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Jorn: Lonely Are The Brave (Review)
Artist: | Jorn |
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Album: | Lonely Are The Brave |
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Medium: | CD | |
Stil: | Hard Rock/Heavy Metal |
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Label: | Frontiers Records | |
Spieldauer: | 45:53 | |
Erschienen: | 06.06.2008 | |
Website: | [Link] |
Nachdem man Jorn Landes Stimme dieses Jahr schon bei einigen Projekten wie AVANTASIA und AYREON bewundern konnte, veröffentlicht der Sänger nun mit „Lonely Are The Brave“ wieder Material unter eigenem Namen. Dabei will er einerseits stärker den klassischen, zeitlosen Hard Rock zelebrieren, andererseits gibt es, wie schon bei seiner ehemaligen Band MASTERPLAN, vereinzelt düstere und atmosphärische Passagen zu hören. So stehen mit "Soul Of The Wind" und dem Remake von "Hellfire" (im Original von BEYOND TWILIGHT, damals auch mit Jorn Lande) zwei Stücke auf dem Album, die mit düsteren Riffs eher Richtung Doom Metal tendieren und etwas an BLACK SABBATH zu "Dehumanizer"-Zeiten, bzw. manchmal sogar an CANDLEMASS erinnern. Passend dazu singt und schreit sich der Frontmann die Seele aus dem Leib, die Gitarren braten metallisch verzerrt, und die Drums hämmern heftig.
Diese Art der Performance und Produktion funktioniert bei den beiden Stücken wunderbar, jedoch nicht immer bei den anderen Kompositionen. Diese tendieren eher Richtung Hard Rock, wodurch die oben genannte Herangehensweise manchmal fast etwas zu „kraftstrotzend“ und erdrückend wirkt. Etwas weniger Adrenalin wäre hier vielleicht passender gewesen. Ich könnte mir sehr gut ein klassisches, sogar AOR-lastiges Hard-Rock-Album mit Jorn Lande vorstellen, genauso aber auch ein düsteres, atmosphärisches Doom-Metal-Werk. Dass man dies sogar problemlos kombinieren kann, zeigte die Tony-Martin-Phase von BLACK SABBATH. Aber "Lonely Are The Brave" gelingt dies nicht, die Songs sind fast in zwei Kategorien unterteilt, aber immer gleich produziert. Man hat das Gefühl, Jorn Lande möchte eigentlich lieber dem Hard Rock frönen, gleichzeitig aber auch die Metal-Fans bedienen.
Hinzu kommt, dass viele Tracks nicht wirklich auf den Punkt kommen. Stattdessen kommt hier noch ein Zwischenpart, dort noch eine Bridge anstatt des erwarteten Refrains, so dass man oft nicht so recht weiß, wohin der Song eigentlich gehen soll. Auch die Gesangsmelodien können trotz toller Performance nicht immer überzeugen und lassen echte Killer-Hooks vermissen. Das macht das Material etwas sperrig, ohne dass es dadurch progressiver oder interessanter gestaltet würde.
Obwohl also das Songwriting nicht immer überzeugen kann, bietet das Album trotzdem noch gute Unterhaltung, nicht zuletzt aufgrund des tollen Gesangs und der starken Gitarrenarbeit, die mit einigen mitreißenden Riffs und schönen, oft mehrstimmigen Leads aufhorchen lässt. Jorn Lande sollte sich vielleicht einfach entscheiden, welche Richtung er in Zukunft verfolgen möchte, bzw. alternativ seine verschiedenen Vorlieben auch dementsprechend unterschiedlich arrangieren und produzieren. Das würde dem Songmaterial sicher gut tun, denn mit seiner herausragenden Stimme und seiner starken Band stehen ihm alle Möglichkeiten offen.
FAZIT: Leider ist es nicht möglich, eine Bewertung zu vergeben. Frontiers Records haben sich dafür entschieden, ihre Promo-CDs durch sogenannte ”Voice-over” brutal zu zerstückeln. Prinzipiell muss diese Methode kein Hindernis sein, andere Plattenfirmen setzen einen solchen ”Kopierschutz” deutlich eleganter um. Der Verantwortliche bei Frontiers Records muss sich jedoch entweder keinerlei Gedanken gemacht haben oder gezielt Stellen ausgesucht haben, um den Fluss der Stücke empfindlich zu unterbrechen. Wichtige Gesangs- und Musikpassagen werden komplett ausgeblendet. So lässt sich die Wirkung des Albums während eines ungestörten Hördurchgangs leider nicht abschätzen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Lonely Are The Brave
- Night City
- War Of The World
- Shadow People
- Soul Of The Wind
- Man Of The Dark
- Promises
- The Inner Road
- Hellfire
- Bass - Sid Ringsby
- Gesang - Jorn Lande
- Gitarre - Tore Moren, Jörn Viggo Lofstad
- Schlagzeug - Willy Bendiksen
- Unlocking The Past (2007)
- The Gathering (2007)
- Live In America (DCD) (2007)
- Lonely Are The Brave (2008)
- Live In America (DVD) (2009)
- Dio (2010)
- Bring Heavy Rock To The Land (2012) - 10/15 Punkten
- Symphonic (2013)
- Traveller (2013) - 11/15 Punkten
- Heavy Rock Radio II - Executing The Classics (2020) - 9/15 Punkten
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