Drei türkische Untergrund Black Metaller nehmen mit SHININGs Frontpsycho Kvarforth das Debütalbum ihrer Band THE SARCOPHAGUS auf - das klingt auf dem Papier interessant, auf Platte dann aber leider nicht mehr. Viel mehr fragt man sich, was den Schweden dazu bewogen hat, dieses ziemlich belanglose Machwerk einzukrächzen. Vielleicht war er Labelboss Hervé Herbaut ja noch einen Gefallen schuldig.

Seit 1997 besteht THE SARCOPHAGUS schon, dafür ist das spielerische Niveau erschreckend schwach, vom Songwriting mal ganz abgesehen. Nach dem Bombast-Intro fallen allerdings erstmal andere Faktoren negativ ins Gewicht. So rattert die Bassdrum wie ein Duracell-Häschen auf Speed und die Becken scheppern wie eine Lawine auf dem Schrottplatz. Es ist wirklich schwer vorstellbar, dass dieses sterile und eintönige Getrommel nicht von einem Computer erledigt wurde. Das Drumming ist dazu im Gesamtsound viel zu präsent, die Gitarren müssen sich dafür mit dumpf-verwaschenem Sound begnügen, der gerne auch mal übersteuert ist.

Kvarforth krächzt und schreit zwar in gewohnter Manie(r), wirkt aber insgesamt eher lustlos und setzt kaum Akzente, hin und wieder liegt er auch mal neben der Spur, das könnte allerdings auch beabsichtigt sein. Ansonsten regiert stumpfe Monotonie und minimale Varianz in den Akkordfolgen innerhalb der Songs. Ein paar Keyboards sollen für dunkle Atmosphäre sorgen, peppen den skandinavisch geprägten Black Metal aber auch nicht auf. Dass hier Türken am Werk sind, hört man leider zu keiner Sekunde, auf orientalisch anmutende Melodien oder Rhythmen hofft man vergeblich.

Dafür verwundert dann die Melodie in "Anatolian Dragons", die einer Pagan/Viking Metal Band gut zu Gesicht stehen würde, hier aber mal überhaupt nicht passt. Die gelegentlich melancholisch-depressiv anmutenden Harmonien schon eher, festsetzen können sie sich aber nicht. Neben uninspirierter 08/15-Raserei regiert auch gerne mal das im Albumtitel beschworene Chaos, dann holpern und rumpeln sich die Herren durch ihre Songs oder quälen mit reichlich schiefen Melodien. Nein, gute Songs hat "Towards The Eternal Chaos" nicht zu bieten, bestenfalls weniger schlechte wie "The Legend Sleeps Behind The Mountains" oder "The Sarcophagus", ansonsten rauscht das Album ziemlich an einem vorbei.

FAZIT: Selbst beinharte SHINING-Fans sollten sich gut überlegen, ob sie dieses Album wirklich brauchen, nur weil ihr Lieblingsritzer hier ein bisschen rumschreit. Denn darüberhinaus gibt es nur langweiligen, nicht sonderlich gut gespielten und beschissen produzierten Black Metal, der überflüssiger kaum sein könnte.