Das neue Album „Hers“ des britisch-kanadischen Singer-Songwriters MATT MALTESE lässt sommerliche Gefühle aufkommen, so fluffig und leicht, wie wir gemeinsam mit ihm durch sein sechstes Studioalbum schweben dürfen. ‚Schweben‘ trifft es bei diesem Album wirklich perfekt, und der Song „Buses Replaces Trains“ fasst exemplarisch zusammen, was uns erwartet: Streicher, zarte Keyboards, feine Gitarrenmelodien und eine Schmusestimme, die jedes Langnese-Eis zum Schmelzen bringt.

Trotz des Relax-Modus tut sich, wenn auch oft leicht versteckt, musikalisch auf „Hers“ so einiges. Lockere Klavier-Einwürfe („Happy Birthday“), tragende Bassriffs („Tangled“), dezente Bläserarrangements („Holiday From Yourself“) oder schöne weibliche Backgroundchöre mit 60er Soulschmelz („Pined For You My Whole Life“). Aber all das immer moderat eingesetzt, so dass bloß nichts die tiefenentspannte Stimmung trübt.

Über allem lullt uns die softe Stimme von MALTESE verträumt ein, die so ziemlich alles kann, außer laut zu sein. Und sie singt über die Liebe. Und das in allen Facetten - vom blinden Verliebtsein bis zum Trennungsschmerz.
Aber Vorsicht: Die wattebäuschige Musik und Schmusestimme täuschen gerne mal über die Texte hinweg. Denn was man bei dieser Musik einfach nicht erwartet, ist der oft aufpoppende Sarkasmus der Lyrics, die dann auch mal zu butterweicher Musik Zeilen zum Besten geben wie ‚There Is Always Some Morherfucker‘. Textlich ist hier also Vorsicht geboten, wenn man diese Musik auflegen möchte, um eine entspannte Zweisamkeit zu untermalen.

FAZIT: Auf „Hers“ trägt uns MATT MALTESE leicht swingend, mit ein wenig Jazz und poppigen Elementen durch elf Liebeslieder. Die sanfte, verträumte Stimme des Sängers rundet den Kitsch-Schmelz dieses Albums perfekt ab. Und so dringen wir mit „Hers“ kurz bis zur Schmalzgrenze vor, aber eben nur kurz davor. Und da diese paar Zentimeter fehlen, eignet sich dieses Album bestens, um an einem Sonnentag entspannt vor sich hinzuträumen.