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Kromlek: Strange Rumours … Distant Tremors (Review)
Artist: | Kromlek |
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Album: | Strange Rumours … Distant Tremors |
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Medium: | CD | |
Stil: | Viking Metal / Pagan Metal |
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Label: | TrollZorn | |
Spieldauer: | 42:24 | |
Erschienen: | 2007 | |
Website: | [Link] |
Die Zahl mittelmäßiger Viking und Pagan Kapellen ist unüberschaubar. Begrenzte instrumentale Fähigkeiten, das stetige Verwechseln von Einfältigkeit mit „trueness“ und sprachlich mangelhaft umgesetzte Geschichten von tapferen, mordenden Nordmännern beherrschen die Szene, die nach ein paar Konservenkeys stets möglichst schnell zum nächsten Schunkelrhythmus hastet. Verfolgen die deutschen KROMLEK einen ähnlichen ausgelatschten Pfad? Zum Glück nicht! Aus „Strange Rumours … Distant Tremors“ ist ein erfreulich abwechslungsreiches Stückchen heidnischen Liedgutes geworden.
Die Promoinfo stellt ein wahres Bombardement an Informationen zu Musik und Texten bereit. Gerade letztere stellen keinen Höhepunkt an lyrischer Ausdruckskraft zur Schau, doch mag man zugute halten, daß der damalige Durchschnittsvikinger eben kein durchgeistigter Poet war und seine Zeit lieber (welch Klischee) seinem Horn mit Met und Honig widmete als Versmaß und Wortvielfalt. Aber egal. Nach einem dramatisch anschwellenden Intro voller Keyboardkleister wird zunächst mit „Herjan“ das Stereotyp paganistischer Kampfesmusik schlechthin zelebriert: Treibendes Schlagwerk hinterlegt eine episch-folkloristische Gitarrenmelodie, harsche Gesänge schmettern martialische Worthülsen von Blut und Schlacht. Das über acht Minuten lange „Grim Omens“ startet mit lieblicher Fiedel, bevor gefürchtete Galoppelriffs und Schunkelfolk die Oberhand gewinnen. Wer jetzt entnervt die Skiptaste betätigt, begeht einen Fehler, denn KROMLEK führen ihre Songs keineswegs mit tödlicher Tellerrandphobie und unkreativem Stoizismus zu Ende: Die Stücke bedienen zwar immer wieder Szeneklischees, können aber mit einer Vielzahl unaufgesetzter Breaks, instrumentaler Vielseitigkeit und Melodiefreude einen Anspruch für sich verbuchen, der KROMLEK über die Masse ähnlich gelagerter Bands hebt.
Gesanglich bewegt man sich überwiegend im Bereich harschen Keifgrunzens, das gelegentlich von weiblichen ah-ahs aufgelockert wird und sich der deutschen, englischen und schwedischen Sprache bedient. Einige Keyboards überschreiten (gewollt?) die Grenze zum Kitsch und wollen ob ihres gelegentlichen Synthie-Sounds nicht immer zu einer Musik passen, die von lang vergangenen Zeiten erzählen möchte.
FAZIT: Einerseits bedienen KROMLEK die Bedürfnisse der typischen Pagan-Klientel, doch andererseits zeigen die Süddeutschen einen beifallswürdigen Hang zu Experimentierfreude und abwechlungsreichem Songwriting. Von stampfendem 4/4 Takt Geschrubbe, einigem wenigen Humppa-Gehoppel und Kitschattacken bleibt man auf „Strange Rumours … Distant Tremors“ zwar auch nicht vollends verschont, doch vielleicht ist das gerade gut so, weil auf diese Weise Paganfans mit Tunnelblick an dieses Album herangeführt werden könnten.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Intro: Valtivar - Sigtivar
- Herjan
- Grim omens
- Fôlkthing
- När tiden vissnar
- Harvest
- Strandhagg Pt. I
- Strandhagg Pt. II
- Strandhagg Pt. III
- SvartMetall
- Bass - Neg
- Gesang - Alphavarg
- Gitarre - Hrim, Foradh
- Keys - Hrisdolgr
- Schlagzeug - Galt
- Sonstige - Aoife (fiddle)
- Strange Rumours … Distant Tremors (2007) - 9/15 Punkten
- Finis Terræ (2011) - 7/15 Punkten
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