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Black Messiah: Of Myths And Legends (Review)

Artist:

Black Messiah

Black Messiah: Of Myths And Legends
Album:

Of Myths And Legends

Medium: CD
Stil:

Melodic Black / Pagan Metal

Label: AFM/Soulfood
Spieldauer: 51:48
Erschienen: 2006
Website: [Link]

Das Pseudogenre des Heiden- oder Wikingermetal betreibt eifrige Geschichtseinfachung vor unspannendem musikalischem Hinterrund. Bezeichnend dafür ist aktuell das Label Einheit Produktionen, das billigste Auswüchse dieser Bewegung veröffentlicht. BLACK MESSIAH haben schon früh vom untergründigen Black Metal in diese Richtung umgeschwenkt, waren neben dieser Plattenfirma bereits bei der vergleichbaren Nullnummer Last Episode unter Vertrag und geben nun der Zielgruppe in ihrer Verirrtheit und Einfalt, was sie verdient: Frostige Blasts und Met-seeliger Folk mit klar konturierten, absehbaren Melodien. Die Keyboarduntermalung ist dankenswerterweise nur halbmassiv, die Harmonien einigermaßen uncheesy, die Keiferei stereotyp.

Ab dem zweiten Song kommen BLACK MESSIAHs Abhebungsmerkmale zum Zuge, die ihnen nicht immer schmeicheln. Wo in Nordeuropa die Musik im Idealfall als leidenschaftlicher Heizkörper in der harschen Kälte fungiert, spiegeln die Melodien von Violine und Mandoline (tönt nach Sirtaki) hier behäbiger Deutschtümelei wieder, was durch den Schunkelfaktor der Midtempo-Passagen und die Verwendung der Landessprache weiter unterstrichen wird. Klarer Gesang macht die textlichen Abgründe vom „Sauflied“ verständlicher und entlarvt die sexistischen, biederen Knalltüten: war das Trinken auf „Freundschaft, Liebe und Krieg“ die vermeintlich gute alte Zeit? War maskulines Gehabe nicht erst die Domäne der Unterwerfer heidnisch-matriarchalischer Völker? Und wieso nutzt man bei aller gewollten Echtheit nicht einmal die geschichtlich korrekten Stäbe anstelle dumpfer Paar- und Kreuzreime? Deutsch ist aber auch schwer – da schleicht sich doch glatt ein englischer Genetiv in „Loki´s Tanz“...

Wenn sich die Teutonen in „Howl Of The Wolves“ oder „Irminsul“ in Tamtam von bisweilen orchestralem Charakter ergehen, will man wissen, in welch gloreiche Schlachten sie sich hineinträumen. Ist die Gegenwart ihnen zu friedlich? – Zumindest über ihre Heimat lassen sie nichts kommen, wobei sie den Roten Erik besser den Isländern Tyr überlassen hätten.

Zugegeben: einige Riffs sind nicht einmal schlecht, wie auch die Produktion; es gibt sogar hier und dort ein kurzes Gitarrensolo im Standardformat – eben die Vollbedienung der Thors-Hammer-Träger. Wie dazu allerdings die Coverversion von „Moskau“ passen soll, ist fraglich. Als die Asen noch auf der Erde wandelten, tat Mütterchen Russland dies noch lange nicht.

Man muss angesichts dieser Faktoren die Hingabe der Band an ihre Sache bezweifeln. Dass sie schon vor dem Trend auf dessen Drachenboot aufgesprungen sind, macht die Musik nicht besser – sie riecht vom Cover bis zu den Pseudonymen der Erzeuger nach Kalkül. Es ist wohl eben nur Unterhaltung, und damit werden die danach Süchtigen glücklich werden – immer schön die Hörner hoch, ihr Recken...

FAZIT: Spießiges Hoppel-Geschraddel auf verzerrten Gitarren macht selbst mit langmähnigen Kriegern als Thema noch keinen Metal. Dieser Spuk ist ein Ärgernis und möchte bitte allmählich abebben. Punkte gibt es für für die Erfüllung der Kriterien objektiver Hörbarkeit. Die Peripherie saugt.

Andreas Schiffmann (Info) (Review 4312x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 5 von 15 Punkten [?]
5 Punkte
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Tracklist:
  • In Remembrance
  • Of Myths And Legends
  • Irminsul
  • Father Of War
  • Sauflied
  • Howl Of The Wolves
  • Erik Der Rote
  • Loki´s Tanz
  • Die Sühne Des Feuerbringers
  • Moskau
  • The Bestial Hunt Of The Fenrizwolf

Besetzung:

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