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The Foundation: Mask – A Fairy Tale Of Real Life (Review)
Artist: | The Foundation |
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Album: | Mask – A Fairy Tale Of Real Life |
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Medium: | CD/Media-Book | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Eigenpressung/Just For Kicks | |
Spieldauer: | 49:16 | |
Erschienen: | 18.08.2023 | |
Website: | [Link] |
Das Konzept, welches auf autobiografischen Eckdaten des Kopfs und Keyboarders hinter THE FOUNDATION basiert, lässt sich schon vom Titel her recht leicht erkennen. Das lebenslange Tragen von Masken, je nachdem, in welche Situation man sich begibt und mit wem man in Verbindung tritt, nur um sein eigenes, wahres Ich dahinter zu verstecken, so, als würde man sich für sich selber schämen und darum verleugnen, nur damit man unerbittlich sein Ziel erreicht. „Wir werden in Liebe geboren / Dann lernen wir zu hassen / Und es liegt an uns, wofür wir uns entscheiden.“
Hinter diesem Grundsatz wird ein Konzept-Album natürlich zu einem problematischen Ritt durch das Leben eines Menschen auf der Suche nach seinem eigenen Ich, der sich die Frage stellt: „Worin besteht der Sinn des Lebens? Und wie kann ich diesen (ohne den Einsatz von Masken) verwirklichen?“
Beide Schlüsselfragen begrüßen uns sofort wenn wir das wunderschön gestaltete, 24 Seiten starke Digi- bzw. Mediabook öffnen. Am Ende entsteht gar der Eindruck, dass dieser Mensch, dem wir in den etwa 50 Musikminuten begegnen, vielleicht sogar wir sein könnten, während wir gerade auf der Suche nach unserer passenden Maske sind.
Das also ist 'Das Märchen über das wahre Leben' wie es uns der Untertitel zum Album der holländischen Prog-Band um Keyboarder Ron Lammers, die zum Großteil aus Musikern von KNIGHT AREA besteht – gar eine Art Nebenprojekt dieser Band ist – und damit die musikalische Tendenz klar vorzeichnet: Entspannter, melodischer Neo-Prog mit vielen symphonischen Retro- und Artrock-Elementen, der gezielt auf die abwechslungsreiche Umsetzung des Konzepts und die verschieden erscheinenden und klingenden Masken hinarbeitet.
Alles beginnt mit der Geburt und endet mit einem Blick in die Zukunft, gesehen durch die Augen der eigenen Kinder, denen bisher noch alle Masken völlig wumpe sind.
Mit den beiden symphonischen Instrumentals „Before The Dawn“ und „Birth“, samt gilmourschen Gitarrenklängen und Babylachen sowie beängstigend finsteren Keyboardflächen, werden wir über acht Minuten lang in das Album eingeführt, bevor mit der Stimme von Mark Smit der Berg des Lebens bestiegen wird, bei dem uns auch Geigen und Flöten den Weg weisen. Zudem bereitet es große Freude, sich während des Hörens das Digi-Book zur Hand zu nehmen, dessen ansprechende Gestaltung zu bewundern und dabei die Texte mitzulesen, um im Falle von „Climbing Mountains“ zur Erkenntnis zu gelangen, dass, so hoch man auch steigt, man nie wirklich am Ziel ankommt, sondern: „The higher up I get, / The less I care about what isn't higher / Higher than wings can fly.“
Ja – schon hier trifft das Märchen auf die Realität.
Nun nimmt das Album an Fahrt auf, setzt neben einer Kombination aus symphonischem Retro- und Neo-Prog sowie fetten Bässen und ausgiebigen instrumentalen Ausflügen, die sich zwischen MARILLION und IQ oder CAMEL und PENDRAGON sowie selbstredend KNIGHT AREA bewegen, zugleich auf das Konzept, welches sich nach einem über 12 Minuten langen Long-Titeltrack Richtung Zukunft („Future“) bewegt und dort mit viel Keyboard-Bombast und floydianischen Gitarren-Experimenten, ähnlich wie am Anfang des Albums, ausklingt.
„Mask“ wird so zu einem Prog-Rock-Album, das sich an den Traditionen dieses Genres orientiert, manchmal etwas übertrieben daran entlanghangelt und am Ende einen musikalisch guten und von der Gestaltung des Mediabooks her sehr guten Eindruck hinterlässt.
FAZIT: Nicht tulpige oder käsige sondern rundum progressive Grüße aus Holland erwarten einen bei dem großartig gestalteten Mediabook zu „Mask“ von THE FOUNDATION. Die musikalische Richtung ist schnell vorgegeben, denn schließlich tummeln sich neben dem Bandkopf, Keyboarder Ron Lammers, jede Menge Musiker von KNIGHT AREA in diesem retro-neo-progressiven Fundament, das uns konzeptionell 'das Märchen vom wahren Leben' erzählt, in dem wir permanent Masken aufsetzen müssen, um wahrgenommen und akzeptiert zu werden.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Before The Dawn
- Birth
- Climbing Mountains
- Blind To Reality
- Despair
- Mask
- Renewal
- Unconditional
- Future
- Bass - Gijs Koopman
- Gesang - Mark Smit
- Gitarre - Rinie Huigen, Aad Bannink, Jens van der Falk
- Keys - Ron Lammers, Gijs Koopman, Jan Munnik
- Schlagzeug - Jan Grijpstra
- Sonstige - Sjoerd Bearda (Geige), Judith van der Falk (Flöte), Gijs Koopman (Taurus Pedals)
- Mask – A Fairy Tale Of Real Life (2023) - 12/15 Punkten
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