AIRSTRIKE, die Rocker aus Nordhessen, machen auch auf ihrer neuen Scheibe „S*x Sells“ keinen Hehl aus ihren musikalischen Vorbildern. Hier tropft klassischer Hardrock mit 80er Vibe aus allen digitalen Rillen. So geht es gleich los mit „Promised Land“, dessen Refrain auch auf einer Guns N' Roses Scheibe hätte landen können.

Der stärkste Song des Albums ist der Opener allerdings nicht. Auch nicht der zweite Song „Sugar“, der zwar mit einem coolen Ohrwurm-Refrain aufwachtet, aber sonst wie viele andere Songs alle bekannten Klischees des Hardrock bedient. Dagegen ist natürlich nichts einzuwenden, alles sehr gut gemacht, fett produziert und gut performt.

Richtig stark wird es dann aber mit dem Instrumentalstück „What Have We Become“ mit einem genialen Gitarrensolo, gefolgt von der Ballade „Amiga Mía“, die zwar musikalisch (und sprachlich) etwas aus dem sonstigen Songrahmen fällt, in der der Sänger Julio aber eindrucksvoll zeigt, welche Emotionen er mit seiner Stimme vermitteln kann. Und als hätte das einen Schalter umgelegt, kommen dann „Ghost Town” und auch „Get My Love“ (dieses mit leichtem Funk-Feel) mit einem eigenem AIRSTRIKE Stallgeruch daher. Super - geht doch!

FAZIT: Mit „S*x Sells” legen AIRSTRIKE eine tadellose, klassische Hardrock-Produktion vor, die sich vor denen aus Übersee nicht zu verstecken braucht. Besonders stark ist die Band dann, wenn sie von den bekannten Hardrock-Klischee-Pfaden etwas abweicht und ihre eigene musikalische Identität durchblitzen lässt. Dann entsteht eine eigenständige Energie, die deutlich länger nachhallt. Mehr davon bitte!