OMD - Orchestral Manoeuvres in the Dark - The Punishment Of Luxury Tour 2017

Die Synthie Pop-Pioniere zurück auf deutschen Konzertbühnen

OMD, gegründet 1978 durch Andy McCluskey und Paul Humphreys, gehören zu den Vorreitern und Protagonisten des Synthie-Pop und des New Wave. Mit den beiden frühen Alben „Architecture And Morality“ (1981) und „Dazzle Ships“ (1983) sowie den Welthits „Enola Gay“, „Electricity“ und „Souvenir“ prägten OMD zusammen mit Human League und Gary Numan, für den sie als Anheizer auf der Englandtour 1978 tätig waren, eine ganze Dekade. Nicht nur für die „Oxford Times“ zählen sie zu den „wichtigsten Bands, die Großbritannien jemals hervorgebracht hat“, OMD haben bis heute unzählige und vor allem sehr unterschiedliche Künstler beeinflusst.

Aber auch OMD hatten Einflüsse von außen bzw. Vorbilder. Besonders „Electricity“ ließ deutlich die Einflüsse der deutschen Elektropop-Band Kraftwerk aus Düsseldorf erkennen.

Nachdem sich die Bandmitglieder 1988 aufgrund künstlerischer Differenzen getrennt hatten und sich dann um die Namensrechte stritten, kamen sie 2005 erstmals wieder in der Originalbesetzung zusammen. Zwei Jahre später folgte eine erfolgreiche Europatournee.

Zeitlich und namentlich abgestimmt zur aktuellen Tournee erschien im September dieses Jahres das 13. Studioalbum „The Punishment Of Luxury“.

Als Support wurden OMD von der Kölner Band „Holygram“ unterstützt. Angesiedelt zwischen Postpunk, Wave und industriellem Krautrock zeigen sie ein enormes Potential für die Zukunft. Glücklicherweise begehen sie nicht den Fehler älteren Bands und /oder Idolen zu sehr nachzueifern. Der Nebel und das Licht-Setup sind passend zum Musikgenre gewählt. Im Großen und Ganzen eine mir zwar bisher unbekannte Band, die aber durchaus in Zukunft noch deutlich bekannter werden könnte. Interessant ist auch, dass die Bandmitglieder um ihre Namen ein Geheimnis machen und so ihre Musik in den Vordergrund stellen.

Nun zurück zu OMD. Ich habe natürlich im Vorfeld auch Konzertberichte aus vorherigen Spielorten gelesen und war überrascht, wie unterschiedlich da über die Konzerte berichtet wurde. Jeder hat natürlich seine eigenen Vorstellungen und seinen individuellen Musikgeschmack. Aber vielleicht ist es auch nicht sinnvoll als Redakteur zu viele Genres zu bedienen. Mich haben diese Berichte nicht abgeschreckt, sondern erst recht mit Spannung auf das OMD-Konzert warten lassen.

Die Düsseldorfer Mitsubishi Electric Halle (ehemals Philipshalle) war mit ca. 3500 Besuchern nicht ganz ausverkauft. Es waren aber auch nicht alle Bereiche freigegeben. Der Innenraum wirkte jedenfalls recht aufgeräumt.

Frontmann Andy McCluskey konstatierte nach dem ersten Song: „Düsseldorf, wir sind zuhause.“, und machte passend zur Aussage einen Fan mit einem Kraftwerk-Shirt in Bühnennähe aus.

Bereits während der ersten drei Songs „Ghost Star“, „Isotype“ und „Messages“ tobte Andy dermaßen über die Bühne, dass er bereits klatschnass geschwitzt war. Kurze Zeit später war „democracy time“. Als „fan vote“ wurde der Song „Genetic Engeneering“ gespielt. Andy fragte Paul was den „democracy“ auf Deutsch bedeuten würde. Und Paul antwortete: „Another fucking Abstimmung!“ :-)

Ab „Live And Die“ übernahm dann der Keyboarder Paul Humphreys wie gewohnt das Mikro und schob direkt „Souvenir“ hinterher, gefolgt von „Joan Of Arc“ wieder interpretiert von McCluskey, dem wohl bekanntesten Hit der Band. So wurden während des kurzweiligen Abends alle OMD-Alben bedient.

Dass OMD ihr Programm abspulen würden war eigentlich klar. Schließlich waren die Fans genau deshalb nach Düsseldorf gekommen. Mittels einer durchaus als pompös zu bezeichnenden Lichtinszenierung wurde in Düsseldorf eine große 80’er Synthie-Pop Party gefeiert.

Zumindest im Innenraum wurde sowohl von weiblichen als auch männlichen Fans ordentlich getanzt. Aufgrund des Sonntagstermins orientierten sich aber zu Beginn des Zugabenblocks bereits etliche Gäste in Richtung Ausgängen um möglichst zügig aus der Halle zu kommen. Denn montags ist ja bekanntlich ein Arbeitstag…

Für einen Fan gab es dann zum Abschluss noch ein besonderes Geschenk. Der Schlagzeuger, Stuart Kershaw, warf sein „verschwitztes“ Sweatshirt in die Menge. Ob er/sie das wohl behält? Oder findet sich das bald bei ebay? Wer weiß…

Vielen Dank an die Wizard Promotion Konzertagentur für die Akkreditierung!

Weitere Bilder von unserem Fotografen Dietmar Seifer gibt es auf seiner Facebook-Seite.

Line-Up

• Andy McCluskey (Gesang, Bass)
• Paul Humphreys (Keyboard, Gesang)
• Martin Cooper (Keyboard, Saxophon)
• Stuart Kershaw (Schlagzeug)

Setup

• Ghost Star
• Isotype
• Messages
• Tesla Girls
• History of Modern (Part 1)
• One More Time
• Genetic Engineering
• (Forever) Live and Die
• Souvenir
• Joan of Arc
• Joan of Arc (Maid of Orleans)
• Time Zones 2016
• Of All the Things We've Made
• What Have We Done
• So in Love
• Locomotion
• The Punishment of Luxury
• Sailing on the Seven Seas
• Enola Gay

Zugaben

• Walking on the Milky Way
• Pandora's Box
• Electricity

Links

• http://www.omd.uk.com/
• http://holygram.band/
• http://www.wizpro.com
• https://www.facebook.com/PixelOfMusic/