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The Avett Brothers: The Third Gleam (Review)
Artist: | The Avett Brothers |
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Album: | The Third Gleam |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Akustik / Folk / Singer-Songwriter |
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Label: | Loma Vista / UMG | |
Spieldauer: | 32:33 | |
Erschienen: | 28.08.2020 | |
Website: | [Link] |
Die drei Grammy-Nominierungen, die THE AVETT BROTHERS bis dato erhalten haben, dürften bald um eine vierte ergänzt werden, und angesichts der Intensität, mit der die Formation 2020 zu Werke geht, gönnt man ihr von ganzem Herzen, dass sie den Preis auch endlich einsacken wird. Ihr zehntes Studioalbum folgt knapp weniger als ein Jahr auf das letzte „Closer Than Together“.
Einfühlsamer Satzgesang und unheimlich eindringliche Minimal-Arrangements, die Fragen bezüglich der übertriebenen Opulenz anderer Gruppen aufwerfen (meistens unnötig, gerade im Americana-Bereich), waren, sind und bleiben wahrscheinlich das Markenzeichen der Brüder.
Dass „The Third Gleam” den dritten Teil einer fortlaufenden Reihe von Veröffentlichungen markiert, die inhaltlich und musikalisch zusammenhängen, ist mehr oder minder unerheblich, weil alle acht Tracks der leider nur halbstündigen Scheibe jeweils für sich stehen und sofort nicht nur in die Ohren, sondern auch ans Herz geht.
Der pittoreske Opener 'Victory', das frohgemute 'I Should've Spent The Day With My Family' und das Simon-&-Garfunkel-verdächtige 'Back Into The Light' stellen Chancen zum Neuanfang und Gedanken über erzwungene wie freiwillige Isolation und Ungerechtigkeit einer- sowie Resilienz, Läuterung und Liebe andererseits als Leitmotive der Platte heraus. Das liest sich indes so verkopft, wie die Songs spürbar aus dem Bauch heraus geschrieben worden sein müssen.
In ihrer bewährten Trio-Besetzung - bestehend aus den Brüdern Seth und Scott sowie ihrem langjährigen Bassisten Bob Crawford -haben THE AVERETT BROTHERS sogar eine regelrechte Live-Atmosphäre heraufbeschworen. Das Material lässt sich im Grunde genau so auf jeder Bühne und an jedem Lagerfeuer wiedergeben, da keine Overdubs im Studio aufgenommen wurden.
Und weil alle guten "Herzens"-Dinge drei sind, erwähnen wir das Organ noch einmal mit dem gepfiffenen Highlight 'I Go To My Heart' …
FAZIT: Liedermacher-Mucke in Reinkultur mit gegenwartsrelevanten Texten und emotionalem Mehrwert, für die man das Schlagwort "Americana" nicht zwangsläufig verwenden muss - THE AVETT BROTHERS unterhalten auf ihrem jüngsten Werk nicht nur, sondern regen auch ganz unterschwellig zum Sinnen darüber an, was 2020 und darüber hinaus aus uns allen werden soll.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Victory
- I Should've Spent The Day With My Family
- Prison To Heaven
- Back Into The Light
- Women Like You
- Untitled 4
- I Go To My Heart
- The Fire
- The Carpenter (2012) - 11/15 Punkten
- The Third Gleam (2020) - 12/15 Punkten
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