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Antimatter: Leaving Eden (Review)

Artist:

Antimatter

Antimatter: Leaving Eden
Album:

Leaving Eden

Medium: CD
Stil:

Melo Rock / Ambient

Label: Prophecy
Spieldauer: 47:39
Erschienen: 2007
Website: [Link]

Für viele schien das Ende von ANTIMATTER nah, als Duncan Patterson seinen Ausstieg verkündete. Doch als Patterson im Jahre 1998 nach den Aufnahmen zu „Alternative 4“ ANATHEMA verließ, konnten die Briten trotzdem noch ihr großartiges „Judgement“ veröffentlichen – bleibt eben nur die Frage, ob Mick Moss genügend Kreativpotential aufbringen konnte, um den Namen ANTIMATTER mit Würde weiterzutragen. Kurz und gut: Ja, er konnte!

Jedermanns Sache war das Vorgängerwerk „Planetary Confinement“ sicherlich nicht, denn das stetige Verharren in melancholischer Akustiktristesse konnte leicht dazu führen, daß die Songs irgendwann als Einheitsbrei am Ohr des Hörers vorbeirauschten. Sicherlich hängt die Qualität solch eines Werkes auch stark von der eigenen momentanen Stimmung ab, denn nicht immer ist man in der Lage oder gewillt, derart ruhigen Stücken seine ungeteilte Aufmerksamkeit zukommen zu lassen. Auf „Leaving Eden“ wurde nun auch auf die weiblichen Gesangsparts verzichtet – doch führte dieser Schritt keineswegs zu einer weiteren Einschränkung des Dynamikumfangs. Moss sagt „Power und weite Räume wollte ich im Studio erzeugen“ – wohl gesprochen, denn „Leaving Eden“ bietet neben den gewohnt weitschwebenden, zerbrechlichen Nummern auch Einbrüche von Rock in die durchgeistigte Klangwelt ANTIMATTERS. Beinhartes Geknüppel oder langweiliger Standard-Riff-Rock muß nicht befürchtet werden. ANATHEMA Gitarrist Danny Cavanagh bedient die Elektrische gefühvoll, oft zurückhaltend, doch stets in den richtigen Momenten aufbrausend und soliert gewohnt emotional. Diese Wandlung im Sound rückt „Leaving Eden“ noch ein Stückchen näher an den Klang von Cavanaghs Stammband heran, wobei noch genügend Eigenständigkeit verbleibt, um den Verdacht musikalischer Redundanz auszumerzen.

Eine Konstante ist weiterhin Mick Moss seelenvoller Gesang, der ohnes affektiertes Gespreize und emotionales „overacting“ auskommt und - schon wieder ein ANATHEMA Vergleich - an Vincent Cavanaghs innig tönende Stimme gemahnt. Geblieben sind weiterhin Songs, die getragen werden von akustischen Gitarren, kitschfreien Streicherarrangements und ambientartigen Floyd-Träumereien. Ein interessantes Zwischenspiel verspricht das instrumentale „The Immaculate Misconception“, dessen Klavierspiel anfangs etwas an „Wasted Time“ in Zeitlupe von den EAGLES erinnert. Veträumte Akustische, dezente Perkussion, tragende Streicherbrisen und entrückte „ah-ahs“ vereinen sich mit clean gespielter E-Gitarre zu einer fast schon hypnotischen Reise durch die eigene Gedankenwelt. Als Anspieltip sei aber das wunderschöne, von intensiver Wärme durchzogene „Ghosts“ genannt, das sehr gut zeigt, wie ANTIMATTER im Jahre 2007 ihren bekannten Sound mit Ausbrüchen melancholischen Rocks verbinden.

FAZIT: Die neuen Komponenten im Klangbild von ANTIMATTER bringen mehr Abwechslung in den nachdenklichen Gefühls-Kosmos dieser Band. Alte Fans werden nicht vergrault und Nörgler, denen „Planetary Confinement“ zu eintönig erschien, können jetzt gerne ein weiteres Ohr riskieren.

Nils Herzog (Info) (Review 8713x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 10 von 15 Punkten [?]
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Tracklist:
  • Redemption
  • Another Face In A Window
  • Ghosts
  • The Freak Show
  • Landlocked
  • Conspire
  • Leaving Eden
  • The Immaculate Misconception
  • Fighting For A Lost Cause

Besetzung:

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