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Rituals Of The Oak: Hour Of Judgement (Review)
Artist: | Rituals Of The Oak |
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Album: | Hour Of Judgement |
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Medium: | CD | |
Stil: | Doom Metal |
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Label: | Eyes Like Snow | |
Spieldauer: | 46:19 | |
Erschienen: | 27.11.2009 | |
Website: | [Link] |
Auch wenn die einzelnen Mitglieder bereits Erfahrung in anderen Bands sammeln konnten, RITUALS OF THE OAK aus Australien legen ein erstaunliches Tempo vor. Erst 2008 gegründet, wurde die Band bereits nach ihrem ersten 2-Track-Demo von Eyes Like Snow unter Vertrag genommen und liefert jetzt schon das Debütalbum ab. Musikalisch bietet man puren, klassischen Doom Metal ohne jegliche Fremdeinflüsse oder Experimente. Die Band geht überwiegend recht langsam zu Werke, selbst für dieses Genre, und meist auch trotz stark verzerrter Gitarrenriffs eher gemäßigt und melodisch. Da auch der Sound sehr „unproduziert“ wirkt, klingt „Hour Of Judgement“ oft mehr nach den Siebzigern, als nach einer Metal-Band im Jahre 2009. Trotzdem drängen sich als erste Assoziation SOLITUDE AETURNUS auf, zum einen aufgrund der tief gestimmten Akkorde, die im Gegensatz zu den typischen Single-Note-Riffs von Bands wie etwa CANDLEMASS oder WARNING meistens verwendet werden. Vor allem aber aufgrund der Gesangsmelodien erinnert man an die Texaner, Sabine Hamad dürfte Robert Lowe sicher nicht nur einmal genau zugehört haben. Als Frau kann sie natürlich relativ problemlos einen großen Stimmumfang wie das Vorbild abdecken, ohne dabei angestrengt zu wirken. Selbst die gelegentlich eingestreuten Harmonien erinnern stark an den Ausnahmesänger. Es gibt also weder Opernarien, noch Geträller oder gar sanft gehauchte Vocals zu hören. Stattdessen singt Sabine Hamad durchgehend sehr schön natürlich und klar. Für eine weibliche Stimme bewegt sie sich zudem meist in recht tiefen und mittleren bis mittelhohen Lagen.
Die Magie und Atmosphäre der oben genannten Bands erreichen RITUALS OF THE OAK jedoch noch nicht. Das liegt zum einen an der bereits erwähnten Produktion, die einem eher das Gefühl vermittelt, im Proberaum der Band zu stehen und die Songs live zu hören, ohne Overdubs und ohne jegliche zusätzliche Arrangements. Das hat natürlich auch einen gewissen Charme und passt zu einem Track wie „Drown The Wood In Blood“, der mit treibenden Riffs an BLACK SABBATH oder TROUBLE erinnert. Wenn jedoch bei epischen Stücken eine feierliche Stimmung heraufbeschworen werden soll, ist dieser sehr reduzierte Ansatz eher hinderlich. Zudem wirken einige Passagen etwas eintönig gestaltet, und die Musik bietet nur wenig Abwechslung. So hätte man durchaus noch öfter Gitarren- und Gesangsharmonien einsetzen können, um bestimmte Parts hervorzuheben, was einige Male auch sehr gut funktioniert. Zwar gibt es durchweg schön ausgearbeitete Gesangsmelodien zu hören, diese klingen jedoch meist recht ähnlich. Diese Kritikpunkte sollte man zwar nicht überbewerten, denn der sehr basische Sound ist keinesfalls störend, und man kann das Album sehr gut von Anfang bis Ende durchhören, ohne das Bedürfnis zu verspüren, Songs überspringen zu müssen. Aber es finden eben auch nur wenig Steigerungen oder gar überraschende Breaks und Wechsel statt, wodurch sich kaum eine Passage wirklich von der anderen abhebt.
FAZIT: RITUALS OF THE OAK sind sicherlich ein hoffnungsvoller Newcomer im Doom-Bereich, und verfügen mit der Stimme von Sabine Hamad auch über ein hervorstechendes Merkmal gegenüber anderen Vertretern dieser Richtung. „Hour Of Judgement“ kann jedoch noch nicht völlig überzeugen, dazu mangelt es an einigen Stellen etwas an Spannung, und nicht immer kann die richtige Atmosphäre erzeugt werden. Wobei man auch berücksichtigen muss, dass es sich hierbei sicherlich um die allerersten Kompositionen einer noch nicht lange existierenden Band handelt. Wenn beim nächsten Mal eine stärkere Produktion aufgefahren wird und die Songs ein wenig zwingender und abwechslungsreicher gestaltet werden, ist eine zweistellige Bewertung locker zu erreichen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Hour Of Judgement
- Drown The Wood In Blood
- Standing In The House Of Suffering
- Childhood's End
- The Spell Of Doom
- Bass - Nathaniel Smith
- Gesang - Sabine Hamad
- Gitarre - Shane Linfoot
- Schlagzeug - Matthew Shriffer
- Hour Of Judgement (2009) - 9/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Gumbo Fröhn
gepostet am: 31.12.2009 User-Wertung: 12 Punkte |
Tja, erstmal zur Stimme:
Mit Robert Lowe hat Sabines Organ wohl überhaupt nix zu tun, mir schwebt da eher Mariana Holmberg (Left Hand Solution), Heike Funke (Extorian, geniale Münchner Doomband) oder auch die große Jutta Weinhold (Zed Yago, Weinhold) vor. Die Musik ist zugegebenermaßen nicht unbedingt innovativ ausgefallen, da könnten ein paar mehr Breaks durchaus helfen! Aber trotzdem, die Platte hat mehr Potential als z. B. WHW - Vast ... jemals haben könnte, denn die Scheibe ist nun mal das Erstwerk, und hat allein schon durch die Stimme einen gewaltigen Pluspunkt gegenüber dem identitätslosen Rain Irving!!! |