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Aun: Phantom Ghost (Review)
Artist: | Aun |
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Album: | Phantom Ghost |
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Medium: | CD | |
Stil: | Ambient / Noise / Drone |
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Label: | Denovali / Cargo | |
Spieldauer: | 43:53 | |
Erschienen: | 28.10.2011 | |
Website: | [Link] |
Wer das Label Denovali Records kennt, der weiß, dass man es mit außergewöhnlicher Musik zu tun hat, wenn die kleine deutsche Firma ein Album veröffentlicht. So verhält es sich auch mit AUN, deren neues Album "Phantom Ghost" ein schwer zugängliches Werk zwischen Ambient, Drone und Noise geworden ist. Das verschwommene Artwork passt dabei perfekt zum Albumtitel und in seiner Undifferenziertheit auch zur Musik.
Auf acht Tracks (einer davon wird nicht auf der CD benannt) erwarten den Hörer extrem sphärische Sounds, die mitunter sehr einlullend wirken. Interessant dabei ist, dass die oft in hellen Tonlagen erklingenden Klangteppiche dabei eine entspannende Natürlichkeit vortäuschen, die aber umgehend von Verzerrung und Störgeräuschen egalisiert wird. So entstehen dichte, repetitive Ambientlandschaften, die aber von noisigen Untertönen durchzogen sind. Der Gesamtsound ist dabei sehr trocken und driftet nur gelegentlich in massiven Drone ab. Manch einer wird hier nicht mehr von Musik sprechen wollen und es ist nicht einfach, eine solche Ansicht zu widerlegen.
Heller Frauengesang vor sphärischen Tönen bestimmt den entrückt wirkenden Opener "Phantom", einen Rhythmus macht man dabei nicht wirklich aus. Anders als in "Out Of Mind", das deutlich kraftvoller startet und mit seinem Beat auch eher als wirklicher Song auszumachen ist. In dem dichten, verzerrten Gewebe von Geräuschen ist es nicht einfach, Instrumente auszumachen, das gilt für alle anderen Songs genauso. In "Travellers" lockern orientalische Klänge auf, während "Nineteen Eighty-Four" mit seinen changierenden Sounds noch am ehesten das Prädikat psychedelisch verdient. Ein tief frequent wabernder Bass hebt "Orga II" von den anderen Songs ab, während das mit knapp 3 bpm dahin fließende "Ghost" in den noisigen Momenten wie verzerrter Straßenlärm wirkt. Der Song spielt mit laut-leise-Dynamiken und irgendwann nimmt man gar den Hauch einer Melodie war und man bemerkt eine Art Engelschor hinter dem stressigen Lärm.
FAZIT: Die acht Punkte werden bei Anhängern des Genres Kopfschütteln hervorrufen, wer auf klar strukturierte Musik steht, wird mit AUN umgekehrt gar nichts anfangen können. Irgendwo dazwischen liegend, vermisst der Rezensent in den Soundlandschaften die Sogwirkung, "Phantom Ghost" wirkt eher einlullend, als einnehmend.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Phantom
- Out Of Mind
- Travellers
- Nineteen Eighty-Four
- Orga II
- Light Years
- Ghost
- Bass - Martin Dumais
- Gesang - Julie Leblanc
- Gitarre - Martin Dumais, Julie Leblanc
- Keys - Martin Dumais
- Sonstige - Julie Leblanc (Klavier)
- Phantom Ghost (2011) - 8/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Stefan K.
gepostet am: 13.08.2015 User-Wertung: 14 Punkte |
Ich fühle mich weitaus weniger über die Musik informiert als über die Schwierigkeiten des Autors, eine Zugang zu ihr zu finden. Ich habe selten eine derartig hilflose Rezension gelesen. |