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Pristine: The Lines We Cross (Review)
Artist: | Pristine |
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Album: | The Lines We Cross |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Hardrock |
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Label: | Pristine / Cargo | |
Spieldauer: | 47:33 | |
Erschienen: | 27.01.2023 | |
Website: | [Link] |
Es ist still geworden um einige der Aushängeschilder des Retro-Rock, die starke Frontfrauen zur Schau stellten, seien es die erfolgreichen Blues Pills oder eben PRISTINE, die noch vor der Pandemie beim Branchenriesen Nuclear Blast unter Vertrag standen. Jetzt meldet sich die Band mit einem neuen Album zurück, das sie in Eigenregie veröffentlicht - unverständlich angesichts seiner Klasse.
Auf "The Lines We Cross" steht einmal mehr Sängerin Heidi Solheim im Brennpunkt des Geschehens, wobei man gern übersieht, dass Espen Elverum Jakobsen als musikalischer Kopf der Band fungiert. Das wie schon früher in der Waldhütte von Heidis Familie erarbeitete Material besticht eben dadurch, dass der Gitarrist die Gegenwart und die klassischen Vorgaben der (vor allem) Siebziger mit seinem Spiel vereint. Von schalem Vintage-Gerumpel kann also nach wie vor keine Rede sein.
Die neuen Songs sind vielseitiger und vielleicht auch zeitloser ausgefallen als der Vorgänger "Road Back to Ruin" (2019), den man noch auf mehr oder minder offensichtliche Einflüsse zurückführen konnte. Heute erscheinen PRISTINE völlig autark, indem sie weitgehend unkonventionell strukturierte Songs geschrieben haben, unter denen der fast zehnminütige Zweiteiler ´Loneliest Fortune´ herausragt. Die Nummer ist mit je einer Hälfte Pink-Floyd-Schwärmerei und krachigem Heavy Rock ein Meisterstück, was unaufgeregt progressives Songwriting angeht.
Der Rest braucht sich dahinter nicht zu verstecken, weder die laszive Ballade ´Valencia´ noch das ausladende ´Carnival´ mit dem 24-köpfigen Orchester Arktisk Filharmoni. Nach diesem mittigen Ruhepol von "The Lines We Cross" fetzt das nahezu technoid pulsierende ´Sad Sack In A Cadillac´ genauso wie ´The Lines We Cross´, wo man aufgrund des ´Kashmir´-Grooves abermals unweigerlich an Led Zep denken muss. Dennoch…
FAZIT: PRISTINE saßen schon immer zwischen allen Stühlen, weil sie keine Classic-Rock-Klischees geritten haben. Dies gilt umso mehr für ihre sechste LP, mit der sie spätestens jetzt einen ganz eigenen Film drehen. Hoffentlich wird das endlich auch auf breiterer Ebene anerkannt, statt dass man sich düpiert, weil hier mal jemand Mut zur Eigenständigkeit beweist. Nach über 15 Jahren im Geschäft wäre ein gewisses Maß an Erfolg wirklich angebracht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- 01] Action, Deeds & Suffering
- 02] Ghost With A Gun
- 03] Loniest Fortune (pt. 1 & 2)
- 04] Stepping In to The Breach
- 05] Valencia
- 06] Carnival
- 07] Sad Sack In A Cadillac
- 08] The Devil You Know
- 09] The Lines We Cross
- 10] Instant Conclusion Decade
- Bass - Åsmund Wilter Eriksson
- Gesang - Heidi Solheim
- Gitarre - Espen Elverum Jakobsen
- Keys - Orgel Anders Oskal
- Schlagzeug - Kim Karlsen
- Reboot (2016) - 12/15 Punkten
- Road Back To Ruin (2019) - 13/15 Punkten
- The Lines We Cross (2023) - 12/15 Punkten
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