Partner
Services
Statistiken
Wir
Valid Blu: The Missing Link (Review)
Artist: | Valid Blu |
|
Album: | The Missing Link |
|
Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Modern Progressive Rock |
|
Label: | Eigenproduktion | |
Spieldauer: | 36:39 | |
Erschienen: | 30.06.2023 | |
Website: | [Link] |
Entgegen dem sehr simplen Artwork finden VALID BLU durchaus Gefallen an einer gewissen kunstvollen Inszenierung. Die Basis für „The Missing Link“ heißt Progressive Rock, was darauf aufgeschichtet wird, trägt auch gerne mal Züge von Art-Rock und Alternative.
Dabei steht der Gesang im Mittelpunkt des Geschehens und hat auch einen angenehmen Charakter, allerdings braucht die Musik mitunter einige Zeit, bis sie zündet. Der stoische Opener „Bucket List“ verlangt gleich zu Anfang einen längeren Atem, wirkt er doch sehr beschwerlich. Dabei ist die Musik an sich nicht schlecht und klingt auch nachvollziehbar. Aber in seinem Aufbau zieht sich der Song wie Kaugummi, der immer wieder auf die gleiche Weise gekaut werden muss.
Das ist schade, denn dadurch verbaut sich die Band den potenziellen Zugang zu schönen Ruhepolen wie „All I Want“, das sich stetig auf den Refrain hin steigert, dabei aber den Bogen nicht überspannt. Auch in „The Handbook For A Successful Life“ zeigt sich, dass der Band die ruhigen Momente am besten zu Gesicht stehen. Zwar klingen die 'artsy-fartsy' Grooves der Strophen nicht schlecht und bilden eine gute Anlaufbahn für den ausufernden Refrain, allerdings braucht es auch hier ein wenig Zeit, um sich das Stück zu erarbeiten.
Mit gespenstischer Atmosphäre startet „Poison (In My Veins)“, aber leider wird dieses Kitzeln zügig vom Groove erdrückt. Grundlegend ist das nicht verkehrt, aber das schräge Gitarrensolo vor der ersten Strophe schmälert den Hörgenuss doch erheblich. Zwar retten tanzbarer Groove und der leicht verfremdete Gesang doch über die Ziellinie, aber so manche stimmliche Höhe ist auch hier gewöhnungsbedürftig. Vielleicht ist es auf Dauer aber auch einfach zu viel auf einmal. Denn die Auf- und Ab-Muster des Songwritings wiederholen sich viel zu oft. Das klingt zwar kaum vorhersehbar, erleichtert aber den Zugang zu dem Album nicht wirklich.
Das Schlusslicht „First Woman On Mars“ klingt, dank seines deutlicheren Fokus auf die Gitarrenmelodien besonders zur zweiten Hälfte, zwar wieder versöhnlicher, weckt sogar die zum Titel passenden Assoziation einer Raumfahrtvorbereitung, aber in Gänze prallen auch hier einige klangliche Gegensätze auf seltsame Art und Weise aufeinander.
Daher empfiehlt sich „The Missing Link“ am Ende wohl eher einer spezialisierten Zielgruppe.
FAZIT: Vielleicht wollen VALID BLU mit „The Missing Link“ einfach zu viel auf einmal, denn das Album bedarf doch einer gewissen Einarbeitungszeit und einem offenen Ohr. Stringenz könnte ein Schlüsselwort für künftige Veröffentlichungen sein, denn zu viele kleine Schrägheiten schmälern den Hörgenuss eben auch. Nichtsdestotrotz verwursten die Musiker hier einige interessante Ansätze, denen aber noch der Hörfluss abgeht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Bucket List
- All I Want
- The Handbook For A Successful Life
- Poison (In My Veins)
- Breathe
- First Woman On Mars
- Bass - Lena Uhde
- Gesang - Suzen Berlin, Anni Riemer
- Gitarre - Peter Maria Schmidt
- Schlagzeug - Dennis Wetzler
- The Missing Link (2023) - 7/15 Punkten
-
keine Interviews