Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

THE PINK FLOYD EXHIBITION: THEIR MORTAL REMAINS - Dortmunder U - 14.09.2018

[ Zur Fotogalerie ] Down

THE PINK FLOYD EXHIBITION: THEIR MORTAL REMAINS

Im Januar 1968 nannte sich die Band um die Musiker David Gilmour, Syd Barret, Nick Mason, Roger Waters und Richard Wright erstmals Pink Floyd. Aus diesem Grund wird derzeit mit einer Ausstellung das 50-jährige Jubiläum von Pink Floyd gefeiert. Die Chronik der Band reicht aber noch sechs Jahre weiter in die Vergangenheit.

Die Ausstellung wurde am 13. Mai 2017 im Victoria and Albert Museum in London eröffnet und verblieb dort bis zum 15. Oktober 2017. Bevor die Ausstellung am 15. September 2018 im Dortmunder U, als einziger Station im deutschsprachigen Raum, offiziell ihre Pforten öffnete, war sie noch vom 19. Januar bis zum 27. Mai 2018 im Museum für zeitgenössische Kunst in Rom.

Dortmund ist aber nicht zum ersten Mal eine auserwählte Pink Floyd Location. Im Februar 1981 war die Metropole im Ruhrgebiet nach Los Angeles, New York und London die vierte und einzige Station im Rahmen der Welttournee der britischen Kult-Prog-Band.

The Pink Floyd Exhibition

Am 14. September 2018 hatte ich also die Gelegenheit zumindest ein Gründungsmitglied von Pink Floyd im Rahmen der Pressekonferenz zur Eröffnung der multimedialen Erlebnisausstellung im Dortmunder U persönlich zu treffen. Für mich als Pink Floyd Fan, der es leider nie geschafft hat, ein Pink Floyd Konzert live mitzuerleben, war dies ein besonderer Moment. Ich war aufgeregt, als ob ich zuvor nie an einem offiziellen Fototermin teilgenommen hätte. Die PK selber gestaltete sich jedoch ebenso unaufgeregt wie jede andere PK auch.

Nick Mason, Gründungsmitglied und Drummer der Band, und Aubrey Powell (Kurator der Ausstellung), der gemeinsam mit Storm Thorgerson in den 1960’ern die britische cover-design Agentur Hipgnosis gründete, wirkten zu Anfang eher gelangweilt und strahlten so etwas wie „Another fucking press conference!“ aus. Im Laufe des Pressetermins wurden Sie aber deutlich lockerer und waren auch zu kleinen Scherzen aufgelegt.

Neben den beiden vorgenannten waren am Podium noch Katrin Pinetzki (Pressereferentin der Stadt Dortmund), Ulrich Sierau (Oberbürgermeister der Stadt Dortmund) und Edwin Jacobs (Direktor des Dortmunder U).

Nach einleitenden Worten der Pressereferentin erfolgte die offizielle Begrüßung durch Ulrich Sierau, der darauf hinwies, dass er 1981 leider in Burma war und an keinem der aufeinanderfolgenden sieben Eventabende der Tour „The Wall“ teilnehmen konnte. Bis heute ist „The Wall“ das meistverkaufte Doppelalbum der Welt. Vom Oberbürgermeister konnte man dann noch erfahren, dass er sein Studium als Stagehand in der Westfalenhalle finanziert hat. Er kann also anpacken.

Edwin Jacobs, der dafür verantwortlich zeichnet, dass die Ausstellung überhaupt nach Dortmund gekommen ist, stelle kurz das Dortmunder U vor.

Auch Nick Mason und Aubrey Powell kamen natürlich zu Wort und erzählten über die Zeit damals in Dortmund, soweit es daran noch Erinnerungen gab. Auf Nachfrage gab Nick Mason an, dass die Mischpulte, mit denen in der Ausstellung Stücke von Pink Floyd selbst abgemischt werden können, seine Lieblingsexponate seien.

Die Retrospektive der Kultband im 1926/27 erbauten Kellerhochhaus der Dortmunder Union-Brauerei bietet einen außergewöhnlichen Rückblick auf eine einzigartige Bandkarriere. Auf ca. 1.000 Quadratmetern wurden 50 Jahre Musikgeschichte von den Anfängen der Band in den 1960er Jahren bis heute chronologisch zusammengestellt. Gezeigt werden mehr als 350 Exponate, darunter handschriftliche Scripte, Originalinstrumente, Fotos, etc.

