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Lobate Scarp: You Have It All (Review)
Artist: | Lobate Scarp |
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Album: | You Have It All |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Slightly Crazy Music/Progressive Rock | |
Spieldauer: | 66:39 | |
Erschienen: | 15.07.2022 | |
Website: | [Link] |
„You Have It All“ heißt das neue Album von LOBATE SCARP. Und LOBATE SCARPE haben für ihren zweiten Longplayer tatsächlich alle(s), was man sich als leidenschaftlicher Prog-Freund nur wünschen kann, denn die Besetzungsliste auf dem 2022er-Album der Prog-Amis liest sich wie das Who Is Who des klassischen Progressive Rocks: JON DAVISON und BILLY SHERWOOD von YES, JIMMY KEEGAN und RYO OKUMOTO von SPOCK'S BEARD sowie ERIC MOORE von SUICIDAL TENDENCIES. Noch dazu nahm sich RICH MOUSER dem Mix des Albums an, der dies bereits für solche Größen wie TRANSATLANTIC, SPOCK'S BEARD und NEAL MORSE realisierte. Optimale Voraussetzungen für ein gutes Prog-Album mit so einigen pathosgeschwängerten Momenten. Und ja – diese Voraussetzungen werden mit viel Leidenschaft von LOBATE SCARP auf „You Have It All“ umgesetzt, sodass jedem gerne beim Hören ein erlösendes „Beautiful Light“ aufgehen darf.
Leider wurde uns für diese Review nicht das Mediabook zur Verfügung gestellt, in dem sich alle Texte und entsprechende Linernotes befinden, sodass im Rahmen dieser Review zu diesem Album nicht weiter auf die Gestaltung eingegangen wird.
Schade, denn besonders das gestalterische Drumherum um ein Album befeuert gerade beim Progressive Rock oft auch die Kaufentscheidung. Die Musik alleine kann man gerne ja auch streamen – doch wer von den Prog-Liebhabern geht dermaßen inflationär mit der Musik, den Musikern und Bands, die er liebt, um?
Allerdings besteht die Möglichkeit das digitale Booklet unter der offiziellen Homepage von LOBATE SCARP zu finden.
Besonders positiv hervorzuheben ist das Geigenspiel von Rachel Grace, welches oft Erinnerungen an KANSAS, manchmal sogar DAVID CROSS weckt und dem Sound, der sonst deutlich von unterschiedlichen Tasteninstrumenten dominiert wird, eine besondere Note verleiht. Natürlich fehlen auch ausgiebige Gitarren-Soli nicht, sogar ein paar Jazz-Sprenkel schleichen sich durch die musikalische Hintertür ein. Und sieht man mal von dem geigenden Spektrum hinter „You Have It All“ ab, wird besonders solchen Bands wie SPOCK'S BEARD, aber auch BIG BIG TRAIN oder ECHOLYN gehuldigt.
Highlight des Albums sind dann tatsächlich die verspielten beiden Longtracks „You Have It All“ (inklusive herrlichem Geigen-Solo nach 10 Minuten) (14:25) und das fünfteilige getragen-symphonische „Flowing Through The Change“ (samt anfangs hitziger ASIA- und dann wiederum großartiger Geigen- sowie Gitarren-Momente) (17:24).
Demgegenüber spielt „Nothing Wrong“ deutlich mit weltmusikalischen Elementen, welche geschickt in den Sound eingeflochten werden und sicher auch einem PETER GABRIEL in seinen Real-World-Studios gefallen würden. Insgesamt der ruhigste und düsterste Titel des leider auch im besten NEAL MORSE-Sinne ziemlich gottergebenen Albums. Immerhin eine besondere Spezialität vieler Ami-Prog-Scheiben, die oft auch ein gewisses Pathos vor sich hertragen, das sich am Ende regelrecht in einem konkreten oder vorgestellten 'Amen!' entlädt. Wer damit – im Gegensatz zum Kritiker – keine Probleme hat oder die Alben von NEAL MORSE nach der Trennung von SPOCK'S BEARD auch von der textlichen Seite her mag, darf gerne im totalen Glücksgefühl die Hände falten und Gott für seinen ganz speziellen Einfluss auf „You Have It All“ danken.
Zusammengehalten wird „You Have It All“ zudem von insgesamt drei kurz gehaltenen instrumentalen Teilen, welche die mitunter sehr unterschiedlich wirkenden Songs wie eine Brücke miteinander verbinden. „In The Night“ heißen diese – und getreu ihrem Titel sind alle drei Teile recht dunkel gehalten und auch die Violine schiebt sich hierbei oft in den Vordergrund, um ganz am Ende mit der etwas aufgeblasenen Erkenntnis, dass Träume wahr werden, zu enden.
FAZIT: Wenn sich eine Band aus Amerika mit musikalischen Gästen schmückt, die u.a. bei YES und SPOCK'S BEARD aktiv sind, dann weiß man sicher, was einen musikalisch hinter „You Have It All“ erwartet. LOBATE SCARP präsentieren klassischen Progressive Rock mit verstärkter Keyboardlast, aber auch viel Violine. Eine altbekannte Mischung, die (spätestens seit KANSAS) aufgeht und zudem auf religiöse MORSEzeichen in Text und Musik setzt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Conduit
- Nothing Wrong
- In The Night I
- Life-Line
- You Have It All
- In The Night II
- Beautiful Light
- Our Test Tube Universe
- Flowing Through The Change
- *Futureflow
- **In The Night III
- ***Dreamflow
- ****A New Beginning
- *****Dreams Are Coming True
- Bass - Andy Catt
- Gesang - Adam Sears, Andy Catt, Billy Sherwood, Jon Davison, Steven Leavitt
- Gitarre - Peter Matuchniak, Rich Mouser
- Keys - Adam Sears, Ryo Okumoto, Michael Bernard, Steven Leavitt
- Schlagzeug - Eric Moore, Jimmy Keegan
- Sonstige - Rachel Grace (Geige), Andrea Whitt (Viola, Pedal Steel), Steven Leavitt (Glockenspiel, Maracas, Tambourine)
- Time And Space (2013) - 12/15 Punkten
- You Have It All (2022) - 11/15 Punkten
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keine Interviews