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Klimt 1918: Just In Case We’ll Never Meet Again (Review)
Artist: | Klimt 1918 |
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Album: | Just In Case We’ll Never Meet Again |
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Medium: | CD | |
Stil: | Alternative / Post Rock / Shoegaze |
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Label: | Prophecy | |
Spieldauer: | 50:07 | |
Erschienen: | 20.06.2008 | |
Website: | [Link] |
Die Italiener von KLIMT 1918 veröffentlichen beim deutschen Qualitäts-Label „Prophecy Productions“ mit „Just In Case We’ll Never Meet Again“ ihr zweites Album und ihr drittes insgesamt. Dass die Gebrüder Marco Soeller (Gesang, Gitarre) und Paolo Soellner (Schlagzeug) ihre frühen Wurzeln im Death Metal haben, das kann dem Sound von KLIMT 1918 bei bestem Willen nicht mehr angehört werden: Im Zentrum der Aufmerksamkeit steht melancholischer Alternative Rock mit diversen Einflüssen von Post Rock bis Shoegaze. Das außergewöhnliche Cover fängt die Stimmung von „Just In Case We’ll Never Meet Again“ perfekt ein. Die letzte Umarmung, bevor sich die Wege vielleicht für immer trennen, ist nicht gezeichnet von tränenschwerer Bitterkeit, sondern vom Blick nach vorn und gleichzeitigen Hochhalten des Gewesenen. Schönheit ist vergänglich, daran ist nichts zu ändern, also lasst uns mit leiser Melancholie im Rücken voranschreiten und Herrlichkeit in dem suchen, was vor uns liegt.
Was sich auf dem Vorgänger „Dopoguerra“ schon vereinzelt auf Tracks wie „They Were Wed By The Sea“ andeutete, ist auf dem neusten Werk des Quartetts zu dominierendem Stilmittel geworden. Typisch für KLIMT 1918 sind heutzutage die ätherischen, klaren Gitarrentremolos, die wie gläserne Verzierungen durch die Kompositionen der Italiener schweben und beinahe genauso viel Melodie tragen wie der träumerische Gesang Marco Soellners. KLIMT 1918 erschaffen einen orchestralen, feingesponnenen Sound, bei dem die einfallslos schrammelnden Gitarren, wie sie von vielen Alternative-Bands praktiziert werden, kaum mehr eine Rolle spielen. Gekonnt wird der Bogen gespannt vom frühen Dream Pop der Achtziger über die schwelgerischen Gitarrenwände des Shoegaze bis hin zum experimentellen Spannungsfeld des Post Rocks an der Grenze zum Art Rock. Die Melodien greifen sofort ans Herz, erinnern in ihren klaren Strukturen und melancholischen Grundzügen an alte Dark-Wave-Hits ohne den für die Achtzigerjahre typischen Plastiksound mit verhalltem Schlagzeug. Auch Anflüge von Härte befinden sich auf diesem liebevoll mit „music for the cassette generation“ untertitelten dritten Album der Band. Das zeigt sich nicht in aggressiven Gitarren-Riffs, sondern in beinahe noisigen Gitarren-Aufschichtungen und wuchtigen Schlagzeug-Bouquets unter denen weiterhin Melodien aus dem methodischen Chaos funkeln.
FAZIT: Musik wie ein Wachtraum. Melodien von Wehmut und Zuversicht. Künstlerischer, ätherischer Post Alternative ohne verkopfte Gesten. Bauchmusik mit Köpfchen. Aufbruchsstimmung bei gleichzeitiger Rückbesinnung. Wunderschön. Und so gar nicht kitschig.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- The Breathtaking Days (via lactea)
- Skygazer
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- The Graduate
- Just An Interlude In Your Life
- Just In Case We'll Never Meet Again
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- True Love Is The Oldest Fear
- Bass - Davide Pesola
- Gesang - Marco Soellner
- Gitarre - Marco Soellner, Francesco Conte
- Schlagzeug - Paolo Soellner
- Just In Case We’ll Never Meet Again (2008) - 12/15 Punkten
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