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7'' Day - August 2013

27.08.2013

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Jetzt geht's rund. Gleich 13 neue Singles stellen wir diesen Monat vor, darunter jede Menge Death Metal, ein bisschen was Klassisches, Vintage-Sounds sowie ein paar schrägere Sachen. Wir wünschen viel Spaß beim Nachkaufen.

Black MagicianBLACK MAGICIAN "The Pursuivant" (13:46)
7" / Svart Records
www.blackmagician.co.uk

Manch einer dürfte die Engländer BLACK MAGICIAN vom Roadburn kennen. Nach dem 2012er-Det "Nature Is The Devil's Church" legen die Liverpooler nun eine 7" mit dem Titel "The Pursuivant" über Svart Records nach und zeigen sich darauf extrem abwechslungsreich. Der Titeltrack ist eine edle Orgel-Doom-Nummer mit ruppigem, melodiefreiem Gesang und stimmungsvoller Atmosphäre, die das mystische Coverartwork widerspiegelt. Dass aber nicht nur der Doom, sondern auch Prog der 70er und englische Folklore ihre Spuren im Sound von BLACK MAGICIAN hinterlassen haben, zeigt die B-Seite. Akustische Gitarren und Flötentöne leiten das sanfte, aber angenehm düstere Folk-Stück "Grene Knyght" ein, während der krachige Anfang von "Black Henbane" dazu im krassen Widerspruch steht. Der Song entwickelt sich dann zu einer ruppigen, pyschedelischen Mellotron-Abfahrt. Viel Abwechslung also in den knapp 14 Minuten, die Single kommz zudem mit einem Einleger mit einer speziell hierfür gefertigten Zeichnung von Kris Guidio. Wer sich angesprochen fühlt, kann blind zugreifen. (Andreas Schulz)

Bombs Of HadesBOMBS OF HADES "Carnivores" (14:11)
7" / Blood Harvest
bombsofhades.com

Das schwedische Label Blood Harvest veröffentlicht mit der "Carnivores"-EP das erste offzielle Release der SweDeather BOMBS OF HADES neu, vermutlich ist das Original inzwischen vergriffen. Und weil das ursprüngliche Presswerk die originalen Pressplatten verschrottet hat, gibt es nun eine komplette Neupressung mit weißem statt schwarzem Cover. Der zumeist flotte Death Metal im klasssischen Soundgewand zeigt die Punk- und Crust-Wurzeln der Band vor allem in den Stücken "Slaughter The Dead" und "Disrespect Their Bones" deutlich auf. Der Opener "Necronomicus Kanth (The Hounds Of Hell)" ist grooviger (und wirkt wie ein Introsong), "Twisted Decay" und "Coffin" sind dann schnelles Standardgeprügel, wobei "Standard" als Qualitätsmerkmal zu verstehen ist. Die Growls von Jonas Stålhammar sind dabei übrigens angenehm verständlich. "Carnivores" ist nicht essenziell, gehört aber in jede Elchtod-Sammlung mit Anspruch auf Vollständigkeit. (Andreas Schulz)

CarcassCARCASS "Captive Pistol Bolt"
7" / Nuclear Blast
www.facebook.com/OfficialCarcass

Das Comebackalbum des Jahres steht im September ins Haus – als kleinen Appetizer gab es im letzten Monat bereits "Capitive Pistol Bolt", der für die Jüngerschaft der Band nun endlich ein greifbares Lebenszeichen darstellte. Der Track ist ohne Zweifel bandtypisch – lässt sich stilistisch jedoch eher in die "Heartwork"-Ära einordnen. Straighter, verspielter aber dennoch eingängiger Death Metal, wie man ihn von Walker und Co. erwartet. Auf der B-Seite kredenzt man dem Sammler mit "Intensive Battery Brooding" einen "halb"-exklusiven Song – denn der Track wird auch als Bonus auf der Limited Edition-CD drauf sein. Musikalisch auch eine gute Nummer, die dem Rest des Albums nicht wirklich nachsteht. Was die Aufmachung der 7" anbelangt, hätte man sich allerdings etwas mehr Mühe geben können. Die Plaste kommt in schäbiger PVC-Hülle mit einseitigem Einlegerbeiblatt daher – hier hätte man wirklich nicht derart sparen müssen! Insgesamt aber sicher für jeden Fan der Band klare Pflichtveranstaltung nach all den Jahren des Wartens... (Oliver Schreyer)

