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Carach Angren: Death Came Through A Phantom Ship (Review)

Artist:

Carach Angren

Carach Angren: Death Came Through A Phantom Ship
Album:

Death Came Through A Phantom Ship

Medium: CD
Stil:

Symphonic Black Metal

Label: Maddening Media
Spieldauer: 43:30
Erschienen: 26.02.2010
Website: [Link]

Dass symphonischer Black Metal nicht zwingend in kitschiges „Dimmu Of Filth“-Gekleister ausarten muss (ja, ja, ich weiß, die filzige Gretel und der Gummiburger sind kein Black Metal...), bewiesen die niederländischen CARACH ANGREN bereits vor zwei Jahren mit dem Debütalbum „Lammendam“, und auch mit dem neuen Output, der sich thematisch – man ahnt es bereits - dem Fliegenden Holländer widmet, präsentiert sich die Band äußerst seriös.

Das orchestralmetallische Gespann erinnert viel eher an die klassikorientierten Stücke EMPERORs und auch an BAL-SAGOTH minus deren unfreiwillig komischen Charakter, aber selbst diese Parallelen sind eher wackelige Geraden, die man nicht mit der Schreibhand, ohne Geodreieck, gezogen hat. „Death Came Through A Phantom Ship“ lebt von Dynamik, Dramatik, sehr komplexen Songstrukturen mit vielen Breaks, Steigerungen und Verschachtelungen, vor allem aber von der einwandfreien und ineinander fließenden Mischung der stilistischen Gegenpole. Weder die (chipgenerierten) Streicher noch das Gekrächze, Gesäge und Geblaste wirken aufgesetzt, und wenn man sich beispielsweise „Van Der Decken's Triumph“ mal so anhört, könnte man glauben, dass die Herrschaften in ihrer Freizeit Partituren am laufenden Band schreiben.

Im Grunde ist der Longplayer in allen Bereichen höchst professionell, doch trotz der vielen kleinen Details, der perfekten Klassik-/Black Metal-Symbiose und der gar nicht mal so ausgedehnten Spieldauer wirkt er zuweilen sehr langatmig. Vielleicht hätte man in der klassischen „Instrumentierung“ (sprich Klangfarbenauswahl) noch etwas mehr Mut zur Variation zeigen können. Zu überfrachtet sind die Songs nämlich nicht, zumal gerade die sehr anspruchsvollen Arrangements nach Ereignisreichtum schreien.

FAZIT: Es ist schwierig, genau zu eruieren, was genau bei CARACH ANGRENS Zweitling stört, doch irgend etwas ist da, was die völlige Detonation der Euphorie ein wenig dämpft. Auch x weitere Hördurchläufe bringen des Rätsels Lösung nicht hervor. Dennoch ist „Death Came Through A Phantom Ship“ eine Veröffentlichung, die deutlich aus dem Durchschnittswurstbrei herausragt. Im direkten Vergleich zu genreähnlichen Bands könnte man sogar locker zwei zusätzliche Punkte vergeben. Doch ich gebe mich da mal etwas knauseriger, da ich der Überzeugung bin, dass noch viel Luft nach oben ist.

Chris Popp (Info) (Review 7824x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Electronic Voice Phenomena
  • The Sighting Is A Portent Of Doom
  • And The Consequence Macabre
  • Van Der Decken's Triumph
  • Bloodstains On The Captain's Log
  • Al Betekent Het Mijn Dood
  • Departure Towards A Nautical Curse
  • The Course Of A Spectral Ship
  • The Shining Was A Portent Of Gloom

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Mirko
gepostet am: 23.02.2010

Also ich bezeichne CoF und Dimmu durchaus als Black Metal. Als was denn sonst?
Alles andere ist doch nur Trve Geblubber.

Hörproben vom vorgestellten Album habe ich die Tage schon gehört. Fazit: "Nett" :-)
Ratte
gepostet am: 28.02.2010

User-Wertung:
12 Punkte

Soll das ein Witz sein? Das Album ist wirklich außerordentlich gut, und dafür lächerliche 9 Punkte zu geben, ist ja wohl eine Beleidigung! Und vom "Gummiburger" zu sprechen zeugt ja auch nicht grade von Sachverstand, denn Dimmu Borgirs musikalische Qualitäten sind - Kommerz hin oder her - nach wie vor hervorragen, auch wenn sie natürlich kein 2. Stormblast aufnehmen werden. Aber zurück zu Carach Angren. Was, bitte schön, soll denn die Begründung: "[...]doch ich gebe mich da mal etwas knauseriger, da ich der Überzeugung bin, dass noch viel Luft nach oben ist." Ist Platz nach oben etwa ein Grund, einer Band weniger Punkte zu geben, als sie verdient hat?! So wie hier bei manchen anderen Veröffentlichungen abolut unnachvollziebahrer Weise hohe Punktzahlen gegeben wurden, wird diese wirklich starke Scheibe mit lächerlichen 9 Pünktchen abgespeißt... Und das, obwohl 12 absolut nicht übertrieben gewesen wären!
Tja, mein Scheiß dazu. Viel Spaß damit und auf Wiedersehen!
Ratte
gepostet am: 28.02.2010

Ach, und bevor ich es vergesse: Die Streicher sind nicht alle "chipgeneriert", nur um das mal klarzustellen! Super recherchiert, Glückwunsch.
Chris [musikreviews.de]
gepostet am: 28.02.2010

Zu den chipgenerierten Sounds: Achsooo, achsooo, dann sitzen in den Keyboards/Synthesizern also lauter klitzekleine Klarinettisten, Streicher, Pianisten und dergleichen? Da muss ich doch direkt mal mein kleines Casio aufschrauben. Ob die Sounds da auch nicht von Chips generiert werden? Vielen Dank für die Aufklärung.

