Partner
Services
Statistiken
Wir
Psychomantum: Genius Loci (Review)
Artist: | Psychomantum |
|
Album: | Genius Loci |
|
Medium: | CD | |
Stil: | Atmospheric Black Metal |
|
Label: | Karge Welten Kunstverlag | |
Spieldauer: | 68:08 | |
Erschienen: | 07.06.2010 | |
Website: | [Link] |
Wer auf Black Metal in der eher ungewöhnlichen Variante von Summoning steht, sollte sich den Namen PSYCHOMANTUM merken. Dahinter verbirgt sich Sargath aus Heidelberg, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, die Sagen rund um seine Heimatstadt in opulenten Songs zu erzählen. Dies hat er bisher nur in Demoform machen können, doch das aktuelle mit dem Namen "Genius Loci" fand so viel Gefallen beim Karge Welten Kunstverlag, dass dieser es nun als vollwertiges Album veröffentlicht hat.
Angesichts der nicht alltäglichen musikalischen Ausrichtung erscheint es nicht unbedingt angebracht, standadisierte Bewertungsmaßstäbe an den Tag zu legen. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf den Sound des Albums, denn man hört überdeutlich, dass das Material zum größten Teil an PC und Keyboard entstanden ist. Einen natürlichen Gitarren- und Drumsound bekommt man folglich nicht wirklich zu hören (zudem stehen die beiden Instrumente recht weit im Hintergrund) und auch die eingesetzen Streicher klingen oft viel zu künstlich. Was man andernfalls aber als dicken Kritikpunkt ansehen würde, erweist sich auf "Genius Loci" als durchaus passend, denn so entsteht eine besondere Atmosphäre, in der sich Gitarren, Drums, Sargath Vocals (Gekeife, Gekrächze und gelegentlich Gesprochenes) und die bombastischen Keyboardarrangements zu einem stimmigen Klangbild vereinen.
Es muss zudem festgehalten werden, dass hier nicht der Song an sich zählt (was bei Songs zwischen neun und 18 Minuten auch fast nicht möglich ist), sondern die Stimmungen und die Momente in den Songs selber. Es gelingt Sargath, sie Songs entsprechend der Geschichten, die er erzählt, aufzubauen und die Atmosphäre gemäß der Entwicklung innerhalb der Sagen zu verändern. Das führt zwar manchmal zu sehr gewöhnungsbedürftigen Ergebnissen - so klingt ein Zwischenpart von "Die Jetta" irgendwie sehr schlager-lastig - insgesamt gelingt es damit aber, die Aufmerksamkeit des Zuhörers zu behalten. Die gelungensten Momente und auch die feinsten Melodien finden sich in "Der Schatz im alten Berg" und auch das von der Grundstimmung her traurige "Von einer schwarzen Hochzeit" ist besonders reizvoll.
FAZIT: Mit aufwändigen Arrangements und guter Dramaturgie innerhalb der Songs kann "Genius Loci" überaus gefallen. Ein bisschen schade ist es schon, dass die Produktion eben kein Profiwerk ist, denn dann würde sich der Reiz des Ganzen noch stärker entfalten können. Für eine schöne dunkle Märchenstunde eignen sich PSYCHOMANTUM aber alle mal.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Die Sage (Einleitung)
- Ein Fluch und seine Erfüllung
- Der Schatz im alten Berg
- Die Jetta
- Von einer schwarzen Hochzeit
- Genius Loci (Finale)
- Sonstige - Sargath (alles)
- Genius Loci (2010) - 9/15 Punkten
-
keine Interviews
Kommentare | |
Chris [musikreviews.de]
gepostet am: 12.08.2010 |
Hihi... den Sargath kenn ich sogar noch von früher. |