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The Minus 5: Oar On, Penelope! (Review)

Artist:

The Minus 5

The Minus 5: Oar On, Penelope!
Album:

Oar On, Penelope!

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Alternative Rock, Power Pop, Punk, Garage Rock

Label: Yep Roc Records/Bertus
Spieldauer: 37:01
Erschienen: 30.05.2025
Website: [Link]

Warum hat man schon nach den ersten Klängen auf „Oar On, Penelope!“ von THE MINUS 5 den Eindruck, dass hier die Wiederauferstehung der BOOMTOWN RATS in Kombination mit den TALKING HEADS gefeiert wird?
Vielleicht lieben die Mannen, von denen der namhafteste der R.E.M.-Gitarrist Peter Buck ist, und die beiden Damen einfach auch die Montage nicht, selbst wenn sie diese nicht zu einem Amoklauf-Gemetzel an einer Schule werden lassen. Und von den Damen wird natürlich jedem die gute Debbi Peterson von den die ewige Flamme entzündenden BANGLES bekannt sein.


Zudem klingen auch die THE MINUS 5-Texte, welche allesamt auf dem vierseitigen LP-Einleger nachzulesen sind, recht unerbittlich oder gar mörderisch, aber halten sich auch in puncto zeitgeistiger Kritiken nicht zurück. Da passt der oft deutlich punkig gewählte Einschlag bestens, der so immer mehr in Richtung CLASH und RAMONES tendiert. Und wem genau diese Nobel-Punker voller Tiefe schon immer zusagten, die dürfen bedenkenlos „Oar On, Penelope!“ nicht nur ein Ohr widmen und der guten Penelope das musikalische Ruder überlassen.


Allerdings ist es nicht wirklich selbstverständlich, dass THE MINUS 5 wieder zurück sind, denn deren Oberhaupt Scott McCaughey erlitt 2017 einen fast tödlichen Schlaganfall, der sicher auch das Aus für die seit Ewigkeiten bestehende Band bedeutet hätte. Danach unterzog er sich (s)einer ganz speziellen Musik-Therapie und kehrt nach jahrelangem Warten mit „Oar On, Penelope!“ wieder so lebendig wie je zuvor auf die Studio-Bühne zurück. Und da die Farbe grün bekanntlich die Farbe der Hoffnung ist, ist auch das transparente Vinyl wunderschön grün gesprenkelt.

Hoffnungsvoll ist auch die Musik-Mischung hinter dem Album, die neben Punk-Momenten genauso dem Garage Rock oder Art Pop und Indie- wie Alternative-Rock-Klängen huldigt, denen die besagt spannenden Texte mit viel ironischem wie bitterbösen Augenzwinkern innewohnen.
Ein oder zwei Beispiele gefällig?
Hier sind sie: „I don't want to hate us anymore / We roll in our pigshit together...“ („I Don't Want To Hate Anyone“) oder „A gospel of the residents / Spin the bible and kiss yourself / A dwelling for all occupants / Deliverance, our last hotel.“ („Last Hotel“) und „Quality Belfast, / Suicide trades are taboo / Yeah it's pretty hard to breathe / Blow in my bag...“ („Blow In My Bag“).


Unüberhörbar aber ist auch der deutliche Einfluss des längst als legendär geltenden Tontechnikers Ed Stasium, der mit den RAMONES, TALKING HEADS und REPLACEMENTS eng zusammenarbeitete – und genau diese Atmosphäre überträgt sich intensiv auf „Oar On, Penelope!“.

Das Album entzieht sich jeglichen Kategorien, bietet hingegen für fast jeden einzelnen Song seine eigene Kategorie an. Das ist zwar nichts Neues bei THE MINUS 5, doch durch deren lange Abwesenheit bemerkte man kaum, dass einem solche wirren Ideen fehlten. „Oar On, Penelope!“ erinnern uns nunmehr mit hoher Relevanz daran, dass es höchste Zeit ist, sich endlich wieder den musikalischen, textlichen sowie leidenschaftlichen Gedankenspielen eines Scott McCaughey und seiner namhaften Begleiter hinzugeben.


FAZIT: Nunmehr ist es 42 Jahre und einen fast tödlichen Schlaganfall her, dass Scott McCaughey THE MINUS 5 gründete und mit schlagkräftigen Musikern, die er immer wieder auswechselte, diese Band auf Kultstatus hob. Dieser schien nach McCaugheys Schlaganfall zu verblassen. Doch nun ist er auf „Oar On, Penelope!“ so gut wie je zuvor wieder zurück und bringt mit R.E.M.-Gitarristen Peter Buck, der deutlichen Einfluss auf das Album zu haben scheint, ein musikalisches Schwergewicht mit. Ansonsten bleibt alles beim Alten: spannender Alternative Rock mit bissigen Texten und kompositorisch großartigen wie abwechslungsreichen Ideen.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 61x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Seite A (18:58):
  • Words & Birds (3:12)
  • Death The Bludgeoner (3:04)
  • Let The Rope Hold, Cassie Lee (3:26)
  • I Don't Want To Hate Anyone (2:37)
  • The Garden Of Arden (3:23)
  • Last Hotel (3:18)
  • Seite B (18:03):
  • Bison Queen (3:47)
  • Falling Like Jets (3:11)
  • Burgundy Suit (1:55)
  • Blow In My Bag (2:56)
  • Sharktooth (2:46)
  • We Shall Not Be Released (3:18)

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