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Spider Rockets: Ever After (Review)

Artist:

Spider Rockets

Spider Rockets: Ever After
Album:

Ever After

Medium: CD
Stil:

Rock

Label: Locomotive Records
Spieldauer: 35:55
Erschienen: 2007
Website: [Link]

Die SPIDER ROCKETS aus New Jersey schaffen mit ihrer sechsten Scheibe, was nicht viele vermögen: Sie kreieren einen eigenen Sound, der vielleicht nicht die höchsten Kreativitätssphären sprengt, aber sich dennoch klar von anderen Rockbands abgrenzt.

Zunächst wirken die Zutaten gewohnt. Hier trifft ein moderner Rocksound mit tiefgestimmten Gitarren auf Südstaatenfeeling auf stellenweise doomig schleppenden Groove auf gefühlvolle Soli. Frauengesang ist in diesem Bereich zwar nicht die Regel, aber auch kein Unikum nie gekannter Größenordnung. Warum klingt „Ever After“ nun so einzigartig?

Der Grund ist schnell genannt: Die anscheinend namenlose Dame (weder Website noch Promoinfo wollen Auskunft geben) singt ihre Gesangslinien nicht bloß herunter, wie es 95% aller männlichen und weiblichen Sänger dort draußen so gerne machen, sondern durchlebt und atmet ihre Songs – und das in solch einer ausgeprägten Weise, dass man im Schauspielgewerbe von „overacting“ sprechen würde. Einerseits klingt das alles sehr leidenschaftlich, andererseits auch furchtbar (gewollt?) affektiert, manieriert und erkünstelt. Die Dame presst, atmet, wütet und seufzt, verführt lasziv und gibt sich ihrer Stimme derart übertrieben hin, dass es – je nach persönlichem Geschmack - die reinste Offenbarung oder nervtötendste Angelegenheit seit der Erfindung des stimmtechnischen Dauervibratos ist. Dazu kommt noch, dass der Gesang auffällig in den Vordergrund gemischt wurde und wahrscheinlich kaum irgendeiner Kompression oder sonstiger künstlicher Bearbeitung unterzogen wurde. Letzteres führt zu einem erfrischenden Sound, der jede Menge Authentizität versprüht. Weiterhin auffällig ist der ungewohnt laute und krachige Drumsound – und auch hier gilt, dass man dies als Plus- oder Minuspunkt werten kann. Lauscht man zunächst diesen ungewohnten Hörerlebnissen noch gebannt, so setzt im Verlauf des Albums ein gewisser Abnutzungseffekt ein.

FAZIT: Der Sound der SPIDER ROCKETS erinnert grob an einen wilden Mix aus JULIETTE AND THE LICKS, GODSMACK und einigen Southern Kapellen. Drosselt eure Sängerin ein wenig (!) und bringt ein kleines bisschen mehr Abwechslung in eure Kompositionen, dann dürfte sich die Anzahl eurer Anhänger deutlich vergrößern. Und so ganz nebenbei: Live wird diese Musik Wunder wirken!

Nils Herzog (Info) (Review 3103x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Too Far
  • Simple
  • Hate
  • Something More
  • Facing Fear
  • Reasons For Deceit
  • What I Want
  • Helter Skelter
  • Names
  • Whispers

Besetzung:

  • Sonstige - -

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