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Way To End: Desecrated Internal Journey (Review)
Artist: | Way To End |
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Album: | Desecrated Internal Journey |
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Medium: | CD | |
Stil: | Experimental Black Metal |
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Label: | Debemur Morti Productions | |
Spieldauer: | 38:15 | |
Erschienen: | 30.10.2009 | |
Website: | [Link] |
Was Black Metal eigentlich ist oder sein sollte oder wie gar eine korrekte Definition lautet; diese Diskussion soll den unheiligen Szenepäpsten und Hobby-Misanthropen im 11. Jahrgang an der Schule deiner Wahl überlassen bleiben. Die vier Franzosen von WAY TO END loten die Untiefen der Genregrenzen fraglos sehr offenherzig aus und Genie und Wahnsinn liegen in ihrem Falle sehr nah beieinander. Die beliebte Rezensenten-Nummer „das klingt wie „bekannte Band A“ gepaart mit „bekannter Band B““ zieht hier absolut nicht und ich bin fest davon überzeugt, dass deutlich mehr zufällige Hörer WAY TO END hassen als lieben werden.
Das machen sie nämlich selbst dem geneigten Hörer zunächst mal einfach, sind die sieben Songs doch keine klassischen Lieder sondern mäandrierende Soundgebilde ohne feste Bezugspunkte bei denen gelegentlich die Frage auftaucht, ob in Frankreich andere Tonleitern gelten oder exaktes Gitarrestimmen generell verboten ist. Wäre ich Purist, würde ich behaupten, dass das Einbringen von falschen Tönen in Tonleitern nicht „jazzig“ ist, wie oft im Zusammenhang mit WAY TO END behauptet wird, sondern eben einfach „falsch“ und damit genau das Gegenteil von Jazz. Aber das wollen WAY TO END wohl auch nicht sein, sondern Grenzen auf ihrer Reise ins Ich ausloten.
Und an diesem Punkt wird „Desecrated Internal Journey“ durchaus zu einer spannenden Angelegenheit. Bei aller Schrägheit, Stress und Anspannung, die die aufgetürmten dünnen Gitarrenspuren versprühen, vermitteln sie doch auch eine abgrundtief morbide und negative Stimmung, die durch gelegentliche melodische Chorgesänge noch unterstützt wird. An Flamenco erinnernde Einleitungen auf der akustischen Gitarre wie bei „ Unconscious Evocation Of A Neverending Search“ oder dem verträumten „No Dreams“ legen der Verdacht nahe, dass man es bei WAY TO END eben nicht mit Stümpern zu tun hat, sondern jede Schrägheit, jeder der unzähligen Rhythmuswechsel und Breaks wohl durchdacht und ausgeklügelt ist. Und so bleibt die Scheibe eine Gratwanderung zwischen „nervtötend“ und „begnadet“, ist sicher nicht zum nebenbei konsumieren geeignet und setzt eine aufgeschlossene offene Grundhaltung voraus.
FAZIT: „Desecrated Internal Journey“ trägt einen passenden Titel, Menschen die klassischen Songstrukturen und konventionellen Melodien nachhängen, sollten WAY TO END meiden wie der Gehörnte das Weihwasser, hier ist Offenheit gefordert. Bei perfekten Voraussetzungen zum ungewollten Stressor haben die sieben Songgebilde aber auch eine gewisse Faszination und mehr Substanz als der x-beliebe Abklatsch altvorderer Strukturen und Melodien. Hier ist ein dringendes: “Reinhören und selbst entscheiden“ angeraten. Mir gefällt es.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Facing The Abyss
- A Step Into The Void
- At The Treshhold
- The Worm
- Unconscious Evocation Of A Neverending Search
- The Sore Of Creation
- No Dreams
- Bass - Hzxllprkwx
- Gesang - Hazard, Rust, Hzxllprkwx
- Gitarre - Rust, Hazard
- Schlagzeug - Decay
- Desecrated Internal Journey (2009) - 11/15 Punkten
- Various Shades Of Black (2013) - 7/15 Punkten
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