DaggerDAGGER "Mainline Riders" (06:18)
7" / High Roller Records
www.facebook.com/daggerofficial

DAGGER sind eine schwedische Allstar-Kapelle, die ihren musikalischen Wurzeln huldigt. Mit dabei: Drummer Fred Estby (ex-DISMEMBER, NECRONAUT), ex-DISMEMBER-Gitarrist David Blomqvist, Basser Tobias Cristiansson (auch ex-DISMEMBER, GRAVE) sowie SIDEBURN-Frontmann Jani Kataja. "Mainline Riders" ist die erste Veröffentlichung, wurde im Studio von Estby und Nicke Andersson aufgenommen und hat natürlich einen warmen, etwas dumpfen Vintage-Sound. Der Titeltrack ist mit seinem melodischen Gitarren und auch im Gesang eine klare Verbeugung vor RAINBOW mit Ronnie James Dio, in den Strophen ruhig, im Refrain kräftiger und legt im Solo-Teil an Tempo zu. Die B-Seite präsentiert den Song "Dark Cloud" im Demostadium. Die flotte, simple Nummer ist härter und somit die Hommage an die Anfänge der NWOBHM inklusive Twingitarren, auch hier zeigt sich Kataja als guter Sänger. Die Single mit schlichtem Logo-Artwork gibt es in Schwarz und Gold im Shop von High Roller Records und macht Laune. (Andreas Schulz)

Dario Mars And The GuillotinesDARIO MARS AND THE GUILLOTINES "Banned From Ever" (06:22)
7" / Ván Records
www.facebook.com/DMGtheband

Hier nun also die dritte Single vom Belgier DARIO MARS und seinen Guillotinen - dieses Mal ohne instrumentalen Song. "Banned From Ever" ist swingend-düsterer, ruppiger Rock'n'Roll mit witzigen Keyboard-Sounds, die ein bisschen 8-Bit-Feeling versprühen. Das Fingerschnippen im Song ist ansteckend und es juckt im Tanzbein. Der zweite Song "Death Is Dead" ist wiederum eine Tarantino-eske Nummer mit Surfgitarren und leicht melancholischem Touch. Dario teilt sich den Gesang wie bei "The Jailer" wieder mit einer Sängerin. "Banned From Ever" hält das Niveau der ersten beiden Singles locker (und klingt ebenso roh) und natürlich muss man alle drei nebeneinander stehen haben. Das erste Album dieser saucoolen Formation ist für November geplant, dann wird es auch Konzerte in Deutschland geben, auf die man gespannt sein darf. (Andreas Schulz)

Flogging MollyFLOGGING MOLLY "The Kilburn High Road / Present State Of Grace" (06:40)
7" / Uncle M
www.floggingmolly.com

Lang, lang ist es her, dass Dave King FASTWAY verließ und Jahre später begann mit den US-Iren FLOGGING MOLLY internationalen Erfolg zu haben. Die zahlreichen Veröffentlichungen der Folk-Punks beinhalten nicht gerade wenige Live-Songs und -Alben, da muss man sich schon ein wenig fragen, warum der einzige Output 2013 ausgerechnet wieder eine Live-Single ist? Geboten werden "The Kilburn High Road” vom 2002er Album "Drunken Lullabies", auf der Flipseite dann das balladeske "Present State Of Grace" von "Speed Of Darkness. Folk-Punk ist Live-Musik, die beiden Songs sind o.k. vorgetragen, aber nicht weltbewegend. Lim. 500. (Dr. O)

