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Courtney Marie Andrews: Loose Future (Review)
Artist: | Courtney Marie Andrews |
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Album: | Loose Future |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Singer/Songwriter, Folk, Country, Americana |
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Label: | Fat Possum/Membran | |
Spieldauer: | 32:35 | |
Erschienen: | 07.10.2022 | |
Website: | [Link] |
Nun ist er wahrscheinlich dahin, der Trennungsschmerz, den die beeindruckende Americana-Singer/Songwriterin auf ihrem letzten Album „Old Flowers“ sehr persönlich verarbeitete. Sie hat eben genau das feine musikalische Fingerchen für die ganz großen Gefühle – und dieses legt sie auch auf ihrem aktuellen Album mit dem ebenso bedrückenden Titel „Loose Future“ in die Wunde, welche die Zeit und die Menschen schlagen.
Natürlich ist sie in Gedanken und ihrer Musik immer noch bei dem Menschen, der einen verlassen hat und den man einfach nicht aus dem Sinn bekommt. Tiefe Wunden auf der Seele, die wohl nur schwer verheilen: „I'll be thinkin' on you / While you're away.“
Auch dieses Mal geht es um das Verlassenwerden, Vereinsamung, Verletzungen, Trauer, aber ebenso um 'die guten alten Tage' oder die Liebe, die sich wie ein Satellite präsentiert: „You are a satellite / Orbiting around my mind...“
Manchmal klingt COURTNEY MARIE ANDREWS dabei wie NEIL YOUNG auf seinen traurigen Songs, aber auch wie eine SHERYL CROW oder LUCINDA WILLIAMS. Mal wird sie dabei von Streichern groß begleitet oder von einer Steel-Gitarre und natürlich oft von Retro-Keyboards.
Es sind also nicht nur „Die guten alten Tage“, die sie in ihren Texten heraufbeschwört, sondern ihre Musik klingt auch genau nach diesen.
„Loose Future“ verbreitet wieder mehr Optimismus, die tiefe Traurigkeit durchzieht nicht das gesamte Album, auch wenn sie immer wieder mal zum Tragen kommt, so wie bei dem großartigen letzten Song „Me & Jerry“, der den Hörer tief bewegt aus „Loose Future“ entlässt.
Insgesamt dominieren wiederum die ruhigeren Klänge und die eindringliche Stimme der amerikanischen Songwriterin, die zur Überwindung ihres Schmerzes zwei Monate auf einer Insel verbrachte. Ähnlich entspannt wirkt auch ihr Album – so als würde sie die Trauer durch eine Zeit der Besinnung und Ruhe ersetzen und dabei jede Menge eingängige Westcoast-Melodien zu einem Album vereinen, das wie ein verträumter Blick in den Sonnenaufgang klingt.
Da passt es nur zu gut, dass die sehr gut produzierte LP-Ausgabe (samt bedruckter Innenhülle mit ganzseitigem Foto der Musikerin und allen Texten) sogar auf feuerrotem Vinyl daherkommt, sodass sich Sonnenauf- und -untergang auch optisch drehend auf dem Plattenteller entfalten.
Musik, die unbedingt von Platte genossen werden sollte.
FAZIT: Country-Pop mit Traumgarantie, der diesmal bei weitem nicht so traurig ausfällt, wie das fast minimalistische Vorgänger-Album „Old Flowers“, und deutlich breiter instrumentiert ist. Selbst wenn das neue Album von COURTNEY MARIE ANDREWS den ebenfalls nicht wirklich optimistischen Titel „Loose Future“ trägt, so klingt in den mitunter beschwingten Melodien und den entspannten Westcoast-Klängen doch immer eine emotionale Tiefe mit, die einerseits noch etwas Melancholie in sich trägt, aber andererseits genau das optimistische Gefühl verbreitet, welches die amerikanische Songwriterin in „Older“ für sie fast ungewohnt frech besingt, wenn sie darin feststellt: „But I'm older now / And I'm ready for a change // Fuck it up, make you love / We both have traumatic pasts...“
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Seite A (16:02):
- Loose Future (3:29)
- Older Now (3:23)
- On The Line (3:40)
- Satellite (2:55)
- These Are The Good Old Days (2:35)
- Seite B (16:33):
- Thinkin' On You (3:09)
- You Do What You Want (3:16)
- Let Her Go (4:00)
- Change My Mind (3:03)
- Me & Jerry (3:05)
- Bass - Sam Griffin Owens, Jared Samuels
- Gesang - Courtney Marie Andrews
- Gitarre - Courtney Marie Andrews, Josh Kaufman, Dan Iead, Sam Griffin Owens
- Keys - Josh Kaufman, Jared Samuels, Courtney Marie Andrews
- Schlagzeug - Chris Bear
- Sonstige - Courtney Marie Andrews (Whistle, Microcosm), Sam Griffin Owens (Frog, Vocal Sample, Knee Pads, Cymbal, Swell, Microcosm), Chris Bear (Bongo, Conga, Shakers, Pots, Wood Blocks, Bag O' Rocks, Cabasa, A-Go-Go Bells), Colin Nealis (Strings), Josh Kaufman (Dulcimer, Dormroom, Harmonium), Austin Vaughn (Shakers)
- May Your Kindness Remain (2018) - 11/15 Punkten
- Old Flowers (2020) - 12/15 Punkten
- Loose Future (2022) - 11/15 Punkten
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