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Naglfar: Harvest (Review)
Artist: | Naglfar |
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Album: | Harvest |
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Medium: | CD | |
Stil: | Death/Black Metal |
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Label: | Century Media/Universal | |
Spieldauer: | 45:28 | |
Erschienen: | 2007 | |
Website: | [Link] |
Mancherorts haben NAGLFAR einen Kultstatus, welcher auf dem Umstand ihrer zeitweiligen Pause fußt. Nach dem tollen ersten beiden Alben gab es eine vierjährige, von Fanseite mit Erwartungen gefüllte Pause, an deren Ende die Euphorie den Qualitätsabfall der Musik teils überschattete. „Harvest“ wird wieder abgefeiert werden, doch es ist das schwächste Album in der bisherigen Bandkarriere.
Der Sound ihrer Produktionen ist immer besser geworden und steht dem ungewohnt gezügelten Opener „Into the Black“ gut. Dissection waren immer schon ein Referenzpunkt für die Ausrichtung der Schweden, doch hier fühlt man sich – wie im Verlauf der Scheibe mehrmals – zudem deutlich mit Anspielungen an die Person des verblichenen Fronters jener Gruppe konfrontiert: Nobler Selbstmord, der letztlich doch bloß aus Frustration und Autoaggression resultiert, ist ein textlicher Leitfaden, auf dem es sich trefflich blasten lässt. Dabei verliert das Quintett nicht die spielerische Balance, sondern ihre markante Note – der Hymnenarmut von „Harvest“ ist offenkundig, wenn allenfalls kurze Soli Indices im Hörerhirn setzen und eben die schleifenden oder dezent gebremsten Konstituenten hervorstehen – dies jedoch eher ob ihrer Seltenheit; der abschließende Titelsong ist zum Beispiel in seinem schreitenden Gestus zu langatmig ausgefallen. Dort wo Necrophobic auf ihrem letzten Langspieler meisterhaft aufzeigten, wie man sogar im Stundenformat extremen Metal variantenreich, dauerhaft wirkend und emotional darbieten kann, setzen die Landsmänner den ebenfalls bemühten Klischees keine kompositorische Substanz entgegen. Sicher kommt rasender Hass vordergründig gut an, doch nach wenigen Minuten öden Kristoffer Olivius´ Kreischbekundungen aufgesetzter Negativität nur noch an. Man hat den Eindruck, die Musiker stünden nicht hinter ihrem Image.
Die bemühte Abwechslung ist auf „Harvest“ nichts als Willkür mehr oder minder gut zueinander passender Ideen im Gewand landestypischer Death-Spielweise mit schwarz klirrenden Untertönen. Man freut sich über jeden Stein, der sich aus dieser Kaltfront-artigen Klangmauer (die verdichtenden Keyboards werden verschwiegen) herauslöst; der stampfende Doublebasspart in „The Way Of The Rope“ ist einer der wenigen, und die Möglichkeiten der restlichen Ideen fahren NAGLFAR gnadenlos gegen die graue Wand. Schade
FAZIT: NAGLFARs Status als Größe im schwedischen Extrem Metal muss angezweifelt werden – ihr Ruf eilt ihnen voraus, ohne dass sie sich selbst oder den alten Dissection sowie starken neuen Scheiben der letzten Monate in diesem Bereich hinterherhecheln können. Liebloser Durchschnitt
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Into The Black
- Breathe Through Me
- The Mirrors Of My Soul
- Odium Generis Humani
- The Darkest Road
- Way Of The Rope
- Plutonium Reveries
- Feeding Moloch
- Harvest
- Bass - Morgan Lie
- Gesang - Kristoffer Olivius
- Gitarre - Andreas Nilsson, Marcus Norman
- Schlagzeug - Mattias Grahn
Interviews:
-
keine Interviews
Kommentare | |
oger [musikreviews.de]
gepostet am: 26.03.2012 User-Wertung: 10 Punkte |
Mag sein, dass der Hass nicht mehr echt klingt. Trotzdem finde ich, dass auf dem Album sehr viele gute Songs geboten werden. Mit der BM-Authentizität hab ich es ja eh nicht so...;-) |