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Judith Parts: Meadowsweet (Review)
Artist: | Judith Parts |
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Album: | Meadowsweet |
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Medium: | LP/Download | |
Stil: | Experimental, Ambient |
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Label: | Eigenproduktion | |
Spieldauer: | 39:42 | |
Erschienen: | 09.06.2023 | |
Website: | [Link] |
Mit „Meadowsweet“ liefert die in Kopenhagen ansässige Estländerin JUDITH PARTS einen experimentellen Seiltanz der Emotionen ab. Musikalisch treten dabei Instrumente wie ein Klavier, ein trauerbehaftetes Cello, eine Trompete und diverse synthetische bzw. elektronische Klänge eines Synthesizers eine Symbiose mit dem klaren und melancholisch-ätherischen Gesang der Dame an.
Wichtig ist bei diesem Album auch, dass es nicht „nur“ um die Musik geht, sondern die visuelle Komponente eine genauso große Rolle spielt, um „Meadowsweet“ als Gesamtkunstwerk zu begreifen. Dabei wirken die Stücke meist auf das Nötigste reduziert. Oft reichen ein Instrument, ein oder zwei klangliche Effekte und die betörende Stimme der Sängerin aus, um eine tiefgehende Emotionalität zu erzeugen.
Vielfach setzt das Material auf tonale Wiederholung, zelebriert dadurch auch gerne eine einzige Stimmung bis aufs äußerte und wirkt dadurch wahlweise ermüdend oder intensiv. Für den, der sich auf diese Musik einlässt, der in der klanglichen Reduktion die spannenden Schattierungen fühlen kann, ist „Meadowsweet“ auch eine emotionale Gratwanderung.
Denn hier ist einerseits eine sehr selbstbewusste Künstlerin zu hören, die andererseits keine Scheu davor hat, ihre persönlichen Dämonen schonungslos nach außen zu kehren. Das geschieht in erster Linie durch subtile Zwischentöne und langsam aber stetig wiederkehrende Stimmungen zwischen Einsamkeit, Düsternis, Selbstaufgabe und einer gewissen Hoffnungslosigkeit. Diese Eigenschaften lassen sich aber nur schwer fassbar beschreiben. Denn obwohl die Musik reduziert, mitunter monoton wirkt, scheint vor allem der Gesang von JUDITH PARTS eine sehr sprunghafte, aber auch persönliche spirituelle Reise zu vertonen.
Das hat zur Folge, dass sich einerseits eine kalte Atmosphäre durch das Album zieht, die u.a. den elektronischen Elementen und mancher Art-Noir-Referenz geschuldet ist (u.a. „Apple Tree“). Andererseits wirkt es so, als würde die Künstlerin gerade aus ihrer persönlichen Dunkelheit eine kraftvolle Schönheit kreieren. Denn Stücke wie u.a. das Finale „Spells“ verstören und befreien zu gleichen Teilen. Was der Musik in Gänze doch wieder eine stolze Grundhaltung verleiht, die einen sehr ästhetischen Ausdruck zur Folge hat.
FAZIT: „Meadowsweet“ ist kein einfaches Album, aber JUDITH PARTS ist auch keine simpel gestrickte Künstlerin. Ihre Musik wirkt, trotz der vordergründigen Ruhe in vielen Teilen, drängend, fast morbide – findet aber auch Wege heraus aus der atmosphärischen Dunkelheit. Dann wirkt manche Monotonie wie ein meditativer Lichtblick, ein positiver Kontrast. Mit diesem Spiel von Licht und Schatten, Spannung und Entspannung kreiert die Musikerin eine Klangreise, die eine sehr visuelle Wirkung erzeugt. Kurzum: Spannender Stoff!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- The Introduction:
- Meadowsweet
- Chapter 1 – The Dream:
- Underwater love
- Chapter 2 – The Melancholy:
- København
- November
- Samsø
- Chapter 3 – The Illusion:
- Family
- Chapter 4 – The Anger:
- Burn like witches
- Chapter 5 – The Healing:
- Intro I
- Nettle field
- Chapter 6 – The Love:
- Apple tree
- Spells
- Gesang - Judith Parts
- Keys - Judith Parts, Mads Kinnerup Jørgensen
- Sonstige - Ben Rodney (Trompete), Ida Nørby (Cello)
- Meadowsweet (2023) - 12/15 Punkten
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