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Mithras: Behind The Shadows Lie Madness (Review)
Artist: | Mithras |
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Album: | Behind The Shadows Lie Madness |
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Medium: | CD | |
Stil: | Prog Death |
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Label: | Candlelight/Soulfood | |
Spieldauer: | 44:35 | |
Erschienen: | 2007 | |
Website: | [Link] |
Das britische Duo klingt auf seiner dritten CD wie all die obskuren MySpace-Einzelkämpfer, die mit Streams beeindruckender instrumentaler Virtuosität im Netz Aufmerksamkeit auf sich ziehen, ohne dass man ihre Ergüsse erstehen wollte: Gucken und hören statt anzufassen – Schwierig ist, dass MITHRAS tönen, als öffnete man drei oder vier solcher Explorer-Fenster und somit auch Soundfiles gleichzeitig. Nicht alle Tracks sind richtige Songs; schon der erste ist ein Synthesizer-dominiertes Intro, dem sich einige nicht unbedingt notwendige Interludien anschließen. Allerdings lassen die Titel auf ein Konzeptalbum schließen. Der musikalische Schlachtplan aber ist eindeutig, keine Gefangenen zu machen: Komplexer Death Metal in meist wahnwitzigem Tempo mit ebensolchen Riffs, Melodien und Breaks. Abgesehen von sich im Sekundentakt mit den Growls abwechselnden klaren Vocals im Opener dominiert genretreues Röcheln (Vader-Peter als Vergleich: gut verständliche Texte) – so weit, so originell...
Was MITHRAS interessant macht, ist das unabgedroschene Ton- wie Rhythmusmaterial sowie die Eigenart abgedrehter Leadgitarren, die mit sphärischen Schwebesounds über dem viehischen Geholze wabern und damit harmonisch Unkonventionelles entstehen lassen. Dieses Durcheinander ist ebenso sperrig wie diverse Mathematiker und Chaoscoreler unter den Death-Metal-Bands, hat aber ungleich mehr Gesicht und ist nicht einmal so abstoßend. Einige Technikbeweise wirken ein wenig wie Gitarrenstunden-Übepattern, aber durch sein tremolierendes Motiv wird etwa „To Where The Sun Never Leaves“ wiedererkennbar inmitten des Infernos. Auch „The Twisted Tower“ wirkt nachhaltig wegen seines relativ straighten Endes. Das sehr lange „Behind The Shadows“ überrascht mit teilweiser Langsamkeit und bleibt deshalb im Gedächtnis, so man sich öfter mit dem Album beschäftigt, was zwingende Voraussetzung ist.
Natürlich muss man den Erzeugern trauen, hier keinen Nudelquatsch mit Soße fabriziert zu haben, sondern etwas Ernsthaftes, dem ein Sinn zugrunde liegt. Unter diesem Krach läge potentiell großer Death Metal, falls man die Versuchsreihen etwas minimaler gestalten und die teilweise sehr guten Ideen in kompaktere Songs kanalisieren würde.
FAZIT: MITHRAS sind außerweltlich wie Lovecraft-Kreaturen und demnach vor allem Morbid-Angel-Fans ans Herz gelegt. Die leichtfüßige Gitarrenarbeit bringt zudem einen beträchtlchen Eigenständigkeitsfaktor mit. Indes sind griffige Songs so gut wie Fehlanzeige. Es gibt also Luft nach oben, wenn die zwei Musiker es wollen...
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- The Journey And The Forsaken
- Fall From The Heavens
- Under The Three Spheres
- Into Black Holes Of Oblivion
- When The Light Fades Away
- Behind The Shadows
- Awaken Man And Stone
- The Twisted Tower
- To Where The Sun Never Leaves
- The Beacon Beckons
- Thrown Upon The Waves
- Into The Unknown
- Bass - Rayner Coss
- Gesang - Rayner Coss
- Gitarre - Leon Macey
- Schlagzeug - Leon Macey
- Behind The Shadows Lie Madness (2007) - 10/15 Punkten