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Mriodom: Vlies (Review)

Artist:

Mriodom

Mriodom: Vlies
Album:

Vlies

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Doom Metal

Label: Eigenproduktion
Spieldauer: 43:33
Erschienen: 03.10.2025
Website: [Link]

MRIODOM besingen auf ihrem Debütalbum u.a. die „Rache des Berges“.
Ob solche naturbehafteten Songtitel ausreichen, um die Musik zum „Kult“ zu adeln, muss die Zeit wohl erst noch zeigen, aber als exzentrisches Doom-Metal-Album mit außerweltlichem Charakter kann sich „Vlies“ durchaus hören lassen.


Das Quartett aus Berlin spielt hierbei bisweilen mit Kontrasten, etwa wenn der kantig-knarzende Sound in einem Stück wie „Rache des Berges“ um Crust-Punk-affines Brüllen ergänzt wird.
Angesichts der ätherisch klaren Stimme von Hauptsängerin Babett Kazzer, gleicht diese ergänzende Stimme einem Schlag ins Gesicht. Allerdings passt ein solcher Ansatz auch gut zur Musik, die überwiegend schwermütig knarzt und trotz der melodieverliebten Spielweise von Saxofon und Klarinette einem groben Mühlstein gleicht, der unablässig alles zu Staub zermahlt.


Die Songtitel nehmen dabei die übergeordnete Stimmung von „Vlies“ vorweg und transportieren Gefühle von Einsamkeit und bewusster Isolation.
Ein Stück wie „Ödnis“ setzt aber nicht allein auf zähe Schwere. Der Rhythmus wirkt stoisch, während sich die Melodien auf ein Minimum beschränken und dem exzentrisch-klaren Gesang auf diese Weise einen charismatischen Rattenfänger-Charme bescheren.


Zugleich birgt diese Sangesqualität aber auch eine Krux.
So sehr Babett Kazzer in der Lage ist, den Hörer einzulullen, so monoton dröhnt die Musik bisweilen, was eine gewisse Kluft zwischen den Qualitäten von Musik und Stimme offenbart. Keine Frage, auf Anhieb passt hier alles sehr gut zusammen und besonders der exzentrische Einsatz von Saxofon und Klarinette ergänzt sich passend mit dem Gesang („Ödnis“), aber auf Dauer bleibt der proklamierte „Kult“-Faktor bisweilen auf der Strecke.


Denn die Musik folgt immer mehr bekannten Mustern, das Dröhnen der Riffs, die latente Schwere sämtlicher Stücke lässt weniger zwingende Momente erkennen, als die emotionale Eröffnung „Sturm“ voraussagt.
Nichtsdestotrotz gräbt sich die Musik nicht nur dank der Riffkraft ins Gedächtnis, sondern vermag den Hörer auch auf emotionaler Ebene, zumindest mittelfristig, zu packen und ab und an sogar gehörig durchzuschütteln (im Schneckentempo, versteht sich).


FAZIT: MRIODOM haben mit „Vlies“ ein stimmiges Debütalbum fabriziert, das psychedelische Schneckenmusik sowohl von der introvertiert melancholischen Seite zeigt, als auch exzentrisch und offensiv nach dem Herz des Hörers greift. Da kann der Widder auf dem Albumcover froh sein, dass er lediglich das Fell geschoren bekommt.

Dominik Maier (Info) (Review 37x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Sturm
  • Ödnis
  • Rache des Berges
  • Kult
  • Dämmerung

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

  • Vlies (2025) - 11/15 Punkten
Interviews:
  • keine Interviews
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