IstengoatISTENGOAT "MMXII" (12:52)
7" / Blood Harvest
www.istengoat.co.nr

ISTENGOAT hört sich nach Black Metal an und was anderes erwartet man auch angesichts des schwarz-weißen Artworks nicht. Die Chilenen spielen allerdings finsteren Death Metal und werden demnächst ihr Debütalbum "Atlas Shrugged" veröffentlichen. Vorher gibt es einen Re-Release der ausverkauften 2012er-Debütsingle "MMXII" als limitiertes Vinyl. Schnell, finster und leicht thrashig poltert "Pogrom" los, die grollend-hallenden Growls sorgen für Düsternis. Die Gitarrenarbeit ist prima, die Snare scheppert, die Doublebass ist trocken. Mit einem düsteren Doom-Part sorgt man für Abwechslung, bevor es groovig weiter geht. Auch "Avatara" ist mit seinen Tempowechseln eine abwechslungsreiche Nummer, während man bei "Shiqus Sho" weitestgehend rasant vorgeht. ISTENGOAT beweisen, dass aus Chile nicht nur ganz fieses Gerumpel kommt, sondern dass es auch mal etwas musikalischer geht. Nach Underground klingen sie aber trotz ordentlicher Produktion immer noch. Südamerika-Freaks greifen zu. (Andreas Schulz)

Nazarene Whore / Nocturnal EvilNAZARENE WHORE / NOCTURNAL EVIL "Invocations Of Necro Sodomy / Dark Realm Mysticism” (09:06)
7” / Iron Bonehead Records
www.facebook.com/pages/Nazarene-Whore/552925144723815
www.youtube.com/watch?v=PMScX4ELKHU

Zwei Band, zwei Musiker, vier Songs. Die Split-7" des Amerikaners Ray Rivera a.k.a. NAZARENE WHORE mit dem Argentinier EricLancon a.k.a. NOCTURNAL EVIL dürfte mit ihrer 300er Limitierung nur und ausschließlich für die trvesten der trven Black Metaller sein. Rohen Necro-Sound ohne Firlefanz, stumpfestes eiskaltes Gitarren-Riffing und mit massivem Hall verfremdete Stimmen bieten die beiden blasphemischen Herren, wobei NOCTURNAL EVIL – nicht ganz zu Unrecht nach einem BEHERIT-Song benannt – einen Tick geisterhafter zu Werke geht. Abgefahrener Untergrund-Krach. (Dr. O)

NightNIGHT "Unpowder Treason" (09:01)
7" / Gaphals
www.facebook.com/heavymetalinthenight

Ein bisschen einfach machen es sich die Schweden NIGHT mit dem Cover ihrer zweiten Single, das identisch mit jenem der Debütplatte "Stand Your Ground" ist, bloß dass man den Hintergrund weiß hält - genauso wie 200 Kopien der 500er Auflage von "Gunpowder Treason". Der einmahl mehr live aufgenommene Inhalt ist jedoch über jeden Zweifel erhaben und stellt wie schon im Fall der hier im April vorgestellten Stücke eine flexiblere Variante der Landsleute BULLET dar. Das Midtempo-Titelstück besticht durch seinen wehmütigen Charakter und kehrt somit eine ungewohnte Note des speckigen Hardrock beziehungsweise Heavy Metal der Band hervor, wohingegen die B-Seite "Into The Night" etwas flotter über die Ostsee schippert. Vor allem die Soli der doppelten Gitarrenspitze sind eine Wucht, weshalb für Skandi-Echtmetall-Verehrer erneut Zuschlagpflicht besteht. (Andreas Schiffmann)

Pentagram Chile / MasterPENTAGRAM CHILE / MASTER "Imperial Anthems" (10:27)
7" / Cyclone Empire
www.facebook.com/pages/Pentagram-Chile/78253131363
www.master-speckmetal.net/

Auf der nächste Runde der kultigen Imperial Anthems-Reihe geben sich MASTER und PENTAGRAM CHILE mit je einem unveröffentlichten Song die Ehre. Die Konstellation ist gut – bieten beide Bands doch schwer old-schoolige Death Metal-Kost mit leichter Thrash Metal-Schlagseite. Speckmann und Co. liefern mit "Another Suicide" einen recht standesgemäßen MASTER-Track ab, der gut auf eine der letzten Platten der Band gepasst hätte. Hier gibt es demnächst auch neuen Stoff aus dem Hause FDA Rekotz. Auch die Chilenen von PENTAGRAM CHILE liefern einen kleinen Appetizer auf ihr im September erscheinendes Album "The Malefice". Auch hier ist Old School angesagt, schon roh klingt "Demented" verdammt ansprechend und macht Spaß auf mehr. Die 7" ist wie immer auf 500 Hand-nummerierte Exemplare limitiert und kommt in grüner Farbe. Das Ganze wie immer mit Einleger inklusive Texten. Lohnenswerte Angelegenheit! (Oliver Schreyer)