Der Ausstellungsbesucher begleitet die Band in der 6. Etage des U durch fast 50 Jahre Bandgeschichte. Penny Valentine vom Disc and Music Echo schrieb am 08. April 1967, „…Sind sie bloß eine Eintagsfliege in der Popszene, oder haben sie die Fähigkeiten, um zu bestehen?“. Ich denke diese Frage ist mittlerweile einfach zu beantworten. Und auch weitere interessante Informationen kann der Besucher aus der Ausstellung mitnehmen.

Während Pink Floyd ihr Debütalbum The Piper At The Gates Of Dawn 1967 in den EMI Studios in der Abbey Road in London aufnahmen, werkelten im Studio nebenan die Beatles an Sgt. Peppers Lonely Hearts Club Band.

„By the way, which one’s Pink?“, war eine Frage, die die Bandmitglieder häufig von Personen zu hören bekamen, die den Frontmann von Pink Floyd erwarteten.

Das aufblasbare Schwein aus Animals wurde zu einem von Pink Floyd’s Markenzeichen. Während es über der Battersea Power Station in London schwebte, brach die Stahlöse, mit der es am Boden verankert war. Mit einer Geschwindigkeit von 600 Metern pro Minute begann das gasgefüllte Schwein zu steigen und konnte selbst von einem Hubschrauber nicht eingeholt werden. Während die Band und die Leute von Hypgnosis bereits Bedenken wegen des naheliegenden Flughafens hatten, rief ein besorgter Farmer aus dem Umland von London an und fragte, ob man ein Schwein vermissen würde. Es würde sein Vieh ängstigen…

Welcher hohe organisatorische Aufwand hinter der Arbeit der Band steckt, dafür ist die The Division Bell Tour 1994 ein beeindruckender Beleg: Innerhalb von sieben Monaten spielten Pink Floyd in Europa und Nord- wie Mittelamerika vor 5,5 Millionen Fans 110 Konzerte "am Stück". Einige wenige Rahmendaten, die in Dortmund weiß auf schwarz plakativ sichtbar sind: 53 Sattelschlepper, 18 Produktions-Trucks, acht Tour-Busse, zwei Boeing 747 Frachtflugzeuge und ein Antonov Militärflieger - für Crew, Material und 700 Tonnen Stahl. Inklusive 32 exklusive Songs im Handgepäck.

Alles in Allem ist die Ausstellung sowohl für Pink Floyd Fans als auch für Neuinteressierte definitiv einen Besuch wert. Mit € 23,16 ermäßigtem Eintrittspreis und € 29,76 regulärem Eintrittspreis ist sie zwar nicht ganz so preiswert, aber, auch aufgrund des betriebenen technischen Aufwandes, jeden Cent wert. Bis zum 10. Februar 2019 kann die Ausstellung in Dortmund noch besucht werden.

Hinweis: Mit freundlicher Unterstützung von DSW21 ist die Eintrittskarte am Veranstaltungstag als Fahrausweis für alle VRR Verkehrsmittel (2. Klasse) gültig. Dieses Angebot gilt für Hin- und Rückfahrt und - sofern nicht anders angegeben - ab drei Stunden vor aufgedrucktem Beginn bis Betriebsschluss am Tag der Veranstaltung. Für Besucher der Pink Floyd Ausstellung ist auch der Besuch in allen anderen städtischen Museen der Stadt Dortmund kostenfrei. Darüber hinaus erhalten sie 20% Rabatt im Deutschen Fußballmuseum in Dortmund und 50% Rabatt im LWL-Industriemuseum Zeche Zollern.

Pink Floyd Historie: Eine bewegte Geschichte

Die britische Rockband Pink Floyd formiert sich 1965 in der Besetzung Syd Barrett, Roger Waters, Richard Wright und Nick Mason. 1967 erscheint ihr erstes Album, The Piper At The Gates Of Dawn, dessen Songs fast alle von Barrett geschrieben wurden. Er prägt den psychedelischen Musikstil der Band in der Anfangszeit und gilt als musikalisches Genie. Aufgrund seiner psychischen Verfassung wird er jedoch 1968 von David Gilmour ersetzt. Auf dem zweiten Album, A Saucerful of Secrets von 1968, ist nur noch eine Komposition Barretts enthalten.

In der neuen Zusammensetzung ändert sich die musikalische Richtung der Band allmählich, wie auf dem Filmsoundtrack More und dem Doppelalbum Ummagumma von 1969 bereits zu hören ist. 1970 schafft es Atom Heart Mother auf Platz eins der britischen Album-Charts. Es folgt eine internationale Tour. Meddle erreicht 1971 in Großbritannien Platz drei. 1972 gelingt Pink Floyd mit ihrer Single „Free Four“ vom Soundtrack Obscured By Clouds endlich der Sprung ins USRadio.

