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Fatherson (Polen): Fatherson (Review)

Artist:

Fatherson (Polen)

Fatherson (Polen): Fatherson
Album:

Fatherson

Medium: CD
Stil:

Progressive Rock, Art Pop, Singer/Songwriter

Label: Lynx Music/Just For Kicks
Spieldauer: 50:47
Erschienen: 28.02.2025
Website: [Link]

Wenn der Vater mit dem Sohne...
…dann gibt’s im Falle der Familie Kramarski eine gehörige Portion Prog mit zeitkritischen Texten und gitarrenlastigen DAVID GILMOUR- wie melancholischen TIM BOWNESS-Art-Pop-Referenzen um die Ohren.
Nur so ganz funktioniert das mit dem musikalischen Familienfrieden dann doch noch nicht.

Die progressiven Musik-Gene jedenfalls stimmen bei 'Fatherson' aus Polen, dem neuen Projekt von Ryszard Kramarski (MILLENIUM, tRK PROJECT und FRAMAURO), der gemeinsam mit seinem singenden Sohn Fatherson aus der Taufe hebt, die bitte nicht mit einer anderen, schon im Jahr 2010 gegründeten Band unter gleichem Namen verwechselt werden sollte. Denn dummerweise existiert bereits eine schottische Alternative-Rock-Band als Fatherson, sodass man gehörig aufpassen muss, wenn man sich dieses polnische progressive Familienprojekt anschaffen möchte und bei einer Verwechslung verwundert feststellt, dass plötzlich ein Folk-Silberling im musikalischen Schottenrock bei einem einflattert.

Die polnischen Fatherson jedenfalls scheinen noch nicht so richtig zu wissen, wo denn die Musik-Reise hingehen soll. Mehr in Richtung (langatmiger) Neo-Prog mit Gilmour-Gitarre oder doch mehr hin zu eingängigen Art-Pop-Rhythmen oder gleich, wenn der Sohnemann schließlich nur singt und kein Instrument spielt, mitten hinein in den Singer/Songwriter-Bereich. Denn hier wird’s auch textlich ziemlich ernst, wofür bereits der (anti)kriegerische Album-Opener „Generation War“ spricht.


Auch dass im Falle von „Fatherson“ kein Schlagzeuger mit in die Musik-Familie geholt wurde, ist mehr als bedauerlich, denn die durch Papa Kramarski programmierten Drum-Sounds überzeugen einfach nicht, klingen zudem tatsächlich ziemlich künstlich und blechern. Sollte es eine Fortsetzung dieser Familien-Bande geben, dann müsste entweder der Sohnemann sich selber hinter die Felle setzen oder ein drummender Gast hinzugezogen werden, so wie es auf „Fatherson“ bereits mit einem Bassisten und einem beeindruckenden Gitarristen, der wirklich so einige feine, das insgesamt nur mittelmäßige Album aufwertende, Gitarren-Soli beisteuert, angewandt wurde.

Ja, und leider wirkt der anfangs als gut empfundene Gesang auf die Dauer dann doch etwas eintönig, womit wir wieder bei dem Problem sind: Prog oder doch Singer/Songwriter?


Bitte mehr Prog, mehr Abwechslung und mehr instrumentale Ausflüge!
Dann wird aus Fatherson wirklich mehr, als das ermüdende Musizieren in der Familie. Alles mit guter Absicht sowie richtig gut gestaltet (dreiflügeliges Digipak samt achtseitigem Booklet mit allen Texten und schönen Bildern), aber am Ende eben doch nur ein durchschnittliches Familien-Projekt, bei dem jeder, der von außen mit seinen Ohren Fatherson einen Besuch abstattet, für sich entscheiden muss, ob ihm der spärlich gedeckte Prog-Kaffeetisch wirklich reicht. Und dass am Ende auch noch mit „Father/Son“ die ganz große Pathos-Keule rausgeholt wird und viele Songs nur (mitunter unsauber) ausgeblendet werden, sprechen dann doch eine nur wenig überzeugende Sprache...


FAZIT: Ein progressives Familien-Projekt aus Polen, das vom Bandnamen her schon alles verrät. Vater und Sohn Kramarski lassen den Hörer als Fatherson an recht weichgespültem Prog mit leicht floydianischer bzw. Gilmour-Gitarren-Note teilhaben, wobei der singende Sohn sehr intensiv zum Einsatz kommt und „Fatherson“ so fast ein wenig wie ein progressives Singer/Songwriter-Album wirkt. Überzeugend ist dieses familiäre Musikereignis in solcher Länge noch nicht. Bleibt abzuwarten, ob demnächst ein mutigeres und abwechslungsreicheres Album ansteht oder ob Kramarskis Sohn einfach in eine der Bands des Papas mit eingebunden wird, egal ob es nun MILLENIUM oder FRAMAURO heißt. Passen würde seine Stimme allemal.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 214x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 8 von 15 Punkten [?]
8 Punkte
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Tracklist:
  • Generation War
  • Old Love Never Dies
  • The Meaning Of Life
  • Time To Grow Up
  • The Girl Who Talked To Dolphins
  • Al Is Coming!
  • Political Games
  • The Goldfish
  • Solitude And Sadness
  • Father/Son

Besetzung:

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