Auch zu dem dritten Album aus dem Hause ISOBAR – die als Trio im Grunde die Grundpfeiler von METAPHOR (eine ehemalige GENESIS-Coverband aus San Jose, die sich deutlich Richtung komplexeren Prog zwischen KING CRIMSON und GENTLE GIANT entwickelte) darstellen – braucht man als Kritiker nicht viele Worte zu verlieren, sondern nur einen genaueren Blick auf die Gastliste zu werfen. Denn in der entdeckt man erneut als Schlagzeuger Mattias Olsson von ÄNGLAGÅRD sowie WHITE WILLOW, der wohl nicht umsonst bei den Amis trommelt. Genau in diese Richtung orientiert auch „III“ und beschert damit allen Freunden instrumentalen Progs mit einem fetten Retro-Sticker drauf wahrhafte Glücksgefühle.

Eine besonders gelungene Abwechslung sind diesmal auch die mannigfaltige Erweiterung der ISOBAR-Musik um Trompete und Saxophon (auf „The Trouble With Buttons“, „4th Leg“ und „Objet“) sowie Geige („Are You Now Or Have You Ever Been?“ und „The Minus Polyglottos Alarm Clock“), was ihrer Musik eine gewisse Seele, Andere würden auch von 'Soul' sprechen, verleiht. Dazu tauchen immer wieder FRIPPsche Touch-Gitarren-Passagen, sehr gelungen von Malcolm Smith präsentiert, oder fette Orgeln und Mellotron auf, während Olsson auch auf Glöckchen und einer Vielzahl anderer Objekte seine durchschlagende Spielkunst beweist.

Sogar den puren Jazz Rock haben die Jungs drauf, der dann durchaus auch ein wenig Richtung ZAPPA und dessen „The Grand Wazoo“ blinzelt. Das hätte man bisher in dieser Form, wie beispielsweise bei „The Trouble With Buttons“ dargeboten, ISOBAR nicht zugetraut.
Und genau hier liegt der Überraschungseffekt, der den Anspruch hinter den Instrumental-Proggern noch ein wenig hebt. Zudem überzeugt das Album durch eine gelungene Abmischung und Produktion.

Vielleicht sollten sich ISOBAR demnächst noch in puncto Cover-Gestaltung ein paar intensivere Gedanken machen, denn bekanntlich hören die Augen ja mit…

FAZIT: Instrumentaler Retro-Prog vom Feinsten mit einigen Ausflügen in den Jazz Rock. ISOBAR überzeugen auch auf ihrem dritten, sehr 'einfallsreich' als „III“ betiteltem Album durch deutlich einfallsreichere progressive Ideen als es das Cover und der Titel vermuten lassen. Alle, die Bombastisches wie Akustisches und viel Wechselhaftes oder speziell die Band ÄNGLAGÅRD des beteiligten Gastschlagzeugers mögen, denen wird „III“ nicht nur gefallen, sondern sicherlich auch begeistern.