Das erste Konzeptalbum der Gruppe, The Dark Side Of The Moon von 1973 mit dem weltbekannten Prismen-Cover wird ein Dauerseller und zum drittbestverkauften Album weltweit. Das Folgewerk Wish You Were Here von 1975 ist Syd Barrett gewidmet. Auf das sozialkritische Animals im Jahr 1977, das lose auf George Orwells „Farm der Tiere“ basiert, folgt 1979 das Mammutprojekt The Wall, ein Doppelalbum, das autobiografische Züge von Roger Waters und Syd Barrett trägt.

Wright verlässt Pink Floyd nach Ende der Aufnahmen. 1980/81 wird die Bühnenshow The Wall an nur vier Orten live aufgeführt: Los Angeles, New York, London und Dortmund. Der gleichnamige Film mit Bob Geldof in der Hauptrolle hat 1982 in Cannes Premiere. Anschließend schreibt Roger Waters alle Titel für das Album The Final Cut von 1983 allein, ehe er 1985 die Band verlässt.

Während der Aufnahmen zu A Momentary Lapse Of Reason im Jahr 1987 stößt Wright wieder zu den verbliebenen Bandmitgliedern und geht mit auf Welttournee. Diese wird auf dem Livealbum Delicate Sound Of Thunder 1988 verewigt. Pink Floyd veröffentlichen 1994 das kommerziell erfolgreiche Album The Division Bell und touren damit erneut weltweit. Zum Gedenken an die Welttournee bringt die Band 1995 das Live-Album Pulse heraus. In den folgenden Jahren erscheint kein neues Material mehr von Pink Floyd. 2005 tritt die Band einschließlich Roger Waters bei Bob Geldofs weltumspannenden Live 8 Konzert einmalig gemeinsam auf.

2006 stirbt Syd Barrett im Alter von 60 Jahren und bei einem Konzert zu seinen Ehren im Mai 2007 treten Waters sowie die drei übrigen Pink Floyd Mitglieder getrennt voneinander auf. Richard Wright verstirbt 2008 an Krebs und setzt damit den Hoffnungen auf eine Wiedervereinigung der Band in der klassischen Besetzung endgültig ein Ende. 2014 veröffentlichen Gilmour und Mason das letzte Pink Floyd Album, The Endless River, das Material aus dem Jahr 1994 enthält, an dessen Entstehung auch Wright beteiligt war. Weitere Alben von Pink Floyd soll es nicht mehr geben.

Musikstil: Klänge aus einer anderen Welt

Der Bandname Pink Floyd geht zurück auf die Vornamen der beiden Blues-Musiker Pinkney „Pink“ Anderson und Floyd Council, deren Alben sich in Syd Barretts Sammlung befanden. Dementsprechend starten Pink Floyd ihr Repertoire zunächst mit Rhythm & Blues Songs, ehe sich ihr Sound noch vor den Aufnahmen ihres ersten Albums in Richtung Psychedelic Rock wandelt mit einem ätherischen Klang und ausschweifenden Songgebilden. In den Siebzigern orientiert sich die Musik stärker am klassischen Rock, während The Wall schließlich zahlreiche musikalische Genres vereint. In der Zeitspanne nach Roger Waters Ausscheiden greift die Band musikalisch wieder verstärkt auf den Stil zurück, den sie Ende der sechziger, Anfang der siebziger Jahre geprägt hat und die Musik kommt bei den Fans sehr gut an. Die Rock and Roll Hall of Fame nennt Pink Floyd „the architects of two major music movements – psychedelic space-rock and blues-based progressive rock”.

Technologie: Pioniere für Sound- und Show-Effekte

Pink Floyd waren nicht nur musikalisch, sondern insbesondere auch in technischer Hinsicht bahnbrechend – beim Sound ebenso wie bei der Bühnenshow. Berühmt sind sie unter anderem als die Band, die als erste 1967 einen Surround-Sound bei ihrem Games for May Konzert in Londons Elizabeth Hall erzeugte. Dabei ließ sie vorgefertigte Klänge wie Vogelgezwitscher oder Zimbeln rund um die Halle und hinter das Publikum wandern. Die Zuhörer waren dadurch ganz von der Musik umgeben. Das Binson Echorec nutzte Pink Floyd als eine der ersten Bands als verzögerungszeitorientiertes Effektgerät unter anderem für „Set The Controls For The Heart Of The Sun”, „One Of These Days” und „Echoes”. Analoges Sampling in Form von Tapeloops gehört ebenfalls zu den wegweisenden Stilmitteln von Pink Floyd und findet sich vor allem auf The Dark Side Of The Moon wieder, unter anderem beim Registrierkassen-Loop des Songs „Money“ und dem Albumintro „Speak to Me“. Und nicht zuletzt experimentierten Waters und Gilmour mit den EMS Synthi A und VCS 3 Synthesizern auf Stücken wie „On The Run“, „Welcome To The Machine“ und „In The Flesh?“.

