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The Blues Band - Live in Aschaffenburg - 27.04.2017

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Ladies and Gentlemen: THE BLUES BAND! 

= Und Musikreviews.de hatte die Ehre, ihre Konzerttour, die am 30. April in Dortmund endete, mit zu präsentieren =

Auf ihrer Abschiedstournee (die vielleicht gar keine ist) machen die altgedienten Engländer am 27. April in Aschaffenburg Station – und vor geschätzt 200 Zuschauern keine Gefangenen, aber viel Freude.

Seit 38 Jahren huldigen die Engländer dem Blues traditioneller Ausrichtung, „es fühlt sich aber keinen Tag länger als 37 Jahre an!“, witzelt Paul Jones, der mit seiner Mundharmonika das Zentrum der Bühne des Colos-Saals beherrscht und sich in seiner energetischen Körpersprache auch zum ein oder anderen Hüftschwung hinreißen lässt. 

Pünktlich um acht betreten die fünf Herren jenseits der Fünfzig (was wohl auch für den Altersdurchschnitt im Publikum gilt) die Bühne, hell aber unaufdringlich beleuchtet, mit klarem und ausgewogenem Sound beschenkt, und nehmen sie ohne Aufwärmphase in Besitz. Das liegt vor allem daran, dass THE BLUES BAND im Grunde vier Frontmänner hat, die sich aber nicht im Geringsten behindern, sondern eine ungemein natürliche und dynamische Gruppenpräsenz an den Tag legen, sich spielerisch Soli zuwerfen und Applaus für einander einfordern. 

Nach zwei BLUES BAND-Klassikern („Come On In“, „Talk To Me Baby“) stellen besagte vier Frontmänner, Paul Jones, Tom McGuinness, Dave Kelly und Gary Fletcher, Stücke aus ihren Soloalben vor, wobei sich auch zeigt, dass nicht nur Paul Jones, der bisweilen noch immer in Falsett-nahe Höhen vorzustoßen weiß, und der kraftvolle Dave Kelly zu singen verstehen, sondern auch Tom McGuinness, dessen hingebungsvolle, erfüllte Mimik wohl auch allein und sogar ohne Musik sehenswert wäre, und Dave Kelly, der bei dieser Gelegenheit seinen Bass gegen die akustische Gitarre eintauscht. 

Zwischen den Songs gibt man kurze, humorige Erklärungen zu selbigen ab; das ständige Hinweisen, auf welchem Album was zu finden sei, riecht ein wenig nach Marktschreierei, ist aber ob der riesigen und verzweigten Diskografie der Briten durchaus als Fanservice nachvollziehbar. 

Platten, CDs und Autogramme können sich die Besucher dann auch in der Pause zwischen den beiden einstündigen Sets abholen – eine Gelegenheit, die auch zahlreich wahrgenommen wird, denn es ist ja schließlich die letzte Gelegenheit, THE BLUES BAND live zu sehen, oder nicht?

„Also wir wollen eines klarstellen“, sagt Dave Kelly. „Das ist NICHT unsere letzte Tour. Wir wissen gar nicht, woher dieses Gerücht kommt!“  - stürmischer Applaus.

Während dieses zweiten Teils des Abends, in dem auch Musikwünsche, die Fans in der Pause geäußert haben, erfüllt werden, drosselt man das Tempo ein wenig, bevor nach enthusiastischen Zugabe-Rufen das unvermeidliche „I Ain‘t Gonna Work Maggie‘s Farm No More“ - inklusive Call-Response-Spielchen und einem furiosen Hinter-Kopf-Solo von Tom McGuinness – als „Rausschmeißer“ fungiert. 

„Ein langjähriger Fan, der uns schon oft gesehen hat, hat mir in der Pause erzählt, dass wir heute besser als jemals zuvor spielen – keine Ahnung, wir haben auf jeden Fall viel Freude dran“, verkündet Paul Jones nicht ohne verdienten Stolz. 

Selbiges gilt im Übrigen auch für den deutlichen Großteil des Publikums, den Kritiker (und dilettantischen Fotografen) mit eingeschlossen, das schließlich nach zweieinhalb Stunden (und einer zweiten Signing-Session) beglückt, begeistert und mit Tonträgern bepackt den Colos-Saal verlässt.


Tobias Jehle (Info)

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Live-Fotos

The Blues Band The Blues Band The Blues Band
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