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Time Traveller: Chapters I & II (Review)
Artist: | Time Traveller |
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Album: | Chapters I & II |
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Medium: | CD | |
Stil: | Progressive Zeitreise mit Gitarren- und Schlagzeugbegleitung |
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Label: | Nordic Notes / Manus Records | |
Spieldauer: | 38:55 | |
Erschienen: | 01.10.2009 | |
Website: | [Link] |
„Shut up ‘n’ play yer guitar” – also Schnauze halten und Gitarre spielen, war eine der vielen unvergesslichen Botschaften aus der Musik-Bibel eines FRANK ZAPPA, der, getreu diesem Motto, auch gleich 2 LPs gleichen Namens mit seinen Gitarren-Soli füllte. Unzählige Gitarristen versuchten diese Weisheit in genau dem Sinne auf ihren eigenen Alben zu verwirklichen und scheiterten jämmerlich. Auch JUHANI NISULA, der finnische Kopf hinter TIME TRAVELLER, reiht sich in diese Gilde ein.
Mit dem ersten Teil seiner CD-Trilogie (Kapitel 1 & 2), die als Konzept-Alben angekündigt sind, aber eigentlich nur x-beliebige Instrumental-Alben zu sein scheinen, begibt sich der finnische Gitarrero auf die Reise durch all die Rockgefilde, zu denen deutlich interessantere Gitarristen, wie JOE SATRIANI oder STAVE VAI, bereits die Tür aufgestoßen haben. Ihnen schloss sich dann mit stellenweise brachialer Gewalt ein DEVIN TOWNSEND an und führte solche gitarrenorientierten Stile zu ungeahnten Höhen.
Vielleicht dachte sich Nisula ja, dieses Feld, welches durch Townsend eine intensive Beachtung und auch einigen Erfolg fand, gleichermaßen beackern zu können. Nur seine Pflänzchen gehen nicht auf, weil sie größtenteils nicht sonderlich schmackhaft sind und eben eine schwache Produktion sowie ein treibendes Rhythmus-Schlagzeug und eine E-Gitarre als Begleiter nicht ausreichen. Es gehört mehr zu guter, leidenschaftlicher Musik als das Album mit einem startenden Düsenjäger zu beginnen, der am Ende nur ein paar verwackelte Kondensstreifen am Musikhimmel hinterlässt, die schneller in Luft aufgehen, als man sie in Erinnerung behalten kann. Zum Glück dauert der Flug nicht einmal 40 Minuten und während ich solche Tatsache Bands im CD-Zeitalter zum bitterbösen Vorwurf mache, bin ich bei den beiden musikalischen Zeitreisekapiteln nicht sauer darüber, dass sie sich nicht noch mehr in die Länge ziehen.
Trotzdem hat „Time Traveller – Chapters I & II“ auch einige wirklich tolle Momente, aber eben nur dann, wenn zusätzliche Instrumente mit ins Spiel kommen. Bei „The Pioneers“ erklingt ein Moog-Solo, das leider viel zu kurz, aber doch verdammt gut ist. Und auf „The Release“ darf eine Violine an den Start, die dem ganzen Titel so ein gewisses MAHAVISHNU-ORCHESTRA-Gefühl verpasst und dieser Zeitreise eine angenehme Landung beschert – himmlische Geigen sind vielleicht doch besser als E-Gitarren-Düsenjäger.
FAZIT: So sehr man auch einen JIMI HENDRIX mag und durch ihn vielleicht sogar zur Gitarre gekommen ist – man wird wohl niemals seine Aura erreichen, auch wenn der eine oder andere Riff an ihn erinnert. Hendrix ist eben Gott, Nisula aber nur ein Klinkenputzer an der Gitarristen-Himmelstür.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- • Chapter I: The Journey
- Launch
- Part One: The Pioneers
- Shifting (or The Introduction to The Traveller)
- Part Two: The Traveller
- Part Three: Floating
- • Chapter II: Circumstances
- Part Four: The Chase
- Part Five: The Great Escape
- Part Six: Dead End
- Part Seven: The Release
- Outro
- Bass - Juhani Nisula
- Gitarre - Juhani Nisula
- Keys - Juhani Nisula
- Schlagzeug - Esko Takamäki
- Sonstige - Timo Ristilä (Moog-Solo auf „The Pioneers”), Sanna Agren (Violine auf „The Release”)
- Chapters I & II (2009) - 6/15 Punkten
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