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Finte: Wie das Endliche treibt (Review)
Artist: | Finte |
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Album: | Wie das Endliche treibt |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Mathcore |
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Label: | Eigenproduktion | |
Spieldauer: | 48:01 | |
Erschienen: | 19.05.2023 | |
Website: | [Link] |
Komfortable Musik geht anders, aber FINTE wollen auf ihrem Album-Debüt „Wie das Endliche treibt“ auch nicht angenehm sein. In vielerlei Hinsicht bewegen sich die Hannoveraner im vertrackten Mathcore und erinnern damit teilweise an weniger explosive THE HIRSCH EFFEKT. Allerdings ist das Ziel von FINTE weniger das größtmögliche musikalische Unwohlsein, als eher eine Art Drama zu vertonen.
Da passen Themen wie Scheinheiligkeit, Doppelmoral und die daraus resultierende Suche nach persönlicher Klarheit gut zur Musik, die mit „Bastion“ sogar sowas wie einen potenziellen Hit abwirft. So gelingt es in gewisser Weise FINTE auch, das inhaltliche Hin und Her zwischen Problem und Lösung zu vertonen. Denn das Album ist ein eruptives Auf und Ab.
Dabei sind die Songs an sich alle relativ klar als solche strukturiert, aber geradlinige Parts sind rar gesät. Mit Hilfe dezenter Elektronik, Stimmverzerrern oder einfach der Mischung aus barbarisch wirkendem Geschrei und Klargesang erzeugen FINTE ein anwachsendes Gefühl von Unwohlsein, das in dem atmosphärisch düsteren „Asche“ einen sehr ruhigen, aber destruktiven Höhepunkt findet, da sie die Emotionen eben nicht mit der Brechstange vertonen, wie u.a. im Folgestück „Zersetzung“, das an vielen Stellen auf maximales Unwohlsein setzt und mit einer Mischung aus irren Elektronika und vertracktem Hibbel-Mathrock in Teilen etwas zu übertrieben wirkt.
Allerdings muss der Band auch in diesen Momenten zugutegehalten werden, dass sie gelungen das Thema der gesellschaftlichen Abstumpfung aufgreifen. Angesichts dieser Thematik ist ihr Schlag in die Magengrube deutlich passender als jedes zarte Wangentätscheln.
FAZIT: FINTE setzen sich keine wirklichen Genregrenzen und doch ist ihr Sound erkennbar im Mathcore zu verwurzeln. Damit ist „Wie das Endliche treibt“ allein aufgrund seiner klanglichen Breite zwischen Hektik und Atmosphäre ein Album, das Zeit braucht um zu wachsen. Größtenteils interessant und instrumental gut umgesetzt ist es auf jeden Fall.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Ende
- Jagd
- Soma
- Fährten
- Bastion
- Asche
- Zersetzung
- Zahlen
- Herbst
- Im Licht
- Bass - Steffen Zurmöhle
- Gesang - Steffen Zurmöhle, Christopher Pavenstädt
- Gitarre - Christopher Pavenstädt, Timur Nilita?
- Schlagzeug - Marvin Dreiwes
- Ignoranz und Illusion (2018) - 8/15 Punkten
- Wie das Endliche treibt (2023) - 9/15 Punkten
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