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Blut Aus Nord: Odinist (Review)
Artist: | Blut Aus Nord |
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Album: | Odinist |
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Medium: | CD | |
Stil: | Black Metal |
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Label: | Candlelight/Soulfood | |
Spieldauer: | 36:57 | |
Erschienen: | 2007 | |
Website: | [Link] |
Wehe, wenn diese Franzmänner losgelassen. Nach dem letzten Geräuschalbum folgt nun ein eher gewöhnlicher, wenngleich immer noch recht einzigartiger Langspieler im Sinn der Black-Metal-Postmoderne, doch mit dem Geist der Vordenker.
Hört man die Dissonanzen und tremolierenden Töne, schließt man erneut auf den Einsatz von bundlosen Gitarren. Dass solche ungeachtet des musikalischen Genres generell recht selten eingesetzt werden – mir fällt gerade nur der Ethno-Jazzer Nguyen Le ein – sollte niemanden dazu veranlassen, BLUT AUS NORD der Stiluntreue zu bezichtigen, denn etwas Anderes als intensive Schwärze wird man auf „Odinist“ nicht vernehmen. Genausowenig erfüllt der Titel Erwartungen sehnsuchtsvoller Pagan-Melodie-und-Metsüchtiger, denen beim Hören dieser Platte schnell die Helme vom Kopf fallen werden. „Odinist“ ist hässlich wie sein Vorgänger, der jedoch klang, als nehme man das Treiben verschrobener Höhlenbewohner von außerhalb auf. Diese Scheibe nun lässt die Monster aus ihrer Gruft aufsteigen und hält das Mikrofon ganz nahe an ihre Leiber. Knochenknacken, Sich-Winden im Schmerz...so klingt dieser minimalistische wie dichte Entwurf moderner Black-Metal-Kunst. Künstlerisch ist es nämlich eher als mit Freude genießbar. Laut machen und sich fallen lassen – dann wirkt „Odinist“ bei Zartgestrickten zerreißend. Die Stimme ist ein Flüstern, die Musik ein Mahlen in eher gemäßigtem Tempo. Stimmungen von Aggression bis Verzweiflung sind möglich, aber nicht konkret. Dadurch entheben sich BLUT AUS NORD dem gegenwärtigen Genreverständnis, und das Rock’n’Roll hier nicht stattfindet, dürfte nach allem Gesagtem sowieso klar sein.
„Odinist“ ist einmal mehr ein Album mit Gesamtwirkung und keine Kompilierung von hervorstechenden und absackenden Stücken. Dadurch bleiben die Franzosen Geschmackssache – und die Entscheidung über Kunst oder Käse sollten andere fällen, denn dies liegt im Ohr des Hörers. Assoziativ ist das neue Album von BLUT AUS NORD aber in jedem Fall...Es sind keine schönen Assoziationen, die es hervorruft.
FAZIT: Stimmungs-Black-Metal mit Kunstanspruch, der eine Wirkung erziehlen möchte, ohne um Effekte bemüht zu erscheinen. Die Mittel sind fast konventionell, das Ergebnis ambivalent, und die Wertung im Gegensatz zum Vorgänger konkreter, weil auch die Musik greifbarer geworden ist - wenn man eben die richtige Stimmung hat.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- An Element Of Flesh
- The Sound Of The Universe
- Odinist
- A Few Shreds Of Thoughts
- Ellipsis
- Mystic Absolu
- The Cycle Of The Cycles
- Sonstige - -
- MoRT (2006)
- Odinist (2007) - 8/15 Punkten
- Memoria Vetusta II - Dialogue (2009) - 12/15 Punkten
- The Mystical Beast Of Rebellion (2011) - 11/15 Punkten
- 777 - Sect(s) (2011) - 12/15 Punkten
- 777 - The Desanctification (2011) - 13/15 Punkten
- 777 - Cosmosophy (2012) - 12/15 Punkten
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keine Interviews