GEDANKENRASEN könnte jene ansprechen, die sich einen Mix aus elektronischeren DAS ICH und moderner EBM mit einem Schuss Industrial herbei wünschen. Hämmernde, abgehackte Rhythmen voller Härte bilden oftmals das Gerüst der Songs, die in der Regel sehr komplex und fast schon episch arrangiert sind – doch genau so gerne wagt sich der junge Mann auch mal in technolastige Regionen oder schafft mit warmen Flächensounds Kontraste zum häufig sehr eisig-mechanischen Hämmern, welches den giftigen Gesang des Mainman unterfüttert.

Bis auf die Tatsache, dass leider viele Preset-Sounds auf „Innere Apokalypse“ vertreten sind, die Vocals ab und zu mal zu sehr ins Karikaturenhafte gleiten und die englisch gesungenen Passagen ein wenig arg simpel gestrickt getextet wurden, merkt man, dass sich GEDANKENRASENs Erschaffer viele Gedanken beim Kreieren des Klangguts gemacht hat und weitestgehend auf übertriebenes Image-Gedöns verzichtet. Gerade hinsichtlich Abwechslung und Überraschungseffekten erkennt man die aufgebrachten Mühen sehr deutlich.

FAZIT: Gute Melange aus Elektronik und Dunkelwelle mit erfreulich nonpräsentem Peinlichkeitsfaktor.