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The Ninth Wave: Infancy (Review)
Artist: | The Ninth Wave |
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Album: | Infancy |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Indie / Post Punk |
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Label: | Popup / Distiller | |
Spieldauer: | 44:27 | |
Erschienen: | 15.11.2019 | |
Website: | [Link] |
Schubladen haben THE NINTH WAVE schon immer weitgehend gemieden, und obwohl die Band erst seit 2016 existiert, ist sie spätestens seit der Veröffentlichung des ersten Teils von "Infancy" im Frühjahr 2019 für für ihre Unberechenbarkeit berüchtigt. Die sechs übrigen Tracks wurden etwas später nachgereicht, und nun liegt das Album als wohl endgültiger Beweis für die Alleinstellung der Gruppe komplett vor.
Wer sie nicht kennt und anhand der Einleitung exzentrische Nischenmusik erwartet, liegt nicht ganz richtig, denn THE NINTH WAVE sind gewiefte Songwriter mit einem Gespür für Hooks, zu deren Inszenierung sie sich bisweilen weiter ausstrecken, ohne ihr angestammtes Terrain - Post Punk und poppigen Indie Rock mit der Betonung auf Rock- zu verlassen. Eben darauf dürfte auch ihr Erfolg im Alternative-Underground beruhen
Nicht zu vergessen der charakteristische Wechselgesang … Die Stimme von Millie Kidd steht nicht allein im Mittelpunkt, denn das Pendant des Frontmanns, Haydn Park-Patterson, ist ein nicht minder einfühlsamer Lyriker, der in emotionaler Hinsicht kein Blatt vor den Mund nimmt. Dadurch gelingt es den Schotten, ihre Hörer mit auf eine eigentlich für eine breitere Masse geeignete, gleichwohl intensiven Gefühlsachterbahnfahrt zu nehmen. Der düstere, stark Electro-basierte - höre dazu das Industrial-lastige 'All The Things You Do' -, aber warme Grundsound setzt "Infancy" als Lehrstück über Seelenpein und deren Konsequenzen die Krone auf.
Die fast euphorische Single ‘Half Pure’ ist dabei nur eine nebensächliche Facette der Gruppe. Sie gleichsam bloß auf die geradlinige Eruption 'Imitation' oder das vergleichsweise ökonomisch aufgezogene ‘Sometimes the Silence is Sweeter’ zu reduzieren wäre ein kaum weniger schwerer Fehler, der insbesondere das von Bläsern befeuerte 'Human Behaviour', das klaustrophobisch trostlose 'Unspoken' und die süchtig machende Hymne 'Used To Be Yours' in Abrede stellen würde.
'Used To Be Yours' verbreitet das Flair der frühsten Vertreter der Gothic-Bewegung Anfang der 1980er, und das vollmundige 'Flower Into Wounds' gleicht wie bereits zuvor 'First Encounters' (Finale des ersten Teils der Platte) dann dem buchstäblichen Licht am Ende eines Tunnels, der in seiner seiner Weitläufigkeit Züge eines Filmsoundtracks trägt - alles trotz verblüffend kompakter Kompositionen wohlgemerkt.
FAZIT: "Infancy" ist ein mittelschwerer Geniestreich mit gehörigem kommerziellen Potenzial und dennoch geradezu biestigem Eigensinn. Abgerundet von persönlichen und schonungslos offenen Gänsehaut-Texte ist THE NINTH WAVEs Doppel--EP ein großer Post-Indie-Wurf, der in einer gerechten Welt nicht nur Lob seitens Kritikern nach sich ziehen würde. Ab in die Charts damit!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- This Broken Design
- Used To Be Yours
- Half Pure
- All The Things We Do
- A Wave Goodbye To The People Who Said I'd Win
- First Encounters
- Human Behaviour
- Imitation
- Sometimes The Silence Is Sweeter
- Everything That You Have Left
- Unspoken
- Flowers Into Wounds
- Infancy (2019) - 13/15 Punkten
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