Hier gibt es Lava-Klänge von Europas schönem Stiefel zum gefühlt tausendsten Mal zu hören: Bei diesen verhältnismäßigen Newcomern handelt es sich um die nächste Combo aus dem weiteren Doom- respektive Stoner-Spektrum Italiens, die hinsichtlich des Umstands, dass ihr Debüt selbst betitelt beziehungsweise namenlos ist, wahrscheinlich unbewusst andeutet, wie wenig eigenständige Musik man darauf zu hören bekommt, aber nicht gleich als indiskutabel abtun.

Immerhin nämlich: Sara Bianchin, die bei den tollen Doomern Messa singt, spielt bei BOTTOMLESS nur Bass, doch stilistisch ähneln sich beide Bands, bloß dass dieses Trio traditioneller aufgestellt ist. Angeführt wird es von Gitarrist und Sänger Giorgio Trombino, der als Sixcircles (wiederum an Saras Seite) Psychedelic Rock macht und dabei deutlich spannender zu Werke geht.

„Bottomless“ ist ungefähr zwischen swingenden Black Sabbath (´Centuries Asleep´ geht als italienisches Pendant zu ´Lord Of This World´ durch) und den zähsten Momenten von Saint Vitus mit Scott Reagers („Die Healing“, 1995) angesiedelt. Wie so oft bei selbst komponierenden Tribut-Kapellen gefällt die Musik dann am besten, wenn sich ihre Schöpfer nicht sklavisch an Vorbilder klammern, sondern wie in diesem Fall etwa während ´The Talking Mask´ auf die Doublebass-Tube drücken.

Unabhängig davon bleibt das Songwriting durchweg nur so-lala, obgleich sich die Gruppe redlich um Abwechslung bemüht und die in diesem Bereich verfügbaren Stilmittel bis zum maximal Möglichen ausreizen möchte.

Unterm Strich handelt es sich bei BOTTOMLESS schlicht um eine typische Szene-Kapelle, die zu gewollt an den oft fragwürdigen, weil über lange Zeit hinweg eingeschleiften Tugenden festhält.

FAZIT: Knapp durchschnittlicher Stoner Rock bis Doom Metal mit erkennbar italienische Fingerabdruck.