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The Number Twelve Looks Like You: Mongrel (Review)
Artist: | The Number Twelve Looks Like You |
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Album: | Mongrel |
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Medium: | CD | |
Stil: | Prog-Core |
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Label: | Eyeball/Cargo | |
Spieldauer: | 37:28 | |
Erschienen: | 2007 | |
Website: | [Link] |
Schönes Artwork, wortreiche Texte, ein nicht allzu nerviger Schreisänger – und letztlich ein klangliches Chaos, das so gar nicht zur allgemeinen Bienenschwarm-Beliebigkeit der Emo-Screamo-Math-Post-Indie-Schublade passt, die genretypisch bekloppt benannte Gruppe aber vielmehr als richtig gelehrte Mucker ausweist.
Akademisch klingen THE NUMBER TWELVE LOOKS LIKE YOU ob ihrer punkigen Wurzeln nicht unbedingt, sie sind aber nichts für eine breite Hörermasse. Es mag hip sein, wirre, aggressive Musik momentan gut zu finden, doch die stets als kompromissbehaftet erscheinende Poppigkeit lässt dieses Sextett außen vor und disqualifiziert sich damit als nächster Posterboy-Anwärter. So ist ihr Material überwiegend hektisch, aber nicht durchweg dissonant oder gar abweisend. Fusionen hört man hier wirklich; Verwirrendes brauchen THE NUMBER TWELVE LOOKS LIKE YOU nicht mangels musikalischer Kompetenz mit der Das-ist-Jazz-Keule zu entschulden, denn sie beherrschen ihre Schrägheiten. Liegt der Hörer nach den ersten beiden Tracks im Sauerstoffzelt, fahren die Knaben kleinere Kaliber zu Beginn von „Jay Walking Backwards“ auf, um mit Todesgrunzen und Doublebass die Lungen endgültig kollabieren zu lassen. Keine Illusionen aber: hier ist nichts Metal, auch wenn man sich Spastik Ink oder Ephel Duath manchmal als geistige Verwandte vorstellen kann. Die klassisch inspirierten Skalen, die man in „Grandfather“ (ist´s Yngwie?) gebraucht, sind rare Strukturgeber; akustische Virtuositäten in „Paper Weight Pigs“bereiten das langsame „Sleeping With The Fishes, See?“ vor, dessen Ende wohl den alleinigen entspannten Teil dieses Albums bildet. Dem Jazz am nächsten - zuzüglich ausgiebigen Lamentierens des Sängers - kommt „The Weekly Wars“. Dann bleibt noch „The Try“: ein Break-Irrsinn, der an die Cartoon-Frickler von Electrocution erinnert.
Als Hintergrundkrach für Freak-Herauskehrer ist dieser Nerd-Sound vielleicht ebenso gemacht wie für aufmerksame Zuhörer. THE NUMBER TWELVE LOOKS LIKE YOU haben nur das gleiche Problem wie etwa The Fall Of Troy: ihre Kunst lässt sich nicht auf eine konkrete Stimmung festnageln, und keine mögliche Absicht möchte sich aus ihr offenbaren. Krasse Musik um ihrer Selbst Willen ist ungeachtet des Genres oft nicht emotional genug, um langfristig zu begeistern. „Mongrel“ wird demnach in Zukunft kaum als zeitloser Klassiker gelten – eine Momentaufnahme, gleichwohl mit mehr Substanz als in dieser Sparte gewohnt.
FAZIT: THE NUMBER TWELVE LOOKS LIKE YOU sind eine schwer im Magen liegende Potage aus The Mars Volta und vorverdauten Metal-Elementen, die nicht mehr danach klingen – Eklektizismus, der gleichwohl homogen tönt, äußerlich jedoch mit Absicht weder flüssig gestaltet ist, noch gefühlsmäßig greifbar (gerade deshalb und unbeabsichtigt?); geeignet für Break-Zähler und Entdecker– danach wird´s länger im Schrank stehen bleiben...
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Imagine Nation Express
- El Pinata De La Muerte
- Jay Walking Backwards
- Grandfather
- Alright, I Admit It…It Was A Whore House
- Paper Weight Pigs
- Sleeping With The Fishes, See?
- Cradle In The Crater
- The Weekly Wars
- The Try (Thank You)
- Mongrel (2007) - 10/15 Punkten
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