Scout Paré-PhillipsSCOUT PARÉ-PHILLIPS "Fields Of Ash" (05:39)
7" / Pesanta Urfolk
scoutparephillips.bandcamp.com/

SCOUT PARÉ-PHILLIPS ist nicht nur eine Fotografin, die es explizit mag, sondern auch Mitglied der Band THE STERLING SISTERS und zuguterletzt auch noch solo als Sängerin/Songwriterin tätig. "Fields Of Ash" ist ihre erste eigene Veröffentlichung. Der Titeltrack beginnt mit ungewöhnlichen Autoharp-Klängen (ein Instrument, das einer Zither ähnelt und in der amerikanischen Bluegrass- und Country-Musik verwendet wird), dann setzt ihr expressiver, hoher und leicht leiernder Gesang ein. Das ist dann wiederum sehr gewöhnungsbedürftig und ist vor allem etwas für Leute, die ungewöhnliche Gesangsdarbietungen bevorzugen. Erst dezent perkussioniert, scheppert es am Ende kräftig. "In The End" ist der angenehmere Song, getragen von sanfter Gitarre, hier singt die Dame weniger extrem und gefühlvoller. Vor dem Kauf sollte man hier unbedingt testen, ob man mit der Stimme klar kommt. (Andreas Schulz)

VerminousVERMINOUS "The Curse Of The Antichhrist" (08:15)
7" / Blood Harvest
www.verminous.com

Nach zehnjähriger Pause, die durch gesundheitliche Probleme von Fronter Linus Björklund bedingt waren, kehren die Schweden VERMINOUS mit neuem Album und dieser Single zurück. Den Titeltrack gibt es hier exklusiv, eine eingängige, trotzdem leicht hektische und flotte Death Metal-Nummer, die nicht so typisch schwedisch klingt, wie man es erwartet hätte, die Gitarren klingen nämlich etwas weniger nach diesem HM2-Sound, den sie alle verwenden. Gut so. Die aggressiv gefauchten Vocals sorgen für Garstigkeit. Auf der B-Seite gibt es zwei Coverversionen: NUCLEAR ASSAULTs "Hang The Pope" wird in 40 Sekunden runtergeholzt (geile Growls hier) während man mit NIHILISTs "Revel In Flesh" einen Klassiker ordentlich nachspielt. Hier gilt das gleiche wie bei BOMBS OF HADES: braucht man als Sammler. (Andreas Schulz)

ViikateVIIKATE "Tervaskanto" (07:52)
7" / Ranka Recordings
www.viikate.com

Das neue Album der Finnischen Country Hard Rocker VIIKATE steht in den Startlöchern und die Band ist bereit, bereits vorher die Charts der Heimat zu entern. Ja, in Finnland weht ein anderer Wind – da schafft es sogar eine Grind-Truppe wie ROTTEN SOUND in die Charts. "Kymijoen lautturit" heißt das neue Werk, auf welchem auch "Tervaskanto" vertreten sein wird. Der Track ist für Verhältnisse der Band relativ eingängig, fast schnulzig und eher im mittleren Härtegrad einzuordnen. Hitcharakter besteht auf jeden Fall, auch wenn man die Größe der "Kuu Kaakon Ylla"- Platte nicht erreicht. Auf der Rückseite gibt es dann den etwas flotteren Song "Ei Saa Sinutella!" - ein typischer B-Seiten-Track: gut, aber nicht überragend. Die 7" ist ordentlich aufgemacht, kommt mit digitalem Downloadcode und versüßt die letzten Tage Wartezeit bis zum Release des neuen VIIKATE-Albums. Fans machen hier jedenfalls nichts verkehrt. (Oliver Schreyer)

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Andreas Schulz (Info)