Zu der Punktevergabe: Schau dir mal die Erklärung unseres Punktesystems an. Außerdem misst jeder mit anderen Maßstäben. Für mich persönlich hat die Platte nicht mehr als 9 Zähler verdient, basta. Andere sehen das anders, ich nicht. Wir wollen doch jetzt nicht über eine subjektive Bewertung streiten, oder?

Zum DB/CoF-Vergleich: den habe ich bewusst angebracht und sehe sehr wohl ein qualitativ deutlich höheres Level bei CA. Ich kenne die symphonischsten Sachen von DB und finde sie im Gegensatz zu denen, die CA hier fabrizieren, deutlich schwächer. Andererseits... wie könnte ich es wagen, deine Kompetenz in Frage zu stellen? :)

Zum allgemeinen Unverständnis bei bestimmten Bewertungen: Menschenskinder, warum ist gerade die Metallergemeinde denn zu einem solchen Jammerverein geworden? Die Metallergemeinde, die so sehr um Individualität bemüht ist - warum tut sie sich gerade bei individuellen Geschmäckern und Meinungen ach so schwer? Man weiß es nicht. Ach ach ach.
Cirith
gepostet am: 02.03.2010

Die Streicher auf DCTAPS sind definitiv nicht casionesk.
Chris [musikreviews.de]
gepostet am: 02.03.2010

Das habe ich auch nirgendwo geschrieben. :)
Lord Triton
gepostet am: 08.03.2010

User-Wertung:
12 Punkte

Haja, interessant wie man sich hier über Bewertungen streiten kann... Dass mit den Chip generierten Sounds ist natürlich ein wenig "fast gehässig", zumal ich jemand von der Basis bin, und dir sagen kann, dass es verdammt ne heiden höllen arbeit ist, solche Arrangement auf Filmscore Basis zu basteln, egal ob mit Vstis, Hardsynths, Live Orchester, oder Samplern. Und wer weiss, vielleicht wurden die ein oder anderen Streicher auch von einem echten "Instrument" eingespielt (mal abgesehen, dass eh vieles von den natürlichen Sounds auf Sample Basis läuft..) Selbst wenn nicht, ist es egal.

Mich interessierts nicht, ob es chipgeneriert ist, oder nicht. Hauptsache es klingt, und ist stimmig. Du fragst dich doch auch nicht, ob die Bassdrum getriggert ist, oder ob evtl. das Solo über nen Guitar VST läuft? Oder ob evtl. ein digitaler Compressor zur Summenbearbeitung für die Vocals genutzt wurde? ...Und bezüglich deiner Wertung und subjektiv. Das sehe ich nicht ganz genauso. Immerhin wird hier öffentlich auf einer mittlegroßen Seite ein Review geschrieben, da sollte schon ein wenig Objetivität hin. Sicherlich ist dieses nicht an allen Stellen möglich, trotzdem würde ich der Scheibe, obwohl ich nicht im Sinne der Band stehe, 2-3 Punkte mehr geben, gerade im Vergleich zum aktuellen Orchestral Black Metal, der sich sonst so auf dem Markt tummelt, ist diese Scheibe sicherlich nicht 9/15 wert. Wenn diese Belus Scheibe mehr bekommt, dann gute Nacht Metal Deutschland.

In dem Sinne.

Lord Triton.
www.myspace.com/Gargoyle5
Chris [musikreviews.de]
gepostet am: 08.03.2010

Es ist doch völlig egal, ob das Orchester nur aus Keys/Synths kommt oder echt ist, hauptsache das Ergebnis ist gut, und das ist es bei CA definitiv, das zweifle ich gar nicht an. Wenn du da Gehässigkeit hineininterpretierst, kann ich dir natürlich einen guten Sinn für Fantasie attestieren.

Zur Frage der Objektivität: Es ist sowieso das größte Märchen, dass Rezensionen objektiv zu sein haben. Alleine die Punktzahl und jedes einzelne wertende Adjektiv führt sämtliche Objektivität im Nu ad absurdum. Objektivität ist schlichtweg eine Lüge - und die Forderung von Objektivität eine Forderung des Schönredens.

Zurück zum technischen Aspekt: Da wollte ich im Review erst gar nicht mehr darauf eingehen, weil es leider bei den meisten "Hochglanzproduktionen" der Fall ist, dass von vorne bis hinten herumeditiert, begradigt (quantisiert), hier und dort geschummelt und aufgeblasen wird. Doch da das gerade im "sauber" produzierten Extremmetal völlig "normal" ist, hielt ich es nicht mal mehr für erwähnenswert.

Was Burzum mit CA zu tun haben sollen (hier gelten KOMPLETT andere Maßstäbe und die Musik ist KOMPLETT anders), entzieht sich meiner Logik ein wenig.

Warum soll ICH der Platte nun 2-3 Punkte mehr geben, wenn ihr meiner eigenen Meinung nach das gewisse Etwas fehlt? Selbstverständlich ist "DCTAPS" eine gute Platte und deutlich besser als genreähnliche Scheiben, doch das muss nicht damit einhergehen, dass die Punkteskala nach diesem Album ausgerichtet wird. Das ist schlichtweg Kokolores.

Meinungen und Geschmäcker sind verschieden, und wenn DU der Scheibe meinetwegen 12 Punkte geben würdest, dann soll das so sein. Aber dass ich deshalb lediglich eine Art "Bericht" über das Teil schreiben und ihr mehr Zähler geben soll als ICH für angemessen halte, ist schon ein wenig anmaßend. Und albern obendrein. Danke und weiter.
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
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