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Mela: Alles in allem (Review)
Artist: | Mela |
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Album: | Alles in allem |
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Medium: | CD | |
Stil: | "Akustik-Kofferrock" |
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Label: | Erikas Laden | |
Spieldauer: | 22:37 | |
Erschienen: | 30.09.2011 | |
Website: | [Link] |
Akustikrock ist gar keine falsche Beschreibung für den Sound der seit 2001 existierenden MELA, denn leutseliges Pseudo-unplugged-Geschwurbel ist diesem Quartett, das eifrig von Gastbläsern unterstützt wird, völlig fremd, und den Rock verstehen wir jetzt bitte ganz im Indie-Sinn mit Studentenbrille - was ausdrücklich nicht negativ gemeint ist.
Die Texte von MELA drehen sich um individuelle Wahrheitsfindung und legen damit das Parkett für intime, dem Alltag erwachsene, aber trotz der aufs Kleinklein bezogenen Thematik nie trivialen Musik. So klingt die durchweg mit Leisetretern bestückte Scheibe mal leichter wie im eröffnenden "Sturm & Drang" oder bei "Die Party wird der Hit!" (klasse Reime), mal spröde wie während "Kreise im System" Abgesehen von der generell luftigen, weil basisch gehaltenen Musik besticht die Rhythmusarbeit; allerlei Gerassel und sonstiger Klingklang sorgen für ein wunderbar anderes Hörerlebnis, das Sänger Alex mit seiner angenehm unaufgeregten Stimme krönt.
Einen ganz großen Text darf man "Archimedes" zumessen, wohingegen "Was auch immer" als schwelgerischster Track hervorragt. Wer sich der Herzlichkeit von MELA versichern und dann eventuell in Erikas Lädchen zugreifen will - es gibt possierliche Liebhaber-Editionen -, sollte mit diesem Lied beginnen. Das abschließende "Schlafwagenabteil" fügt dem Bandsound sporadische Pianotupfer hinter nachdenklichen Lyrics hinzu, und noch einmal: Obwohl die Musik auf "Alles in allem" vornehmlich zum Tee Aufbrühen einlädt, haben MELA weder mit Klugscheißer-Geschrammel noch mit Wir-sind-Deutschland-Idiotie zu tun - dies ist vielmehr Musik für Twens, die sich mit spießigem Häuslebau und Kinderkriegen auf Teufel komm raus noch Zeit lassen möchten.
FAZIT: MELA sind musikalisch minimalistisch aufgestellt, gefühlsmäßig allerdings mit breiten Armen. "Alles in allem" klingt nach deutschem Großstadtabend im Herbst nach dem spätnachmittaglichen Proseminar, in dem junge Menschen hockten, die "irgendwas mit Medien" machen wollen und voll banger Hoffnung ob ihrer Zukunft sind.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Sturm & Drang
- Such dein Glück
- Verlass die Stadt!
- Archimedes
- Kreise im System
- Die Party wird der Hit!
- Was auch immer
- Schlafwagenabteil
- Alles in allem (2011) - 9/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Phil
gepostet am: 03.10.2011 User-Wertung: 13 Punkte |
Der Text klingt durchweg positiv - und das Album ist ja auch toll. Wieso dann nur 9/15? |
Andreas
gepostet am: 04.10.2011 |
Was heißt hier nur? Sind wir die Wohlfahrt? Die Platte ist positiv, gut, wunderbar zu hören, aber packende Musik ist es nicht wirklich, und das will sie auch gar nicht sein. Ab zehn Punkten muss sich schon Gänsehaut einstellen, aber Punkte sind eh Schall und Rauch. Wenn ich nicht müsste, würde ich keine vergeben. Zu viele "Leser" lesen eben nicht, sondern kratzen sich an Punkten auf. |
Thomas
gepostet am: 23.08.2012 |
Andreas,
den Fehler habe ich an anderer Stelle auch mal gemacht: gelesen und danach wegen der Punkte gemosert. Deine Antwort ist meines Erachtens eine Überlegung wert: Rezension aber OHNE Punkte |