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AF90: Big Business (Review)
Artist: | AF90 |
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Album: | Big Business |
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Medium: | LP/Download | |
Stil: | Experimental Pop |
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Label: | LilyLivered Music | |
Spieldauer: | 25:22 | |
Erschienen: | 15.03.2024 | |
Website: | [Link] |
Ein bisschen Größenwahn, ein Menge Exzentrik (FALCO lässt grüßen) und tanzbare Popmusik zwischen Disko und Großstadt-Flair. Fertig (oder fast) ist die Musikmischung, die AF90 auf „Big Business“ vorstellt. Dabei trifft eine gewisse Tendenz gen Melancholie auf modern gepitchten Gesang („I think we’re alone now“), während ein Saxofon freigeistig seine Töne ausspuckt.
Klingt komisch, aber AF90 trifft mit dieser Art von Musik-Querulanz einen Nerv.
Als würde Wiens Schickeria mit der modernen Musiklandschaft einen Flirt eingehen, der sich aber doch an den glitzernden Lichtern der 80er Jahre Disko-Pop-Ära orientiert, flutschen Nummern wie „Television Bubble Life“ mit lockerem Esprit aus den Boxen und verwandeln das heimische Wohnzimmer zur blinkenden Tanzfläche.
Lackschuh, Anzug und Krawatte dürfen dabei genauso wenig fehlen, wie sie letztendlich wieder obsolet werden.
Zumindest wenn es nach einem Song wie „Buy my art before I die“ geht. Hier trifft Disko-Schick auf eine gewisse Tagträumer-Haltung. Der Kopf schwebt in den Wolken, während der Körper auf der grünen Wiese vor dem Nachtclub verweilt. Die Location öffnet schließlich erst in sechs Stunden, warum also nicht den eigenen Träumen bei einer Limonade freien Lauf lassen?
Warum Limonade?
Ganz einfach: Für härteren Stoff ist es tendenziell noch zu früh und außerdem soll die kommende Nacht ja auch noch betrunken werden. Da kommen ein paar Südsee-Vibes gerade recht („Song for JMB“), bevor „Art School Kids“ mit hibbelig-aufgekratzter Attitüde die Vorfreude auf den Abend im Tanzclub anheizen. Es klingt nach aufgedrehter Partylaune, nach Exzessen in Freude und Spaßgetränken, nach denen der Morgen tendenziell zum Feind wird. Aber egal, denn diese Nacht ist DIE Nacht.
Wer will sich da um morgen kümmern?
FAZIT: AF90 liefert mit „Big Business“ ein launiges Album zwischen künstlerischer Extravaganz und Disko-Schick ab. Klingt so vertonter Lametta? Vielleicht, immerhin erscheint der schwarze Maßanzug des Musikers ebenso akkurat zu sitzen, wie seine Musik eine gewisse verruchte Attitüde zwischen Tanzlaune und Barbeobachter ausstrahlt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- A Seite:
- MUCHACHO
- Can we talk about me?
- I think we’re alone now
- Television Bubble Life
- B Seite:
- Buy my art before I die
- Song for JMB
- Art School Kids
- Bass - AF90
- Gesang - AF90, Ricarda Maria, Jay Choma, Hari Baumgartner, Mira Perusich
- Gitarre - AF90, Andreas Haeuserer
- Keys - AF90, Mira Perusich
- Schlagzeug - AF90
- Sonstige - AF90 (Percussions, Synthesizer, Mellotron, Bongos, Congas, Timpani, Piano, Prgrammierungen), Alex 'Fire' Tomann (Programmierungen), Andreas See (Saxofon)
- Big Business (2024) - 11/15 Punkten
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