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Dark Lunacy: The Diarist (Review)
Artist: | Dark Lunacy |
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Album: | The Diarist |
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Medium: | CD | |
Stil: | Death Metal |
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Label: | Frontiers/Soulfood | |
Spieldauer: | 58:09 | |
Erschienen: | 2006 | |
Website: | [Link] |
Eine italienische Band, die über die Belagerung Leningrads im Zweiten Weltkrieg schreibt? – Das mag mit der Herkunft einiger Mitglieder zusammenhängen, wenn man sich deren Namen anschaut. Von speziellen ethnischen Elementen im Sound von DARK LUNACY ist aber nichts zu hören. Das Konzept scheint nur in diversen russischsprachigen Samples durch, und außerdem hört sich das Grunzen in „Prospekt“ nicht Englisch an. Was bleibt, ist skandinavisch orientierter Death Metal mit Klassik-Elementen.
Die Geschichte beginnt erwartet flott mit von der ausgewogenen Produktion adäquat transportierten Energie. Die Breaks sind gut gesetzt, und neben einer getragenen Bridge kommt durch den eingebauten Chor mehr Abwechslung ins Spiel. Solche Passagen stehen verstärkt im hinteren Teil der Platte und lassen an Therions „Theli“ denken; in „On Memory White Sleigh“ zum Beispiel ist der Verbund zwischen Gesängen und brachialem Gitarrenspiel ähnlich. Die orchestralen Arrangements basieren nicht auf den üblichen, aufdringlichen Tonsequenzen, sondern funktionieren als dynamisches An- und Abschwellen und nur selten melodieführend. Das macht den Klang dicht und die Atmosphäre dramatisch. „Pulkovo Meridian“ wäre ohne diese Zutat ein gewöhnlicher Melodic Deather, doch in dieser Form haben die eigentlich nur Schweden-Stilübungen darstellenden Tracks einen größeren Reiz.
Weitere Mittel, mit denen sich die Gruppe vom Gros abheben möchte, sind der Vokodergesang in „Play Dead“ und weibliche Vocals, welche das Piano-betonte „Snowdrifts“ fast kommerziell erscheinen lassen: Trällern, Grunzen, und dann ein breiter Refrain...Das Quartett legt sowieso Wert auf die Unterscheidbarkeit und Ausarbeitung seiner Songs, wobei „Now Is Forever“ heraussticht. Hier wechselt die anfängliche Vehemenz in eine ruhige Bridge über, die wiederum langsam Spannung bis zum Einsetzen der ursprünglichen Heftigkeit aufbaut. Zwei Zwischenspiele – eines geräuschvoll, das andere sinfonisch – sind eher entbehrlich, wenn man sich nicht auf das Albumthema versteifen will, denn auch so funktioniert das Teil recht gut.
Unaffektiert und gekonnt umgesetzt, ist der Death Metal DARK LUNACY stark der nordischen Melancholie verhaftet, die man mit orchestralem Ansatz nicht unbedingt außergewöhnlich, aber doch interessant gestalten kann. Zusätzlich gefällt die fehlende Anbiederung an Zeitgeistiges sowie die nicht die üblichen Konturen nachzeichnende Stimme Mikes.
FAZIT: Gut gemachter Melo-Death mit klassischen Zutaten, aber ohne Bombast und Tod-und Teufel-Klischees.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Aurora
- Play Dead
- Pulkovo Meridian
- The Diarist
- Snowdrifts
- Now Is Forever
- On Memory White Sleigh
- Heart of Leningrad
- Prospekt
- Motherland
- The Farewell Song
- The Diarist (2006) - 8/15 Punkten
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