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Steven Wilson - Colosseum Essen - 05.03.2018
To The Bone
Gestern war es endlich soweit. Steven Wilson im Colosseum Theater in Essen die Erste. Heute folgte die zweite Show, aber leider ohne mich.
Schon auf der Anreise nach Essen hatte ich eine Begegnung der besonderen Art. Aus Richtung Hannover auf der A2 fuhr ich an der Ausfahrt 5 „Gladbeck“ von der Autobahn runter, als ich plötzlich rechts von mir in der Ausfahrt hinter der Leitplanke eine Bewegung oder eine Gestalt wahrnahm. Als ich nach rechts schaute, stand ca. 2 m von mir entfernt auf einem Stück „Wiese“ ein Reh. Und als ich genauer hinsah, waren es sogar drei Rehe, die seelenruhig und genüsslich direkt neben der Ausfahrt grasten. Sowas hatte ich auch noch nicht erlebt. Da konnte ja abends beim Konzert nichts mehr schiefgehen.
Das Colosseum ist eine umgebaute, ehemalige mechanische Werkstatt der Friedrich Krupp AG und somit eine heute denkmalgeschützte Industriehalle. Das Theater fasst ca. 1400 Gäste und war restlos ausverkauft.
Als Support wurde Wilson von der Schweizerin Donna Zed unterstützt. Die 1998 geborene Donna Zed ist eine junge Komponistin, Pianistin und Sängerin, die sich von diversen Musikgenres, wie z.B. Pop, Rock, Jazz und Filmmusik beeinflussen lässt.
Steven John Wilson, der 1967 in London geborene Multiinstrumentalist, war Gründer, Sänger, Gitarrist und Songwriter der Progressive-Rock-Band Porcupine Tree. Aber auch in anderen Bands und auch als Produzent hat Wilson sich betätigt.
Erwartungsgemäß gab es klare Vorgaben für die Fotografen, die über die üblichen Regelungen hinausgingen. Aber so ist das manchmal. Die Distanz zwischen Publikum und Band war aber enorm groß. Das Mikro von Steven Wilson stand ca. 10 Meter hinter dem vorderen Bühnenrand. Dies war aus technischen Gründen leider nicht anders möglich, da der für die Frontprojektion nötige Vorhang halt an einer bestimmten Stelle hängt und die Band eben dahinter sein muss.
Es gab also eine Frontprojektion und eine Backprojektion. Auf der Backprojektion wurden teilweise Videos zur Musik, sowie Farbspiele und Bilder dargestellt. Die Frontprojektion diente u.a. dafür die Gesangspartnerin von Steven Wilson, Ninet Tayeb, passend zu Pariah einzuspielen. Leider war sie nicht wie noch in Hamburg live dabei.
Das Licht war sehr wechselhaft. Meistens recht dunkel mit viel Backlight und wenn es mal hell wurde, dann aber richtig. Die Wechsel zwischen hell und dunkel, teils stroboskopartig, waren für die Kameras eine Herausforderung.
Die Show war hauptsächlich von neuen Songs bestimmt, da Steven die älteren Songs am zweiten Konzerttag in Essen spielen wollte. Ich bin gespannt inwieweit sich die Setlists hinterher wirklich unterscheiden.
Steven war teilweise witzig drauf und teilweise auch nörgelig. Scheinbar gefiel es ihm nicht, dass die Halle bestuhlt war. Das ist aber nun mal in einem Theater so und vom Veranstalter auch so gewollt. Dann war ihm das Publikum nicht aktiv genug. Andererseits hat sich das Publikum vereinzelt über die Lautstärke beklagt. Einige haben wegen der Lautstärke das Konzert früher verlassen. Ich empfehle da in jedem Fall Gehörschützer. Ohne hätte ich das auch nicht durchgehalten.
Ansonsten hat er gerne auch mal was erzählt. Z.B. über seine erste Gitarre aus den 1960’er Jahren, eine Fender Telecaster, die er auch gestern wieder gespielt hat. Interessant war auch, dass er eine Lanze für die Popmusik gebrochen hat. Seine Eltern hatten unterschiedliche Musikgeschmäcker. Sein Vater war eher der Prog-Rocker (z.B. Pink Floyd) und seine Mutter lauschte lieber Pop-Musik (z.B. ABBA). So hat er erst sehr spät mitbekommen, dass es verschiedene Musikgenres gibt. Für ihn war bis dahin alles einfach nur Musik. Und schließlich hätten auch die Beatles Pop-Musik gemacht. Es sollte also niemand wegen seines Musikgeschmacks ausgegrenzt werden. Außer bei Justin Bieber, da kann man mal eine Ausnahme machen. :-) Kaum ausgesprochen stimmte er auch schon Permanating an, was ja eindeutig ein Pop-Song ist. Für mich hört sich Permanating schwer nach Jeff Lynne’s ELO an. Also richtig Pop ...
Für mich war es ein tolles, wenn auch lautes Konzert mit einigen alten Prog-Songs und natürlich dem tollen Song Pariah. Die Musiker sind alle eine Bank und bedürfen keiner weiteren Erklärungen. Eine Bomben-Show in einer tollen alten Industrie-Location.
Heißen Dank auch an die Security, die wie immer einen hervorragenden Job gemacht hat.
Vielen Dank an Prime Entertainment für die Akkreditierung!
Weitere Bilder von unserem Fotografen Dietmar Seifer gibt es auf seiner Facebook-Seite.
Update:
Nach Rücksprache heute mit einem Fotografen-Kollegen war die Setlist des Konzerts am 06.03.2018 tatsächlich anders als am 05.03.. Die Show soll deutlich stimmiger gewesen sein und Steven war auch nicht so nörgelig wie am Vortag. ;-)
Line-Up
- Steven Wilson (Gesang, Gitarre, Bass, Keyboard)
- Nick Beggs (Bass)
- Alex Hutchings (Gitarre)
- Adam Holzman (Keyboard)
- Craig Blundell (Schlagzeug)
Set 1
- Nowhere Now
- Pariah
- Home Invasion
- Regret #9
- The Creator Has a Mastertape (Porcupine Tree song)
- Refuge
- People Who Eat Darkness
- Ancestral
Set 2
- Arriving Somewhere but Not Here (Porcupine Tree song)
- Permanating
- Song of I
- Lazarus (Porcupine Tree song)
- Detonation
- The Same Asylum as Before
- Heartattack in a Layby (Porcupine Tree song)
- Vermillioncore
- Sleep Together (Porcupine Tree song)
Zugaben
- Even Less (Porcupine Tree song) (SW solo)
- The Raven That Refused to Sing
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