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The Electric Avantgarde: Memories (Review)
Artist: | The Electric Avantgarde |
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Album: | Memories |
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Medium: | CD/LP/Download/CD-Box | |
Stil: | Gothic / Wave |
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Label: | Black Market Place / The Orchard | |
Spieldauer: | 45:45 | |
Erschienen: | 26.06.2020 | |
Website: | [Link] |
Umbra Et Imago irgendwer? Bei THE ELECTRIC AVANTGARDE handelt es sich quasi um den Vorgänger der skandalträchtigen deutschen Gothic-Rock-Pioniere, denn Mastermind Mozart gründete zusammen mit seiner ehemaligen Lebensgefährtin Andrea 1983 auf der spanischen Insel Ibiza, die zu den frühen europäischen Hochburgen von Musik für Nachtschattengewächse gehörte, zunächst ein noch nicht so benanntes Projekt.
Das Duo hielt sich mit Tanzshow-Engagements über Wasser, erarbeitete sich einen gewissen Ruf und gewann jene Erfahrung im Auge der Öffentlichkeit, aus der Mozart bis zuletzt Kapital schlagen konnte; bis 1989 lief das Ganze, indes schon drei Jahre früher der Name THE ELECTRIC AVANTGARDE aufgegriffen wurde, weil es ernster zugehen und eigene Songs zur Geltung kommen sollten.
Die zwei legten ihre Karriere in den angesagten Discos des Eilands ad acta und schwenkten von 1970er-Coversongs bzw. New-Wave-Interpretationen zu Material, das nun auf "Memories" in geballter Form erscheint und einen charmanten Einblick in die Embryonalphase einer bei allen Zweifeln bezüglich Umbra Et Imago für die deutsche Musikszene bedeutenden Gruppe bietet.
Die Besetzung der Formation veränderte sich in den darauffolgenden Jahren stetig, wobei einige zeitweilige Mitglieder mittlerweile schon verstorben sind; so gesehen stellt "Memories" auch eine Hommage an Gitarrist und Keyboarder Alex Perin sowie Schlagzeuger Julius Renner dar (unter deren Ägide schließlich auch die ersten drei Umbra-Et-Imago-Scheiben produziert wurden), doch davon abgesehen finden sich auf der Compilation einige immer noch hörenswerte Kompositionen eines Mozart, der ungleich unbekümmerter wirkte - natürlich - als heute.
Der Coup des Ganzen? Abgesehen von der ersten und einzigen TEA-Veröffentlichung "Lonely" (1988) als Maxi-Single sowie den später als Dracul herausgebrachten Nummern 'Queen of the Night', 'Church Song' und 'No Church' sind 'Cute 15', 'Requiem of Edek and Mala', 'Rotten Society' und 'Birth' bisher noch nie irgendwo öffentlich gemacht worden.
THE ELECTRIC AVANTGARDE überlebten nur bis 1990, im Jahr darauf entstanden Umbra Et Imago, und "the rest is history", wie der Brite so treffend sagt.
FAZIT: "Memories" ist als Nabelschau eines frühen deutschen Gruft-/Wave-/Gothic-was auch immer Acts musikhistorisch spannend, grundsätzlich durchweg unterhaltsam, phasenweise grenzwertig und vor allem definitiv ein Liebhaberding - besonders im Boxset-Format mit CD, Doppel-Vinyl, Zertifikat, vierseitigem Faltposter, Aufkleber, Fächer (!) und Parfüm (!!).
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Intro
- Queen of the Night
- Lonely
- Cute 15
- Requiem of Edek and Mala
- Rotten Society
- Birth
- No Church
- Church Song
- Bonus Track
- Heut Nacht (TEA Version)
- Heut Nacht (UMBRA ET IMAGO VERSION)
- Nachtfahrt der Seele (Live-Bonus, UMBRA ET IMAGO)
- Memories (2020) - 11/15 Punkten
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