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Seventh Storm: Maledictus (Review)
Artist: | Seventh Storm |
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Album: | Maledictus |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Heavy / Progressive Metal |
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Label: | Atomic Fire / Warner | |
Spieldauer: | 73:08 | |
Erschienen: | 12.08.2022 | |
Website: | [Link] |
Schwer zu sagen, ob SEVENTH STORM so ohne weiteres einen Plattenvertrag erhalten hätten, wenn es sich nicht um die neue Band des langjährigen Moonspell-Schlagzeugers Mike Gaspar handeln würde. Das Debüt der Portugiesen stellt eine eindrucksvolle Leistungsschau in Sachen Melodic/Progressive Metal dar, ist aber selbst ohne seine drei Bonustracks (die Single ´Saudade´ als portugiesischsprachige respektive akustisch dargebotene Version) einen Tick zu lang und unauffällig.
Letzteres darf man zweifellos auch als positiv und sympathisch interpretieren, denn wo sich andere Bands und Newcomer im Besonderen redlich um ein spektakuläres Moment bemühen, stellen SEVENTH STORM schlichtweg das in den Mittelpunkt, was am Ende zählt: beflissenes Songwriting, und allein schon stilistisch ist die Band unbedingt hörenswert, weil originell. Dezent eingeflochtene folkloristische Elemente verbreiten die Atmosphäre von Moonspells erster EP und LP, doch extremer Metal findet auf "Maledictus" allenfalls in Form einiger Tremolo-Riffs und Blastbeats aus dem schwarzmetallischen Kochbuch statt.
Die angesprochene Auskopplung ´Saudade´ bringt das Album vielleicht am prägnantesten auf den Punkt, gemeinsam mit ´Seventh´ an - genau - siebter Stelle: die im Titel angedeutete Wehmut verbindet sich mit tollen Melodien (Sänger Marco "Rez" Resende sang mal bei den langlebigen Groove-Metallern Scar For Life aus Lissabon und ist eine der Entdeckungen des laufenden Jahres), flexiblem - aber gerne hohem - Tempo und satter Härte zu einem verspielten, detailverliebten Ganzen mit sehr eigener Kennung. Abgeschmackt wird´s nur dann, wenn sich SEVENTH STORM an einem stampfenden, leise orientalisch anmutenden Epos versuchen und es dann tatsächlich fast wie Rainbow, die Altmeister in dieser Disziplin, ´Gods Of Babylon´ (statt "gates") nennen, aber nicht halb so gut darin sind.
Die ebenfalls längeren Stücke ´Inferno Rising´, ´The Reckoning´ und ´Haunted Sea´ wären um jeweils etwa drei Minuten entschlackt sehr gute bis großartige Melodic-Rocker, während ´My Redemption´ als Geheimtipp der Platte durchgeht, weil SEVENTH STORM hier zu gleichen Teilen knüppeln und schmachten, dass es eine Wonne ist.
FAZIT: Mit "Maledictus" legen SEVENTH STORM ein achtbares Debüt vor, doch die Band muss sich noch finden und wird dann wahrscheinlich ein schneller auf den Punkt kommendes Album nachlegen, mit dem sie dann auch Kapital aus all ihren schon vorhanden Vorzügen (toller Sänger, reizvolle stilistische Mixtur) schlagen kann. Wir warten gespannt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- 01] Pirate´s Curse
- 02] Saudade (English Version)
- 03] Sarpanit
- 04] Gods Of Babylon
- 05] The Reckoning
- 06] Inferno Rising
- 07] Seventh
- 08] My Redemption
- 09] Haunted Sea
- 10] Saudade Acoustic (English Version)
- 11] Saudade Acoustic (Portuguese Version)
- 12] Saudade (Portuguese Version)
- Bass - Butch Cid
- Gesang - Rez
- Gitarre - Ben Stockwell, Josh Riot
- Schlagzeug - Mike Gaspar
- Maledictus (2022) - 11/15 Punkten
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