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Lava 303: The Goddess Rules (Review)
Artist: | Lava 303 |
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Album: | The Goddess Rules |
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Medium: | CD | |
Stil: | Ultraschräg-Kraut |
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Label: | Burg Herzberg / Edel | |
Spieldauer: | 66:28 | |
Erschienen: | 30.09.2011 | |
Website: | [Link] |
Conny Maly dürfte dem einen oder anderen von ihrer Band THE SLUGS beziehungsweise als Kollaborateurin von GURU GURUs Manni Neumeier bekannt sein. LAVA 303 ist ihre alleinige Spielwiese, um die Hippie-Hasser und allzu ernste Zeitgenossen einen ganz weiten Bogen machen sollten: "Goddess Rules" verquirlt Kraut-Exzentrik, Spacerock und Elektropop zu einem befremdlichen Ganzen
Mit "Die Frau Gott und der Manager" greift Maly den Gedanken vom alles vereinenden und durchwirkenden Gott auf. Die Musik dazu beläuft sich auf monotone Beats und Basswummern mit etwas kreativerem Gitarrenspiel nebst Spacerock-Störgeräuschen. "Nicht Normal" verbleibt musikalisch in gleichen Gefilden und stimmt textlich durchaus nachdenklich. Malys Stimme klingt wahlweise positiv naiv oder abstoßend, sorgt in jedem Fall jedoch für eingängige Songs. mit dem ersten englischen Stück "No Escape" macht sie der seligen Nico alle Ehre, wobei sie sich lyrischer Allgemeinplätze sowie der geschrammelten Akustikgitarre bedient, während gen Ende der elektronische Anteil zunimmt. Mit "Die Mama muß mal tanzen gehen" und dem feministischen Fanal "Ich träum davon bei dir zu sein" gelingt LAVA 303 später hypnotisches (nerviges?) Hitmaterial nach ähnlichem Prinzip.
Das Ambient-Lounge-Stück "Hier in dieser großen Stadt" - später zielt "Die Kraft" gleichfalls in die Fahrstühle - greift weniger auf das folgende "Berlin" vor als in einem relativ sinnfreien Text auf "Frankfurter". Nach der kritischen Hauptstadt-Hommage versprüht das Titelstück ein wenig Eighties-Poperotik, wiederum mit leidlich bestechendem englischen Text. Der Tenor wird mit "Sweet Souvenir" weiterhin düster beziehungsweise melancholisch bis nostalgisch, so man sich auf den diesmal eher lesenswerten Text über Sex und Drogen im ehemaligen Jugoslawien (nebst lebendigem Resultat in Gestalt eines Kindes) beruft. "Elefant Asyl" ist dann fast EBM mit schrägem Text, und "Destination Moon" (die Frau ist Heinlein-Fan?) geht als Remix im Verbund mit THE SLUGS in die gleiche Richtung. "Atmen" gefällt elektronikfrei subjektiv am besten, wäre da nur nicht wieder ein unfreiwillig komischer Text.
Letztlich wird LAVA303 wohl gerade deshalb polarisieren, falls überhaupt, denn allein das Labelumfeld verpflichtet bereits dazu, dass Maly einzig den Bekehrten predigt. "Goddess Rules" ist definitiv Szenemusik und der Soundtrack zum nächsten Kommunenzusammenschluss, vorzugsweise nachdem man sich auf dem Burg Herzberg Festival kennengelernt hat.
FAZIT: LAVA 303 macht abgesehen von sinnbefreiten bis ungewollt albernen Texten durchaus Spaß als Weltraumantrieb über Blumenfelder. Wenn HAWKWIND sich zu Zeiten der Love Parade gegründet und Alice Schwarzer verinnerlicht hätten, klängen sie vielleicht so - je nach Geschmack wie großer Stuss oder spaßige Abzappelmucke.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Die Frau Gott und der Manager
- Nicht Normal
- No Escape
- Hier in dieser großen Stadt
- Berlin
- The Goddess Rules
- Sweet Souvenir
- Elefant Asyl
- Destination Moon
- Die Kraf
- Die Mama muß mal tanzen gehen
- Ich träum davon bei dir zu sein
- Atmen
- The Goddess Rules (2011) - 8/15 Punkten
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