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Lost World Order: Marauders (Review)
Artist: | Lost World Order |
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Album: | Marauders |
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Medium: | LP/Download | |
Stil: | Thrash Metal |
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Label: | Eigenproduktion | |
Spieldauer: | 42:49 | |
Erschienen: | 09.12.2009 | |
Website: | [Link] |
Die Thrash Metal Wiedergeburt ist sicher nur zum Teil meine Baustelle, weil hier meist Häuser im Achtziger-Retro-Stil entstehen oder renoviert werden. Ungeachtet dieser Tatsache haben mich doch einige Bands mitreißen können, interessanterweise eher die nicht perfekten, die dafür aber ordentlich Arsch treten, namentlich seien hier mal die großartigen RAZOR OF OCCAM oder ASSAULTER genannt. Aus deutschen Landen kommen mir spontan CRIPPER in den Sinn und seit ein paar Tagen LOST WORLD ORDER, einen Bandnamen, den man sich in Rot auf den Einkaufszettel schreiben sollte, aber bitte nur, wenn man Vinylfetischist ist. Menschen der Moderne können sich das komplette Album umsonst von der Bandpage runterladen, legal und für lau. Auch wenn es sicher ein schlauer Marketing-Schachzug ist, um den Bandnamen präsenter zu machen, höre ich schon die Stimmen, die „Sell-Out“ brüllen, wenn für die nächste Scheibe Geld verlangt werden sollte. Warten wir es ab, aus musikalischer Sicht wäre dieser Promotionsweg ganz sicher nicht notwendig gewesen, überzeugen und begeistern mich LOST WORLD ORDER doch allein aufgrund ihrer musikalischen Substanz auf ganzer Linie.
Sicher orientieren sich auch LOST WORLD ORDER am Achtziger Thrash, haben ihm aber einen modernen Anstrich verpasst und gehen über den öden Zweiertakt weit hinaus, alle acht Songs schwanken zwischen simplen Brutalo-Thrash und eingängigen Hooks und Mitgröhl-Refrains, sind über weite Strecken melodiös ohne an Kraft zu verlieren, die langen atmosphärischen instrumentalen Passagen von „WW III“ oder „Go To Hell“ seien hier als Beispiel genannt.
Inhaltlich beschreiben LOST WORLD ORDER ein Endzeitszenario mit allen Facetten, das Leben nach Atom- und Biowaffenkrieg, Plünderungen und allen Schlechtigkeiten, die vorstellbar sind. Sicherlich nicht komplett neu, aber bei erfolgreich verdrängten zigfachen nuklearen Overkill-Kapazitäten und irren Machthabern immer noch erschreckend real. Der kraftvolle Gesang mit eher charmantem als nervigen deutschen Akzent passt hervorragend zu den immer lebendigen Gitarrenläufen und dem abwechslungsreichen Drumming. Die sehr druckvolle organische Aufnahme tut ein Übriges „Marauders“ zu einer hervorragenden Thrash-Scheibe zu machen.
FAZIT: In die Neuzeit transportierten Thrash Metal bieten LOST WORLD ORDER. Hier stimmt alles von Seele über musikalische Umsetzung bis hin zur Produktion. „Marauders“ surft sprichwörtlich auf dem Kamm der etwas abflauenden Thrash-Welle und lässt sehr viele eingesessene Bands ganz ganz alt aussehen. Großartig und mit dem Zeug zum Klassiker.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- 21st Century Threat
- Marauders
- WW III
- Cannibals
- Welcome to the Slaughterhouse
- Go to Hell
- Vulture Society
- Killing Spree
- Marauders (2009) - 13/15 Punkten
Kommentare | |
Paul
gepostet am: 15.09.2010 User-Wertung: 13 Punkte |
Ich hab das Album schnon gut 20mal (eher mehr) duchgehört, nur WW III lass ich gerne aus, während alle übrigen Tracks kaum zu überbieten sind.
Ist schon ein Weilchen her, seit dem letzten Durchhören, und so bekomm ich schon wieder Lust dadrauf. |
hendrik [musikreviews.de]
gepostet am: 30.03.2011 |
Starke Scheibe! Wenn alle "neuen" Thrash-Bands so gut wären, wäre das Revival nicht so enttäuschend... Review wird unterschrieben. |