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Nation Beyond: The Aftermath Odyssey (Review)

Artist:

Nation Beyond

Nation Beyond: The Aftermath Odyssey
Album:

The Aftermath Odyssey

Medium: CD
Stil:

Symphonic Melodic Metal

Label: Burning Star Records
Spieldauer: 63:03
Erschienen: 2007
Website: [Link]

Der Grundstein der schwedischen Band NATION BEYOND wurde von Gitarrist Jonas Karlgren und dem Bassisten Joakim Hederstedt gelegt. Für ihre Idee, ein episches Konzeptalbum mit klassischen Elementen und professionellen Chören aufzunehmen, konnten sie Musiker begeistern, die mit ihren früheren Bands bereits bei einigen bekannten Acts wie Alice Cooper, Judas Priest, Queensryche, Dio usw. im Vorprogramm aufgetreten sind. Also Leute mit allerlei Erfahrung – das lässt auf ein interessantes und professionell umgesetztes Album hoffen. Thematisch geht es um Liebe, Hass und Betrug. Das ganze spielt in einer grausigen Zukunft, wo die Menschen unter den Nachwirkungen eines nuklearen Massenvernichtungsschlags leiden.

Mit einem ausladenden, fast dreiminütigem Intro, das im Getöse einer Explosion „Das Ende“ ankündigt, wird der Hörer auf die Reise geschickt. Mit der eintönigen Rhythmik des Schlagzeugs und den eingestreuten politischen Sprachfetzen gelingt es, die Freude auf einen musikalischen Leckerbissen in einem zu wecken. Danach bringt das orchestrale und ruhige “A Rainy Day In Hell” etwas Leben ins Duster und stellt sogleich den Leadsänger Nielz mit den ersten Vocals des Albums ins Rampenlicht. Hierbei schafft er es aber nicht, die melancholisch-traurige Stimmung des Songs überzeugend rüber zu bringen. Das beschert einem die erste kleine Ernüchterung nach der bis dahin aufwändig aufgebauten Spannung. Mit dem darauf folgenden „In The Ashes“ wird nun das musikalische Spielfeld geebnet, auf dem man die nächste knappe Stunde verweilt und sich die Bälle zuspielt. Das geschieht dann aber oft recht unspannend und mit einer Vorhersehbarkeit, dass einem so manches Länderspiel im Nachhinein als zu hart kritisiert und unterbewertet erscheint.

Während der gesamten Veranstaltung ist keiner der Songs wirklich in der Lage, sich vom Strickmuster seines Vorgängers abzuheben und durch bemerkenswerte kreative Momente aufzufallen und die herbeigesehnte Abwechslung zu schaffen. Obwohl es der Band zu Beginn eines neuen Songs ab und an gelingt, die Aufmerksamkeit durch gut in Szene gesetzte Rhythmik und ansatzweise nach Metal klingenden Gitarren kurzzeitig an sich zu binden, geht dem Sextett die Puste aus, bevor es nur den eigenen Sechzehner überwunden hat. Dennoch bringen die beiden Gitarristen durch einige wenige zweistimmige Fragmente etwas frischen Wind in die Angelegenheit. Im Mittelfeld fehlt es aufgrund der streckenweise eintönigen Gitarrenbegleitungen, den stets präsenten Keyboardklängen und dem etwas quälend anmutenden Gesang an Agilität. Die teilweise aufwändigen symphonischen Arrangements mit choralen Passagen prägen das Bild der fast ausschließlich im Midtempo vorgetragenen Songs genau so wie die bevorzugt langsamen und spärlich instrumentierten Strophenteile.

Ein Lichtblick scheint jedoch noch kurz vor der Halbzeit in unmittelbare Reichweite zu rücken. In „Soulmates” und später in „Confessions“ taucht die Sängerin Sara auf und bringt ein wenig Schwung in die zufriedene Männertruppe. Die teilweise im Duett gesungenen Parts lassen nun auch Nielz etwas an Selbstbewusstsein gewinnen, was sich gegen Ende der CD positiv bemerkbar macht. Vielleicht gewöhnt man sich mit der Zeit aber auch nur an den nicht wirklich bewegenden Gesang des Leadsängers. Mit „War Of The Wastelands” scheint man sich nun endlich aus dem Einheitsbrei lösen zu wollen und kann durchaus eine Portion Power unter die Leute bringen. Dafür kommt die ansatzweise fette Produktion gerade recht.

Dass nicht ein einziges Solo auf der gesamten CD vertreten ist - weder von den Gitarren noch von sonst wem - mag für viele eine angenehme und runde Sache sein. Kann einem doch das nervige Geschredder und Gedudel einiger Solisten ziemlich auf die Nüsse gehen. „The Aftermath Odyssey“ würde jedoch von jedem noch so kleinen Zweikampf der Instrumente oder einem strammen Schuss aus der zweiten Reihe profitieren. Auch wenn er haushoch über die Latte pfeift ...

FAZIT: Wenn der musikalische Anteil eines Konzeptalbums trotz aufwändiger Arrangements als zweitrangig erscheint und man die herbeigesehnte Abwechslung sowie die Höhepunkte einer Musik-CD in deren Textzeilen zu suchen beginnt, dann muss das noch lange nichts Schlechtes bedeuten. Schließlich gibt es ja auch Hörbücher auf CD. Die Schweden NATION BEYOND verzichten auf ihrem Debütalbum komplett auf kreative Soloeinlagen und brillieren dafür aber auf dem Gebiet der Kontinuität. Es gelingt ihnen nur ansatzweise, den Hörer einzufangen und ihn bei Laune zu halten. Dafür agiert man einfach insgesamt viel zu vorsichtig.

Uli Mahlenbrey (Info) (Review 5216x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 7 von 15 Punkten [?]
7 Punkte
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Tracklist:
  • The End
  • A Rainy Day In Hell
  • In The Ashes
  • The Wanderer
  • New Eden City
  • The Council
  • Soulmates
  • Last Deceiver
  • Confessions
  • War Of The Wastelands
  • Aftermath
  • Point Zero
  • Soulmates (Radio Edit)

Besetzung:

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