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Solstice (Milton Keynes): Sia (Review)
Artist: | Solstice (Milton Keynes) |
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Album: | Sia |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Giant Electric Pea | |
Spieldauer: | 50:54 | |
Erschienen: | 23.11.2020 | |
Website: | [Link] |
Sechs Studioalben in 40 Jahren zeugen von Gemütlichkeit im Guten wie Schlechten: Die pastoral gesinnten Proggies SOLSTICE, die man nicht mit ihren Epic-Doom-Landsleuten oder gar dem amerikanischen Death-Trash-Geschwader gleichen Namens verwechseln sollte, sind aufgrund ihrer Behäbigkeit - oder durch ihren Willen zur Perfektion? - selbst in ihrer angestammten Szene stets ein Insider-Thema geblieben, obwohl insbesondere ihre beiden ersten Longplayer "Silent Dance" (1984) und "New Life" (1993) gelten zumindest unter "Eingeweihten" als Klassiker, die zu wenige auf dem Schirm haben.
Gitarrist und Leader Andy Glass bleibt sich 2020 wie zu erwarten treu. Das Bemerkenswerteste in Bezug auf den aktuellen Sound der Gruppe ist bei der Rezeption dieser sieben Jahre nach dem letzten Werk "Prophecy" erscheinenden Aufnahmen die Tatsache, dass SOLSTICE eine neue Lead-Stimme zur Diskussion stellen.
Die quirligen Nummern 'Shout' (ein Longtrack von fast 13 Minuten, aber unverhofft linear strukturiert) und 'Stand Up' repräsentieren den Stil der Formation ganz generell - unentwegt positiv und doch nicht seicht, zumal man den Lyrics unbedingt Aufmerksamkeit schenken sollte, da sie SOLSTICE-Kritikern, die gerne mal New-Age-Seichtigkeit unterstellen, den Wind aus den Segeln nehmen.
Letzten Endes entpuppt sich der unauffällige Schleicher 'Seven Dreams' mit dezentem R'n'B-Flair (!) als Highlight der Scheibe. Mehrspurig im Sinne eines Chors arrangierte Vocals ('Love Is Coming') und Jenny Newmans markantes Geigenspiel (in fasten allen Track) waren, sind und bleiben die markantesten Eigenschaften des in heimelige Melodien und idyllische Soundkulissen vernarrten Sextetts.
Nachdem die Ballade 'Long Gone' ohne Rhythmusgruppe ausgekommen ist, beruht auch das den Hauptteil abschließende (wehmütige) 'A New Day' auf vergleichsweise wenigen Gestaltungsmitteln, ehe eine neu aufgenommene Version von 'Cheyenne' (enthalten auf "Pathways", 1998) noch einmal betont, dass SOLSTICE trotz ihrer leicht weltfremden Anmutung eine Combo fürs Hier und Jetzt sind.
FAZIT: Weitläufiger Progressive Rock mit einer Frauenstimme zum sowohl sprichwörtlichen als auch wörtlichen Knutschen - Dass SOLSTICE erst nach vier Dekaden im Business behaupten, mit ihrer neuen Sängerin dort angekommen zu sein, wohin sie immer wollten, sagt eine Menge über ihre Demut und die Qualitäten von "Sia" aus.
Get it!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Shout
- Love Is Coming
- Long Gone
- Stand Up
- Seven Dreams
- A New Day
- Cheyenne 2020 (Bonustrack)
- Bass - Robin Phillips
- Gesang - Jess Holland
- Gitarre - Andy Glass
- Keys - Steve McDaniels
- Schlagzeug - Peter Helmsley
- Sonstige - Jenny Newman (Geige)
- Sia (2020) - 12/15 Punkten
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