Die Konzerte der Band zeichneten sich neben den Soundneuerungen auch durch ihren einzigartigen Live-Show-Charakter aus. Mit farbigen Light-Shows und Pyro- Effekten, abstrakten Filmsequenzen, psychedelischen Öl-Dia-Projektionen, gigantischen Bühnenaufbauten und Requisiten wie aufblasbaren Skulpturen oder einem abstürzenden Modellflugzeug erschufen sie ihr eigenes Universum. Ihre Avantgarde-Spektakel waren während ihres gesamten Bandbestehens einzigartig in der Musikwelt.

Meilensteine: Errungenschaften und Wendepunkte

1965      Gründung der Band

1968      David Gilmour ersetzt Syd Barrett
Pink Floyd spielen das erste Konzert mit Surround-Sound
Die Band ist Headliner beim ersten kostenlosen Konzert in Londons Hyde Park

1973      Veröffentlichung von The Dark Side Of The Moon, das sich mehr als ein Jahrzehnt lang in den Charts hält, bis heute rund 45 Millionen Mal verkauft hat und von dem wöchentlich noch immer rund 7.000 Exemplare weltweit verkauft werden

1979      The Wall ist das letzte Studioalbum in der klassischen Besetzung und das bis heute weltweit meistverkaufte Doppelalbum

1985      Roger Waters verlässt die Band

1994      5,5 Millionen Menschen in 68 Städten besuchen The Division Bell Tour, die mit 53 Trucks unterwegs ist
Grammy für den Instrumental-Track „Marooned“

1996      Pink Floyd werden in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen

2005      Einmalige Reunion für Bob Geldofs Live 8

2006      Tod von Syd Barrett

2008      Polar Music Prize
Tod von Richard Wright

2016      Start für The Pink Floyd Exhibition: Their Mortal Remains im Victoria & Albert Museum in London

Der Textteil ab "Pink Floyd Historie: Eine bewegte Geschichte" liegt unter copyright von: The Pink Floyd Exhibition: Their Mortal Remains

Vielen Dank an The Pink Floyd Exhibition: Their Mortal Remains für die Akkreditierung.

 

The Pink Floyd Exhibition | Pressekontakt
Hering Schuppener
Unternehmensberatung für Kommunikation GmbH
Berliner Allee 44 | 40212 Düsseldorf | Germany
E-Mail: theirmortalremains@heringschuppener.com
Telefon: +49.211.430.79-253

Weitere Bilder von unserem Fotografen Dietmar Seifer gibt es auf seiner Facebook-Seite.

 

Links

Dietmar Seifer - Fotograf und Konzertberichterstatter (Info)

[ Zurück nach oben ] Down

Live-Fotos

THE PINK FLOYD EXHIBITION: THEIR MORTAL REMAINS THE PINK FLOYD EXHIBITION: THEIR MORTAL REMAINS THE PINK FLOYD EXHIBITION: THEIR MORTAL REMAINS
THE PINK FLOYD EXHIBITION: THEIR MORTAL REMAINS THE PINK FLOYD EXHIBITION: THEIR MORTAL REMAINS THE PINK FLOYD EXHIBITION: THEIR MORTAL REMAINS
THE PINK FLOYD EXHIBITION: THEIR MORTAL REMAINS THE PINK FLOYD EXHIBITION: THEIR MORTAL REMAINS THE PINK FLOYD EXHIBITION: THEIR MORTAL REMAINS
THE PINK FLOYD EXHIBITION: THEIR MORTAL REMAINS THE PINK FLOYD EXHIBITION: THEIR MORTAL REMAINS THE PINK FLOYD EXHIBITION: THEIR MORTAL REMAINS
THE PINK FLOYD EXHIBITION: THEIR MORTAL REMAINS THE PINK FLOYD EXHIBITION: THEIR MORTAL REMAINS THE PINK FLOYD EXHIBITION: THEIR MORTAL REMAINS
THE PINK FLOYD EXHIBITION: THEIR MORTAL REMAINS THE PINK FLOYD EXHIBITION: THEIR MORTAL REMAINS THE PINK FLOYD EXHIBITION: THEIR MORTAL REMAINS
THE PINK FLOYD EXHIBITION: THEIR MORTAL REMAINS THE PINK FLOYD EXHIBITION: THEIR MORTAL REMAINS
Klick zum Vergrößern