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Afargang: Andvake (Review)
Artist: | Afargang |
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Album: | Andvake |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Folk Metal |
|
Label: | By Norse Music | |
Spieldauer: | 49:48 | |
Erschienen: | 13.06.2025 | |
Website: | [Link] |
Norwegen kann nicht nur Black Metal, sondern auch einen wilden Mix aus Folklore, (Prog-)Rock und Metal. Wie das geht, zeigen uns AFARGANG auf ihrem neuen Album „Andvake“. Der musikalische Kopf von AFARGANG ist Olav Luksengård Mjelva, der in Norwegen für seine Folk-Musik und insbesondere für sein Spiel der Hardangerfiedel bekannt ist. Ja, das ist es wieder das in Norwegen weit verbreitete folkloristische Instrument, verwandt mit der Geige (siehe auch: MÍO - Hva nå?).
Aber reine norwegische Folklore gibt es auf „Andvake“ mitnichten auf die Ohren. Hier wird die Fiedel in rockig, metallene bis hin zu progrockigen Stücken wie „Kvile“ eingebettet. Manchmal sogar in leicht poppige Strukturen wie in „Leika“, das auch mit einem interessanten Duell von Fidel und E-Gitarre aufwartet.
Dazu die Stimme von Mielva, die in der norwegischen Muttersprache mal melancholisch schwermütig sinniert oder tief grollend an den heimischen Death Metal erinnert. Und so kann es auch mal Thrash Metal-ig losgehen wie in „Sjå det blånar“. Aber nie so weit ins Extreme gedreht, dass der folkige Kern, der allen Nummer innewohnt, verloren geht. In diesem Wissen ist man auch nicht überrascht, wenn man bei „Leva og døy“ nicht sicher sein kann, ob die Metal-Stimmung musikalisch nun von den verzerrten Gitarren oder einer durch ein Fuzz gejagten Fiedel erzeugt wird.
Aber egal, welches Instrument man auch gerade hört, auf dem Album ist für reichlich Abwechslung und neue Klang- und Sounderfahrungen gesorgt. So ist man auch in dem doomig-schlurfenden „I Di Eining“ nie sicher, welches Saiteninstrument man da gerade hört. Vermutlich gleich mehrere, die diesen flirrenden Soundteppich erzeugen.
Nur bei der letzten Nummer „Komm Ned“ kann man sich sicher sein, denn hier schlagen die Folk-Wurzeln des Musikers durch, und Geige und Gesang dominieren die ruhige Nummer ursprünglich und eindeutig.
FAZIT: Auf „Andvake“ mixt der Mastermind Olav Luksengård Mjelva von ADARGANG norwegische Folklore und Metal in neun Progrockig-verspielte Nummern. Mal schwarzmetallend böse und düster, mal eher rockig treibend. Dazu immer perfekt eingebunden der instrumentale Hauptakteur: die Hardangerfiedel, die sich aus ihrem ursprünglichen Stilraum perfekt in die meist krachenden, düsteren Nummern einfügt und diesen so neues Klangleben einhaucht. Wer sich also mal auf eine ungewöhnliche und abwechslungsreiche musikalische Reise aufmachen möchte, der ist hier bestens aufgehoben.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Mot Verda
- Kvile
- Andvake
- Leika
- Mellomspel: Vêrfolne
- Sjå det blånar
- Leva og døy
- I di eining
- Kom ned
- Bass - Sindre Bråthen Tjørswaag, Stian Kårstad
- Gesang - Olav L Mjelva, Haldor Bromstad
- Gitarre - Olav L Mjelva, Stian Kårstad
- Schlagzeug - Jon Even Schärer
- Sonstige - Olav L Mjelva (Hardangerfiedel, Mundharmonika)
- Andvake (2025) - 13/15 Punkten
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