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Russ Ballard: It’s Good To Be Here (Review)

Artist:

Russ Ballard

Russ Ballard: It’s Good To Be Here
Album:

It’s Good To Be Here

Medium: CD/Download
Stil:

Pop Rock

Label: BMG
Spieldauer: 51:45
Erschienen: 21.02.2020
Website: [Link]

Na, von wem stammt 'God Gave Rock and Roll to You'? Natürlich nicht Kiss, sondern RUSS BALLARD, vielleicht dem wichtigsten Songwriter aus der ersten Generation des Hardrock. Der Mitbegründer und Kopf der Kultband Argent überrascht nun 2020 mit einem Soloalbum, auf dem er drei überarbeitete alte Songs mit unbekannten kompiliert, die sich wirklich fast so anhören, als ob sie aus der Pionierzeit des Genres stammen würden.

Zunächst einmal das Obligatorische im Zusammenhang mit "It’s Good To Be Here" abhaken: ‘Since You’ve Been Gone’, ‘You Can Do Magic’ und ‘New York Groove’ kennt wohl jeder, der sich nur flüchtig mit der kommerziellen Hochphase von Stromgitarren-Sounds und Stadion-Refrains beschäftigt hat. Diesem Lieder-Trio hat der Altmeister wenn auch keine radikale Frischzellenkur, so doch auf jeden Fall ein stimmiges Update beschert, das aber im Grunde nur dazu dient, sie dem "Hauptteil" des Albums anzugleichen.

Womit wir bei einer für diese Tage schier beispiellosen Sammlung aus Power-Balladen und Rockhymnen wären … Bereits 'My Awakening' vereint praktisch sämtlich Vorzüge beider Disziplinen miteinander, nicht zu vergessen einer modernen wie zeitlosen Produktion, die auf weitere Tracks mit zackig aufspielender Rhythmusgruppe im Brennpunkt vorbereitet. Freilich kommen die Melodien dabei nicht zu kurz. Das wehmütige 'Time Machine' steht Ballards würdevoll gealterter Stimme hervorragend, zumal er sich chorisch begleiten lässt, und 'Kickin' The Can' macht mit seinem hypnotischen Groove (von der Orgel ganz zu schweigen) so "addicted", wie es auch im Text heißt.

Die Nummer trägt genauso wie das unverblümt poppige 'Annabel's Place' (hat was von den Buggles und Dexy's Midnight Runners, im Ernst) und das mit Loops wie Samples unterlegte 'The First Man That Ever Danced' auf ihr Arrangement bezogen die Handschrift von Ballards Sohn Christian, der das Material letzten Endes auch so knallig abmischte, wie es nun klingt. Nach der teils akustischen Ballde 'Wasted' bleibtes in Form von 'Colliding' bedächtig, ehe mit 'Tidal Wave' ein Phil-Spector-verdächtiges Psych-Wunder folgt. An die Sixties gemahnt dann auch das mit Mellotron angereicherte 'The Misunderstood', ehe Russ in 'Proud Man' einen herrlichen Blues-Abschluss findet.

FAZIT: Eighties-Pop-Rock vom Allerfeinsten - RUSS BALLARD sollte regelmäßig Soloplatten machen oder (falls hier geschehen, wie man annehmen könnte) seine Archive nach vermeintlicher B-Ware durchforsten. Heraus kommen dann sicherlich weitere Hit-Kollektionen wie "It's Good To Be Here".

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3562x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • My Awakening
  • Time Machine
  • Kickin' The Can
  • Annabel's Place
  • Wasted (the last ride)
  • Colliding
  • Tidal Wave
  • The First Man That Ever Danced
  • The Misunderstood
  • Proud Man
  • New York Groove
  • Since You've Been Gone
  • You Can Do Magic

Besetzung:

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Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Rudi Mentär
gepostet am: 15.02.2020

Soloplatten hat er bereits einige veröffentlicht:
1984: Russ Ballard
1976: Winning
1978: At the Third Stroke
1981: Into the Fire
1985: The Fire Still Burns
1994: The Seer
2006: Book of Love
2015: It’s Good to Be Here (UMU Music Group)
Hinzu kommen die Credits als Komponist. Hier eine kleine Auswahl:
Breaking Down Paradise (Roger Daltrey)
Can’t Shake Loose (Agnetha Fältskog)
Free Me (Roger Daltrey, aus McVicar)
Get Your Love (Roger Daltrey)
God Gave Rock ’n’ Roll to You (Argent/Kiss/Petra)
Hearts of Fire (Roger Daltrey)
I Don’t Believe in Miracles (Colin Blunstone)
I Know There’s Something Going On (Frida)
I Surrender (Rainbow/Head East)
I’m the One Who Loves You (A II Z)
Into the Night (Frehley’s Comet; bekannt aus Miami Vice)
Jody (America)
Just a Dream Away (Roger Daltrey, aus McVicar)
Juvenile Offender (Little Angels)
Let It Rock (Hello)
Liar (Three Dog Night/Graham Bonnet)
Love Is a Gun (Little Angels)
My Time Is Gonna Come (Roger Daltrey, aus McVicar)
Near to Surrender (Roger Daltrey)
New York Groove (Hello, Ace Frehley)
No Dream Impossible (Lindsay Dracass; Beitrag Großbritanniens zum Eurovision Song Contest 2001)
No More the Fool (Elkie Brooks)
Nowhere to Run (Carlos Santana)
No Way Out (Magnum)
One Fatal Kiss (Thunder)
On the Rebound (selber/Uriah Heep)
Proud (Roger Daltrey)
Rockin’ Chair (Magnum)
Since You’ve Been Gone (selber/Rainbow/Head East/Brian May)
So You Win Again (Hot Chocolate)
S.O.S. (Graham Bonnet)
Star Studded Sham (Hello)
The Border (America)
Voices (selber; bekannt aus Miami Vice)
Winning (Santana)
Would (Casanova)
You Can Do Magic (America)
...to be continued...
Markus
gepostet am: 25.02.2020

User-Wertung:
14 Punkte

Vielen Dank für die ausführliche Bewertung.
Ich höre mich gerade bei Amazon durch das Album - das "Paket" mit CD, Autogramm, etc. ist noch auf dem Weg. Gehofft hatte ich, dass auch DER KLassiker (Voices) auf der CD ist - leider nein. Dafür mein Lieblings-Glam-Rock-Klassiker "New York Groove", den Russ 1975 für die damals knapp 20 Jahre alten Jungs "Hello" geschrieben hatte (und noch viele Songs mehr). Dennoch ist das Album klasse, und Russ klingt nicht wie 74. Freue mich auf seine Konzerte in Deutschland in den kommenden Wochen.
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